Ein Drehzahlmesser

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JeanLuc7
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Ein Drehzahlmesser

Beitrag von JeanLuc7 »

Salut Bastelfreunde,

die vielen Schuco-Kästen brachten eine Menge neuer Bauteile und auch neue Schaltungen in die Philips-Welt, aber weil sie nicht so recht kombiniert wurden, fehlen nach meiner Ansicht ein paar Schaltunge, zum Beispiel diese hier: ein Drehzahlmesser mit richtigem Motor.

Grundlage der Schaltung ist einerseits ein Messgerät "für höhere Frequenzen", wobei mit "höher" Frequenzen oberhalb der optischen Wahrnehmung des Auges gemeint sind, also im Bereich von 15-100 Hz. Das findet sich im ANleitungsbuch des "Digital Lab 6302" als Schaltung Nr. 12.Für die Messstrecke, gebildet aus IR-Diode und passendem Empfängerteil, habe ich die Schaltungen aus dem 6103-C-Lab benutzt, die letztlich alle sehr einfach und einander ähnlich sind. Im Philips EE2017 war das noch alles deutlich komplexer (und weniger störanfällig).

Hinzu kommt ein kleiner Batteriemotor, dem ich eine einfache Regelung per Transistor in Kollektorschaltung verpasst habe. Mit dem Poti kann man nun seine Drehzahl verändern. Den Motor habe ich mit Kabelbindern auf eine von Ingos Platinen verfrachtet, die wohl eigentlich einen Riesentransistor aus einer alten Philips-Serie aufnehmen sollte. Hier passt sie auch - man muss lediglich die nach oben durchkontaktierten Pins mit Klebestreifen isolieren, ansonsten erzeugt man mit dem Metallgehäuse des Motors einen Kurzschluss, wie ich lernen durfte. An der Achse des Motors habe ich ein Stück schwarzes Plastik befestigt.

Die IR-Strecke wird durch das Plastik regelmäßig unterbrochen. Der nachfolgende Transistor arbeitet auf ein UND-Gatter, das einen für den Zählbaustein angenehmen Pegel liefert. Der Zählbaustein zeigt nun die Umdrehungen pro Sekunde an - genaugenommen doppelt so viel, weil der Strahl pro Umdrehung ja zweimal unterbrochen wird. Im Bild sind es also 240 U/min. Wenn man den Motor richtig ausfährt, kommt er irgendwann in Resonanz mit der Eigenfrequenz des Gehäuses - das brummt und scheppert dann ganz erheblich :)

Es grüßt herzlich
JL7/Frank
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Physiker66
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Re: Ein Drehzahlmesser

Beitrag von Physiker66 »

Sehr nett!
Der Motor kommt mir bekannt vor ... von Lego :)
Hier gibt es übrigens Anleitungen für einfache Motoren zum Selbermachen: https://simplemotor.com/

Kann der Zähler HEX? Dan könnte man wesentlich höher kommen? Interessant wäre eventuell auch ob das mit Schallwellen funktioniert.

liebe Gruesse
Michael
:oops: Selbst ein schlechtes Experiment bildet die Wirklichkeit besser ab als eine gute Simulation.
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pingi66
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Re: Ein Drehzahlmesser

Beitrag von pingi66 »

Also ich finde den Aufbau sehr gelungen!

Es sind einfach viele kleine Dinge gut gelöst, welche zusammen ein sehr schönes Ganzes ergeben. Die Idee, den Motor auf diese Universalplatine zu befestigen, passt wie die Faust aufs Auge, einen Kabelbinder dafür zu nehmen, nicht nobelpreisverdächtig aber verdammt praktisch. Jedes Teil, so finde ich, ist gut durchdacht. Dass die doppelte Frequenz angezeigt wird, halte ich nicht für tragisch, denn die Schaltung arbeitet ja so, wie sie soll. Man könnte vielleicht einen Schlitz in eine Seite der Platte sägen, so dass nur einmal pro Umdrehung der Lichtstrahl unterbrochen wird, aber das ist nur ein Vorschlag.

100 Hz finde ich gar nicht mal so wenig, das sind immerhin 6000 U/min, aber Michaels Vorschlag, mit Hex bis 255 zu zählen (über 15000 U/min) ist durchaus interessant.

Schön, dass die Bastelzeit wieder angefangen hat!

Sven
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