Einfacher Gegentaktverstärker
Moderator: suntri
Einfacher Gegentaktverstärker
Hallo ins Forum,
viele NF-Verstärker bei Philips-Schaltungen haben den Nachteil, dass, auch wenn kein Ton aus dem Lautsprecher kommt, dennoch viel Energie aus der Batterie gezogen wird, weil dauerhaft ein Gleichstrom durch den Lautsprecher fließt. Das ist gerade für den Batteriebetrieb sehr ärgerlich.
Auf der Suche im Netz bin ich auf die (Elektroniker-) Seite unseres Mitglieds TKRoth gestoßen. Dort hat er den Schaltplan eines einfachen Gegentaktverstärkers vorgestellt, den ich gleich ausprobieren musste.
Der Verstärker lässt sich ohne Probleme mit den Philips-Bauteilen aufbauen und er versorgt den 150 Ohm Lautsprecher mit ausreichend Leistung.
Und natürlich ist es auch immer sehr interessant, die Eigenschaften mit LT-Spice zu simulieren. Zum Vergleich habe ich mal die einfache Verstärkerschaltung genommen, wie sie z. B. in den Radioversuchen (5.03) genutzt wird.
Die linke Seite zeigt den typischen Philips-Verstärker, die rechte Seite den Gegentaktverstärker. Zu dem ursprünglichen Schaltungsvorschlag von Thomas sind zwei Veränderungen vorgenommen:
- R3 geht nicht direkt gegen Batterie Plus sondern wird über den Lautsprecher versorgt. Das ergibt (jedenfalls nach LT-Spice...) weniger Verzerrungen.
- C4 mit 220 pF ist hinzugefügt worden, um die hohen Frequenzen zu begrenzen und Schwingneigungen zu unterdrücken.
Wie man gut erkennen kann, nehmen sich die Frequenzverläufe nichts. Allerdings benötigt der Gegentaktverstärker rund 8 dB weniger Pegel am Eingang, um auf denselben Pegel am Lautsprecher zu kommen.
Was sich zusätzlich positiv auswirkt (jedenfalls nach LT-Spice...), sind die geringeren Verzerrungen. Im folgenden Bild sind dazu die FFTen einer 1 kHz Schwingung am Lautsprecher dargestellt. Links wieder die Philips-Schaltung, rechts der Gegetaktverstärker.
Der Philips-Verstärker kommt auf -36 dB, was einem Klirrfaktor von 1,6 % entspricht. Mit -48 dB aber liefert der Gegentaktverstärker einen Hifi-verdächtigen Klirrfaktor von 0,4 %. Ob man das aber wirklich gehörtechnisch unterscheiden kann, mag gern diskutiert werden.
Sicherlich wahrnehmbar, weil einfach messbar, aber ist der große Unterschied in der Stromaufnahme. Hier benötigt der Gegentaktverstärker mit rund 6 mA gute 20 mA weniger als der Philips-Verstärker, der dauerhaft 26 mA aus der Batterie zieht.
Mein Fazit sieht daher sehr positiv aus:
- Mehr Leistung
- Weniger Verzerrungen
- Weniger Strombedarf
Klar ist das mit deutlich mehr Bauteilen verbunden, aber man kann ja nicht alles haben.
Grüße
Sven
viele NF-Verstärker bei Philips-Schaltungen haben den Nachteil, dass, auch wenn kein Ton aus dem Lautsprecher kommt, dennoch viel Energie aus der Batterie gezogen wird, weil dauerhaft ein Gleichstrom durch den Lautsprecher fließt. Das ist gerade für den Batteriebetrieb sehr ärgerlich.
Auf der Suche im Netz bin ich auf die (Elektroniker-) Seite unseres Mitglieds TKRoth gestoßen. Dort hat er den Schaltplan eines einfachen Gegentaktverstärkers vorgestellt, den ich gleich ausprobieren musste.
Der Verstärker lässt sich ohne Probleme mit den Philips-Bauteilen aufbauen und er versorgt den 150 Ohm Lautsprecher mit ausreichend Leistung.
Und natürlich ist es auch immer sehr interessant, die Eigenschaften mit LT-Spice zu simulieren. Zum Vergleich habe ich mal die einfache Verstärkerschaltung genommen, wie sie z. B. in den Radioversuchen (5.03) genutzt wird.
Die linke Seite zeigt den typischen Philips-Verstärker, die rechte Seite den Gegentaktverstärker. Zu dem ursprünglichen Schaltungsvorschlag von Thomas sind zwei Veränderungen vorgenommen:
- R3 geht nicht direkt gegen Batterie Plus sondern wird über den Lautsprecher versorgt. Das ergibt (jedenfalls nach LT-Spice...) weniger Verzerrungen.
- C4 mit 220 pF ist hinzugefügt worden, um die hohen Frequenzen zu begrenzen und Schwingneigungen zu unterdrücken.
Wie man gut erkennen kann, nehmen sich die Frequenzverläufe nichts. Allerdings benötigt der Gegentaktverstärker rund 8 dB weniger Pegel am Eingang, um auf denselben Pegel am Lautsprecher zu kommen.
Was sich zusätzlich positiv auswirkt (jedenfalls nach LT-Spice...), sind die geringeren Verzerrungen. Im folgenden Bild sind dazu die FFTen einer 1 kHz Schwingung am Lautsprecher dargestellt. Links wieder die Philips-Schaltung, rechts der Gegetaktverstärker.
Der Philips-Verstärker kommt auf -36 dB, was einem Klirrfaktor von 1,6 % entspricht. Mit -48 dB aber liefert der Gegentaktverstärker einen Hifi-verdächtigen Klirrfaktor von 0,4 %. Ob man das aber wirklich gehörtechnisch unterscheiden kann, mag gern diskutiert werden.
Sicherlich wahrnehmbar, weil einfach messbar, aber ist der große Unterschied in der Stromaufnahme. Hier benötigt der Gegentaktverstärker mit rund 6 mA gute 20 mA weniger als der Philips-Verstärker, der dauerhaft 26 mA aus der Batterie zieht.
Mein Fazit sieht daher sehr positiv aus:
- Mehr Leistung
- Weniger Verzerrungen
- Weniger Strombedarf
Klar ist das mit deutlich mehr Bauteilen verbunden, aber man kann ja nicht alles haben.
Grüße
Sven
Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Moin Sven!
Nach der alten Regel: "Es gibt nichts, was man nicht noch verbessern könnte..."
Und natürlich war Philips damals schon auf Umsatz bedacht, hihi. Auch wenn man nicht unbedingt Philips-Batterien nehmen muss.
Viele Grüße...
Nach der alten Regel: "Es gibt nichts, was man nicht noch verbessern könnte..."
Und natürlich war Philips damals schon auf Umsatz bedacht, hihi. Auch wenn man nicht unbedingt Philips-Batterien nehmen muss.
Viele Grüße...
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- jurjen
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Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Diese Verbesserung werde ich gerne in die kommenden Wochen einbauen in meine letzte Aktualisierung von die 5.03 Reflex weil ich dessens exorbitante Stromverbrauch leider bestätigen muss ... . Und so viele extra Bauteile sind es auch nicht, vielleicht wird diese Variant dann die bevorzugte Transistor-Variant in meine Schaltungen für ein standard 100 Ohm Lautsprecher.
Sven, zwei Fragen an dir habe ich dan noch:
/Jurjen
Sven, zwei Fragen an dir habe ich dan noch:
- Im Vergleich zu den Push-Pull version 1.05 hatte ich auch in 1.05 ein 125uF Kondensator in serie mit der Lautsprecher erwartet (wie anwesend in deine / TKRoth's Schaltung sowohl in die EE2003 Push-Pull Verstärker 1.03), aber diese gibt es dort nicht. Vielleicht ein Fehler von Philips hier?
- Die geänderte Kopplung der Basis von der oberste transistor (T3 in deine Schaltung) via R3 zu den Lautsprecher: Hier ist R3 = 1K angegeben. Das scheint mich ganz (zu) niedrig (im Hinblick auf der Stromverbrauch), aber kannst du deizen Wert bestätigen?
/Jurjen
Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Hallo Jurjen,
der hohe Stromverbrauch der standardmäßigen Verstärkerschaltungen bei Philips ist gerade für Batteriebetrieb sehr ärgerlich. Und genau deswegen benutze ich jetzt ausschließlich diesen einfachen Gegentaktverstärker. Hier nochmal die Endstufe, wie ich sie in dem KW-Reflex-Empfänger einsetze:
R3 ist hier auf 1,5k erhöht, was den Stromverbrauch nochmals senkt. Laut LT-Spice fließen dann so um die 2,5 mA durch R3, das sollten die Batterien schaffen. Also ja, den Wert kann ich bestätigen.
Aus Gründen der Einfachheit, habe ich auch die beiden 10 Ohm Emitterwiderstände weggelassen. Das erhöht allerdings auch wieder die Stromaufnahme. Da muss man einfach etwas experimentieren.
Bei der Verstärkerschaltung 1.05 wird kein 125 µF Elko benötigt, weil der Lautsprecher auf die halbe Beitriebsspannung, also zwischen die beiden 4,5 V Batterien, gelegt wird. Somit liegt der Lautsprecher praktisch gleichspannungsfrei, und es fließt durch ihn kein Ruhestrom. Einen Kondensator benötigt man, wenn man den Lautsprecher gegen Battrie Plus oder Batterie Minus legt. Das habe ich auch in einigen Entwürfen so gemacht, weil dann zum Ein- und Ausschalten der Schalter vom Poti ausreicht. Sonst ist immer das umständliche Verdrahten des Umschalters notwendig.
Viele Grüße
Sven
der hohe Stromverbrauch der standardmäßigen Verstärkerschaltungen bei Philips ist gerade für Batteriebetrieb sehr ärgerlich. Und genau deswegen benutze ich jetzt ausschließlich diesen einfachen Gegentaktverstärker. Hier nochmal die Endstufe, wie ich sie in dem KW-Reflex-Empfänger einsetze:
R3 ist hier auf 1,5k erhöht, was den Stromverbrauch nochmals senkt. Laut LT-Spice fließen dann so um die 2,5 mA durch R3, das sollten die Batterien schaffen. Also ja, den Wert kann ich bestätigen.
Aus Gründen der Einfachheit, habe ich auch die beiden 10 Ohm Emitterwiderstände weggelassen. Das erhöht allerdings auch wieder die Stromaufnahme. Da muss man einfach etwas experimentieren.
Bei der Verstärkerschaltung 1.05 wird kein 125 µF Elko benötigt, weil der Lautsprecher auf die halbe Beitriebsspannung, also zwischen die beiden 4,5 V Batterien, gelegt wird. Somit liegt der Lautsprecher praktisch gleichspannungsfrei, und es fließt durch ihn kein Ruhestrom. Einen Kondensator benötigt man, wenn man den Lautsprecher gegen Battrie Plus oder Batterie Minus legt. Das habe ich auch in einigen Entwürfen so gemacht, weil dann zum Ein- und Ausschalten der Schalter vom Poti ausreicht. Sonst ist immer das umständliche Verdrahten des Umschalters notwendig.
Viele Grüße
Sven
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Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Danke für diese Erklärungen, dan haben wir hier ein sehr optimalisierte (10 Ohm) und praktische Variant!
/Jurjen
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Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Hallo,
Ich weiß, es ist noch immer Sommer (und hoffe immer auf einzige schöne Tage), aber es fühlt schon an wie im Herbst, also das grosse Dunkel kommt bald und damit gibt es wieder Genehmigung für neue Philips-EE Projekte ... .
Ich bin gerade sehr begeistert von die praktische Vorteile der Gegentaktverstärker (alle Vorteile wie von Sven hier schon genannt kann ich aus meiner Praxis völlig bestätigen). Um aber das einzige Nachteil dieser Schaltung zu überwinden, nämlich der grosse Platzanspruch (fast ein Viertel der Schaltungslayout!), habe ich mich jetzt entschlossen eine einfache (und relativ einfach Selbst gefertigte) Platine (3x3) zu entwickeln:
Diese Platine soll:
Mehr Details fund Fertigungshinweise folgen selbstverständlich später noch!
Grüsse,
Jurjen
Ich weiß, es ist noch immer Sommer (und hoffe immer auf einzige schöne Tage), aber es fühlt schon an wie im Herbst, also das grosse Dunkel kommt bald und damit gibt es wieder Genehmigung für neue Philips-EE Projekte ... .
Ich bin gerade sehr begeistert von die praktische Vorteile der Gegentaktverstärker (alle Vorteile wie von Sven hier schon genannt kann ich aus meiner Praxis völlig bestätigen). Um aber das einzige Nachteil dieser Schaltung zu überwinden, nämlich der grosse Platzanspruch (fast ein Viertel der Schaltungslayout!), habe ich mich jetzt entschlossen eine einfache (und relativ einfach Selbst gefertigte) Platine (3x3) zu entwickeln:
Diese Platine soll:
- In der Stelle der übliche BC238 Lautsprecherstufe passen, ohne das andere Teil der Schaltung-Layout negativ zu beeinflussen (also: der soll dort passen aber auch kein grosses "Leer" hinterlassen),
- In alle EE2000 und auch EE2001 Schaltungen als Ersatz von die Lautsprecherstufe dienen können, ohne Beschränkungen,
- Alle übliche Impedanzen einer Lautsprecher unterstützen (150, 15 und 8 Ohm) - also kein bedarf mehr an eine Audiotrafo,
- Optisch nah an die weiße BC238 Originalplatine sein (es passt hier doch keine kleine 2x2 Platine weil jetzt drei transistoren und verschiedene andere Komponente enthalten werden),
- Einfach durch jeder von standard "Stripboard" herzustellen sein.
Mehr Details fund Fertigungshinweise folgen selbstverständlich später noch!
Grüsse,
Jurjen
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Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Ein erster Eindruck:
Muss noch getestet werden, aber scheint schon ganz gut gelungen.
Sven, danke für die Anreiz
Mehr info folgt ...
/Jurjen
Muss noch getestet werden, aber scheint schon ganz gut gelungen.
Sven, danke für die Anreiz
Mehr info folgt ...
/Jurjen
Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Hallo Jurjen,
Eine Frage habe ich noch: "Hast Du als Basismaterial eine Platine mit Lochstreifen benutzt?" Würde Deinen Entwurf nämlich auch mal nachbauen wollen.
Und natürlich freue ich mich schon darauf, Deine Platine im Einsatz zu sehen.
Grüße
Sven
Du untertreibst, ich finde, dass das sehr gut gelungen ist. Auch dass der Druck nicht einfach ganz weiß sondern leicht marmoriert ist, halte ich für ein feines Detail.
Eine Frage habe ich noch: "Hast Du als Basismaterial eine Platine mit Lochstreifen benutzt?" Würde Deinen Entwurf nämlich auch mal nachbauen wollen.
Und natürlich freue ich mich schon darauf, Deine Platine im Einsatz zu sehen.
Grüße
Sven
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Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Hallo Sven,
Hier folgen die wichtigsten info's (und später alles und mehr auf meine Website):
Die Oberseite der Platine: Platzierung der Komponente (siehe auch das Foto von der gefertigte Platine):
Die Unterseite: Positionen der Löcher:
Und dann noch die Schaltung und die Vor- und Hinterseite der gefertigte Platine (bitte achte wie ich mit kleinen Drahten die vier Kontaktoberfläche gemacht habe):
Die marmorierte Drück habe ich hier an die Platinen-ppt zugefügt, siehe hier
Wie die vier Hauptlocher gemacht sind:
/Jurjen
Hier folgen die wichtigsten info's (und später alles und mehr auf meine Website):
Die Oberseite der Platine: Platzierung der Komponente (siehe auch das Foto von der gefertigte Platine):
Die Unterseite: Positionen der Löcher:
Und dann noch die Schaltung und die Vor- und Hinterseite der gefertigte Platine (bitte achte wie ich mit kleinen Drahten die vier Kontaktoberfläche gemacht habe):
Die marmorierte Drück habe ich hier an die Platinen-ppt zugefügt, siehe hier
Wie die vier Hauptlocher gemacht sind:
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Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Eine kleine Korrektur des Schaltbilds ... der PNP transistor var falsch orientiert:
- Dateianhänge
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- PushPull-boardcircuit.JPG (69.11 KiB) 329 mal betrachtet
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- FlynnTheAvatar
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Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Ich finde die Platine mit deinem Gegentaktverstärker extrem gelungen. Ich bin ein Fan der neueren Philips ABCD-Sets mit dem TBA820 als Verstärker, aber es reizt mich schon, das nachzubauen.
Ich habe nur eine Frage zu deiner Schaltung. Warum nimmst du zum Biasen der Dioden den Ausgang/Lautsprecher anstelle der Betriebsspannung?
Viele Grüße,
Josef
Ich habe nur eine Frage zu deiner Schaltung. Warum nimmst du zum Biasen der Dioden den Ausgang/Lautsprecher anstelle der Betriebsspannung?
Viele Grüße,
Josef
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Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Jurjen, mit welcher Software zeichnest du die Schaltbilder? Ganz allgemein, was verwendet ihr um Schaltungen zu zeichnen? Ich bin noch ganz alte Schule mit Bleistift und Papier will aber jetzt doch umsteigen und frage mich welche Software ich verwenden soll.
Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Hallo Josef,
Deine Frage ging zwar an Jurjen, aber vielleicht kann ich Dir ja auch mit einer Antwort dienen.
Im Netz gibt es beide Versionen im Angebot, ohne dass erklärt wird warum. Im praktischen Vergleich ist der Verstärker mit der Versorgung über den Lautsprecher einfach lauter. Das habe ich an meinem Lego-Radio gerade ausprobiert. Und auch die Simulation mit LT-Spice kann diese subjektive Wahrnehmung bestätigen:
Die grüne Kurve zeigt den Verlauf des Verstärkers mit der Versorgung über den Lautsprecher, die rote Kurve den mit der Versorgung direkt an der Betriebsspannung. Hier kommen immerhin 9 dB zusammen...
Viele Grüße
Sven
Deine Frage ging zwar an Jurjen, aber vielleicht kann ich Dir ja auch mit einer Antwort dienen.
Im Netz gibt es beide Versionen im Angebot, ohne dass erklärt wird warum. Im praktischen Vergleich ist der Verstärker mit der Versorgung über den Lautsprecher einfach lauter. Das habe ich an meinem Lego-Radio gerade ausprobiert. Und auch die Simulation mit LT-Spice kann diese subjektive Wahrnehmung bestätigen:
Die grüne Kurve zeigt den Verlauf des Verstärkers mit der Versorgung über den Lautsprecher, die rote Kurve den mit der Versorgung direkt an der Betriebsspannung. Hier kommen immerhin 9 dB zusammen...
Viele Grüße
Sven
- jurjen
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Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Danke Sven für das Antworten!
Und dabei hast du in dein erster Beitrag auch nog dieses geschrieben:
"- R3 geht nicht direkt gegen Batterie Plus sondern wird über den Lautsprecher versorgt. Das ergibt (jedenfalls nach LT-Spice...) weniger Verzerrungen."
/Jurjen
Und dabei hast du in dein erster Beitrag auch nog dieses geschrieben:
"- R3 geht nicht direkt gegen Batterie Plus sondern wird über den Lautsprecher versorgt. Das ergibt (jedenfalls nach LT-Spice...) weniger Verzerrungen."
/Jurjen
Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Hallo Jurjen,
Viel Grüße
Sven
vielen Dank für den Hinweis. Allerdings war bei meiner ersten Simulation der von Dir hinzugefügte 100 Ohm Widerstand am Emitter des Steuertransistors nicht dabei. Ist dieser Widerstand bestückt, sind die Ergebnisse in Bezug auf Verzerrungen sehr ähnlich. Und ob man diesen Unterschied bezüglich der Verzerrungen tatsächlich wahrnehmen kann, möchte ich bezweifeln. Der Unterschied in der Lautstärke ist aber sehr deutlich zu hören. Deswegen möchte ich mich doch lieber auf die Ergebnisse realer Versuche verlassen als auf LT-Spice
Viel Grüße
Sven
- FlynnTheAvatar
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Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Vielen Dank für die Antworten. Und Entschuldigung, die Erklärung mit R3 an den Lautsprecher für weniger Verzerrungen habe ich leider überlesen.
Was ich mir noch überlegt habe, wäre R3 an Versorgungsspannung und den 100µF Kondensator von der Platine runter zunehmen. Dann könnte man theoretisch den Lautsprecher gegen Versorgungsspannung oder Masse betreiben.
Was ich mir noch überlegt habe, wäre R3 an Versorgungsspannung und den 100µF Kondensator von der Platine runter zunehmen. Dann könnte man theoretisch den Lautsprecher gegen Versorgungsspannung oder Masse betreiben.
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Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Moin!FlynnTheAvatar hat geschrieben: ↑29.09.2024, 16:35
...wäre R3 an Versorgungsspannung und den 100µF Kondensator von der Platine runter zunehmen. Dann könnte man theoretisch den Lautsprecher gegen Versorgungsspannung oder Masse betreiben.
Ähm, nein! Das hat Philips zwar auch mal vorgestellt, aber dann gegen die (korrekte) Anzapfung der halben Betriebsspannung!
Was mir einfällt, den Emitterwiderstand 100 Ohm könnte man probehalber mit einem Elko parallel betreiben, dann bleibt der Ruhestrom klein(er), die NF aber "wacher".
Die Kopplung von LS zusammen mit dem 1k5 könnte eine Art nicht ganz phasenkorrekter Mitkopplung sein. Theoretisch liegt sie durch die 90° Phasenverschiebung aber genau zwischen Gegen- und Mitkopplung.
R6 C2 sind ja echte Gegenkopplung, mit der man z.b. den Frequenzgang auch beeinflussen kann.
Weitere Idee an Pingi und Jurjen: Variation von R3 zwischen 1 und 10k etwa, was sich da in der Simulationen tut bzw in der Realität.
Und für alle Nicht-Puristen: ich halte diese kleinen building-blocks für absolut legitim, dann hat man zuverlässige Einheiten, die sehr universiell einsetzbar sind.
Gruß, Lutz
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Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Für die Schaltungen: SPlanminiTesla hat geschrieben: ↑28.09.2024, 16:00 Jurjen, mit welcher Software zeichnest du die Schaltbilder? Ganz allgemein, was verwendet ihr um Schaltungen zu zeichnen? Ich bin noch ganz alte Schule mit Bleistift und Papier will aber jetzt doch umsteigen und frage mich welche Software ich verwenden soll.
Für die Aufbauplänen, sie hier: https://www.kranenborg.org/electronics- ... yout-files
MVH!
/Jurjen
Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Moin Lutz,
Nun aber zur Antwort:
Je größer R3 wird, desto geringer wird der Basisstrom an den beiden Transistoren der Endstufe. Das macht sich dann besonders bei kleinen Signalen mit höheren Verzerrungen bemerkbar. Wenn dann noch die Betriebsspannung runter geht z. B. auf 7 Volt, dann wird es noch deutlicher und auch deutlich hörbarer. Mit R3 = 10k zieht die Endstufe übrigens nur noch 0,9mA, damit treiben wir alle Batteriehersteller in den Ruin
Grün zeigt das Klirrspektrum bei einem kleinen Signal mit R3 = 1k5, rot mit R3 = 10k. Der Unterschied ist deutlich...
Es gibt also noch immer einige Stellschrauben an denen gedreht werden kann. Minimaler Stromverbrauch oder doch lieber minimale Verzerrungen, beides zusammen geht leider nicht. Aber mit dieser Schaltung ist ein sehr guter Kompromiss für jeden möglich.
Viele Grüße
Sven
FlynnTheAvatar hat geschrieben: ↑29.09.2024, 16:35 100µF Kondensator von der Platine runter zunehmen. Dann könnte man theoretisch den Lautsprecher gegen Versorgungsspannung oder Masse betreiben.
Da glaube ich, dass Josef den Elko nicht ganz weglassen, sondern ihn wieder auf dem Board verorten wollte. Da Elkos ja eine Polung haben, wären wir mit der festen Lösung auf dem Modul daran gebunden, den Lautsprecher gegen die Versorgungsspannung zu betreiben. So jedenfals habe ich Josefs Vorschlag gedeutet.
Habe das mal kurz mit LT-Spice durchgedaddelt, und Du hast recht. Die Verstärkung ist genau gleich wie mit einer Drahtbrück aber der Stromverbrauch nochmals geringer (3,7mA zu 2,9mA).
Lutz, da möchte ich mich bei dieser Gelegenheit auch gleich für Deine Arbeitsaufträge bedanken. Es wär sonst auch viel zu langweilig
Nun aber zur Antwort:
Je größer R3 wird, desto geringer wird der Basisstrom an den beiden Transistoren der Endstufe. Das macht sich dann besonders bei kleinen Signalen mit höheren Verzerrungen bemerkbar. Wenn dann noch die Betriebsspannung runter geht z. B. auf 7 Volt, dann wird es noch deutlicher und auch deutlich hörbarer. Mit R3 = 10k zieht die Endstufe übrigens nur noch 0,9mA, damit treiben wir alle Batteriehersteller in den Ruin
Grün zeigt das Klirrspektrum bei einem kleinen Signal mit R3 = 1k5, rot mit R3 = 10k. Der Unterschied ist deutlich...
Es gibt also noch immer einige Stellschrauben an denen gedreht werden kann. Minimaler Stromverbrauch oder doch lieber minimale Verzerrungen, beides zusammen geht leider nicht. Aber mit dieser Schaltung ist ein sehr guter Kompromiss für jeden möglich.
Viele Grüße
Sven
Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Hallo Sven und Mitlesende!
Das mit dem Verändern des 1k5 war mir schon klar, daß das bei dem genannten max. Wert von 10k übertrieben ist, ein gutes Maß an Ruhestörung, äh Ruhestrom muss sein! Dann scheint der Wert von 1k5 ganz in Ordnung zu sein, immer noch viel besser als einen einzelnen 547B auf -zig mA zu halten, wenn er nix zu tun hat.
Das mit dem Elko habe ich tatsächlich falsch verstanden. Das er ihn auf dem Board haben möchte und dann wahlweise entsprechend gepolt auch gegen Masse einsetzen möchte, wäre eine Variation. Bedingt aber, daß der 1k5 auf '+' direkt muss. Das ist ja auch möglich.
Mit dem C über dem Emitterwiderstand im Treiber ist 'alte Schule', das war und ist guter Standard in allerlei Treibern und Endstufen, um dort den Ruhestrom gering und stabil zu halten, aber NF, ZF oder HF zu begünstigen. Der R dient ja auch als Arbeitspunkt-Stabilisierung.
Liefe der Transistor thermisch weg, sinkt sein Innenwiderstand, dafür steigt die Emitterspannung, und der Ruhestrom sinkt wieder. Vorausgesetzt, der Basisstrom ist richtig bemessen...
Hatte man bei Röhrenstufen schon.
Gruß, Lutz
Das mit dem Verändern des 1k5 war mir schon klar, daß das bei dem genannten max. Wert von 10k übertrieben ist, ein gutes Maß an Ruhestörung, äh Ruhestrom muss sein! Dann scheint der Wert von 1k5 ganz in Ordnung zu sein, immer noch viel besser als einen einzelnen 547B auf -zig mA zu halten, wenn er nix zu tun hat.
Das mit dem Elko habe ich tatsächlich falsch verstanden. Das er ihn auf dem Board haben möchte und dann wahlweise entsprechend gepolt auch gegen Masse einsetzen möchte, wäre eine Variation. Bedingt aber, daß der 1k5 auf '+' direkt muss. Das ist ja auch möglich.
Mit dem C über dem Emitterwiderstand im Treiber ist 'alte Schule', das war und ist guter Standard in allerlei Treibern und Endstufen, um dort den Ruhestrom gering und stabil zu halten, aber NF, ZF oder HF zu begünstigen. Der R dient ja auch als Arbeitspunkt-Stabilisierung.
Liefe der Transistor thermisch weg, sinkt sein Innenwiderstand, dafür steigt die Emitterspannung, und der Ruhestrom sinkt wieder. Vorausgesetzt, der Basisstrom ist richtig bemessen...
Hatte man bei Röhrenstufen schon.
Gruß, Lutz
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Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Der C (100uF) über den 100 Ohm Emitter-Widerstand lasst sich immer noch einfach einbauen in die Bauplatte ohne die Layout (i.e. die Platzierung der andere Komponente oder Unterbrechungen der Streifen) ändern zu mussen, ich werde am diesem Wochenende die geänderte Variant vermitteln ... . Danke für diese Verbesserungshinweis!Lutz hat geschrieben: ↑03.10.2024, 22:11
...
Mit dem C über dem Emitterwiderstand im Treiber ist 'alte Schule', das war und ist guter Standard in allerlei Treibern und Endstufen, um dort den Ruhestrom gering und stabil zu halten, aber NF, ZF oder HF zu begünstigen. Der R dient ja auch als Arbeitspunkt-Stabilisierung.
Liefe der Transistor thermisch weg, sinkt sein Innenwiderstand, dafür steigt die Emitterspannung, und der Ruhestrom sinkt wieder. Vorausgesetzt, der Basisstrom ist richtig bemessen...
...
Gruß, Lutz
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Re: Einfacher Gegentaktverstärker
Also hier die (leichte) Anpassung:
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