Alte Kästen auf Vordermann bringen

Restauration von Kosmos Chemiebaukästen

Moderator: suntri

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ChemieFreiheit
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Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ChemieFreiheit »

Hallo überall,

ich bin neu hier im Forum und möchte mich erstmal vorstellen. Mein Login "ChemieFreiheit" steht für den Wunsch nach mehr Freiheit für Hobbychemiker und nicht etwa nach dem Wunsch frei von Chemie zu werden :-)

Mein Interesse an der Chemie wurde in meiner Kindheit durch das Weihnachtsgeschenk "KOSMOS Chemie Praktikum" geweckt, der Nachfolger des All Chemist 2000. Später bekam ich dann die ca. 1976er Ausgabe des KOSMOS Chemie Labor C1 geschenkt. Die Chemie begleitete mich eigentlich noch bis in junge Erwachsenenalter und brachte mir gute Noten und Bekanntschaften. Doch dann kamen viele andere Interessen und die Chemie geriet in Vergessenheit. Erst als ich diesen Sommer bei einem Bummel durch ein grosses Spielwarenhaus wieder Experimentierkästen sah, erinnerte ich mich und ich begann im Internet zu stöbern. Leider ist von meinem damaligen Labor nichts mehr übrig. Einzig der Karton und der Styroporeinsatz des C1 und, woran ich mich überhaupt nicht mehr erinnern konnte ein leerer Chemie Junior aus den 1970er Jahren.

Ich nahm mir vor die Kästen zu vervollständigen, auch wenn beim C1 sogar der kleine Styroporeinsatz fehlt, die Faszination war einfach wieder da :D

Um es vorweg zu nehmen: Ich hatte viel Glück und konnte per Quoka eine Kiste voller Einzelteile kaufen und der Rest musste hier und da besorgt werden doch jetzt sind beide komplett. :-)

Wenn ihr möchet, schreibe ich ein wenig über meine Erfahrungen mit Kästen restaurieren, mittlerweile habe ich noch zwei andere auf Vordermann gebracht!
Gruß,

ChemieFreiheit
ThomasM
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ThomasM »

Hallo ChemieFreiheit,

Deine Erfahrungen beim Restaurieren der Kästen würden mich sehr interessieren.
Ich würde mich freuen, wenn Du uns teilhaben ließest.
Es ist schon eigenartig, welche Faszination diese Experimentierkästen immer noch ausüben, egal ob Chemie, Physik oder Radiomann etc.

Gruß
ThomasM
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ThomasM »

Hallo ChemieFreiheit,

Deine Erfahrungen beim Restaurieren der Kästen würden mich sehr interessieren.
Ich würde mich freuen, wenn Du uns teilhaben ließest.
Es ist schon eigenartig, welche Faszination diese Experimentierkästen immer noch ausüben, egal ob Chemie, Physik oder Radiomann etc.

Gruß
ThomasM
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ChemieFreiheit
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ChemieFreiheit »

Ok, hier mal einige Erfahrungen:

Styroporeinsatz waschen
• Braune Kaliumpermanganat-Flecken entfernen durch die in den Kosmos-Anleitungsbüchern beschriebene Mischung (H2O2 und NaHSO4)
• In warmen Wasser (nicht zu heiß sonst geht das Styropor ein) und Vollwaschmittel reinigen
• mit Wäsche weiß versetzen, und das Teil heruntergedrückt eine Nacht eingetaucht lassen.

Styroporeinsatz restaurieren
Ich hatte damals herausgebrochene Stellen mit Acryl verschlossen, bin aber mittlerweile schlauer geworden. Das Acryl sieht zwar erstmal einigermaßen aus, zieht sich aber mit der Zeit zusammen und man bekommt Wellen. Besser ist folgendes.
Pattex 1K Tür PU Schaum, 1638263_small.jpg
Pattex 1K Tür PU Schaum, 1638263_small.jpg (18.56 KiB) 25234 mal betrachtet
Pattex 1K Tür PU Schaum, 1638263_small.jpg
Pattex 1K Tür PU Schaum, 1638263_small.jpg (18.56 KiB) 25234 mal betrachtet
Es gibt einen weißen Modellierschaum der aussieht und sich anfühlt wie Styropor und auch < 1% freie MDI hat, also ziemlich unbedenklich ist: „Pattex 1638263 Power PU-Schaum Türmontage 500 ml“. Habe mit Henkel gemailt, der ist wirklich für auch Modellbau vorgesehen (es gibt auch noch den Universal in weiß und den Reparatur). Einzig nachteilig gegenüber Styropor sei die schlechtere UV-Beständigkeit, dass es nachdunkeln soll, aber ich muss sagen solange man das nicht direkt in die Sonne stellt (noch nicht ausprobiert), bleibt es weiß. Das Zeug ist genial, man sprüht auf die herausgebrochenen Stellen und lässt es trocknen. Dann kann man einfach mit dem Cuttermesser alles überstehende wegschneiden – fertig.
Wie ich oben schrieb, fehlte mir der kleine Verpackungseinsatz für den C1, den habe ich mir mit diesem Zeug machen können (wenn’s interessant ist, melden, dann poste ich auch dazu was).
Gruß,

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Wilhelm
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von Wilhelm »

ChemieFreiheit hat geschrieben: Wie ich oben schrieb, fehlte mir der kleine Verpackungseinsatz für den C1, den habe ich mir mit diesem Zeug machen können (wenn’s interessant ist, melden, dann poste ich auch dazu was).
Das hört sich interessant an, ist bestimmt eine Heidenarbeit.
Gereinigt habe ich auch schon manchen Kasten, insbesondere die Styroporeinsätze sind fast immer versaut, Danke für die Tipps oben. Wenn man aus mehreren "Schrottkästen" dann noch was schönes Zustande bringt, Respekt.
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ChemieFreiheit »

OK, wenn niemand mehr Fragen zum Thema Styroporeinsätze restaurieren hat, fahre ich mit meinen Erfahrungen fort.

Original-Ersatzteile
Ich hatte anfangs viel beim Kosmos Ersatzteilservice bestellt, aber bald gemerkt wie teuer das wird. Billiger kommt man weg, wenn man für <=10EUR mit Versandkosten oder Abholung einen C1000, C2000 oder einen anderen neuester Ausgabe ergattert und ausschlachtet. Das tut dem Kosmos-Fan zwar auch weh, aber die neuen Kästen bekommt man ja wie Sand am Meer, die alten halt nicht mehr. Anfangs war mir das wie gesagt aber auch zu schade und ich schaute nach Restbeständen einzelner Teile die ich tatsächlich auf Quoka einmal fand.
Gruß,

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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ChemieFreiheit »

Alternativ Ersatzteile
Teile die man nicht mehr über den Ersatzteilservice bekommt. Ich gehe anhand der Teilenummern vor (3.Auflage 1971)
1 Grundplatte
Einzige Chance an eine heranzukommen war für mich zu warten bis jemand Einzelteile verkauft wo sie mit dabei ist. Ich brachte es nicht übers Herz einen alten Kasten zu kaufen um ihn auszuschlachten.
Nachbauen darf man nicht, wäre eh schwer denn das Original besteht aus „glasfaserverstärkten Kunststoff sie hält Temperaturen bis 200°C ohne weiteres aus“ (Anleitung C1, Beschreibung der Grundplatte). Bei 3D-Druck käme nur Sinterdruckverfahren in Frage (weil innen keine Stützen bis zum Boden gehen).
2 Stativstab
Genau die gleiche Alu-Hohlstange bekommt man im Baumarkt
3 Uhrglas
Kann man im Internet kaufen.
4 Chromatographie-Papiere
Von der Firma aus Koblenz die KOSMOS empfiehlt bestellt und selbst auf die Form zurechtgeschnitten. Die Papiere habe ich aber noch nicht ausprobiert.
9 PVC-Schlauch
Wird nur für einen Versuch benötigt, für die Beilsteinprobe kann ein beliebiges Stück PVC verwendet werden.
11 Kobaltglas
Auch hier sieht es nicht gut aus. Das Kobaltglas lässt sich leider nicht mehr vom Ersatzteilservice nachbestellen. Ich habe von der Firma aus Koblenz die KOSMOS empfiehlt mir Kobaltgläser bestellt, 5cm x 5cm (das Originalglas ist 3cm x 3 cm). Leider lässt sich das Glas nur sehr schwer schneiden da es sehr spröde ist. Als ich das Glas schneiden ließ, zerbrach die eine Hälfte so dass ich jetzt ein 2.5cm x 5cm habe. Die Bruchkante der guten Hälfte schliff mir ein Optiker, aber ganz gerade ist die Kante auch nicht:
Auch verhält es sich gegenüber den durchgelassenen Wellenlängen anders, es lässt die violetten nicht so gut durch wie das Originalglas, aber gerade die violetten Wellenlängen sind für den einzigen Versuch, wo das Glas benötigt, wird wichtig. Hier habe ich mal durch die Gläser eine weiße Leuchtstoffröhre photographiert.
Kobaltglas_Leuchtstoffröhre.JPG
Kobaltglas_Leuchtstoffröhre.JPG (12.1 KiB) 25149 mal betrachtet
Kobaltglas_Leuchtstoffröhre.JPG
Kobaltglas_Leuchtstoffröhre.JPG (12.1 KiB) 25149 mal betrachtet
Original:
Kobaltglas_Leuchtstoffröhre_o.JPG
Kobaltglas_Leuchtstoffröhre_o.JPG (11.25 KiB) 25149 mal betrachtet
Kobaltglas_Leuchtstoffröhre_o.JPG
Kobaltglas_Leuchtstoffröhre_o.JPG (11.25 KiB) 25149 mal betrachtet
Aber ich finde man braucht es nicht unbedingt um den Kaliumnachweis durchzuführen, man erkennt die Violettfärbung der Flamme auch so. Wollte man aber Kalium auf diese Weise in einer unbekannten Probe damit nachweisen, wäre im Fall einer nicht wahrnehmbaren Verfärbung die Unsicherheit da und es müsste auf andere Weise nachgewiesen werden.
Gruß,

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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ChemieFreiheit »

Zunächst bringe ich die Liste zuende:

17 Silberblech
Mein Juwelier reproduzierte mir schon zwei Mal das Silberplättchen anhand des Originals. Hatte einmal 0,8Gramm und das andere Mal 1,1Gramm massives Silber.
35 Schraubzwinge
Die vom C1 1970 bis 1975 kann man im Internet kaufen. Ab 1976 hat die Schraubzwinge noch zwei angeschweißte Gewindestangen, über die man mit dem beigefügten Dübel das Stativrohr befestigen kann. Das anschweißen könnte eines der nächsten Projekte sein.
37 Stativschieber
38 2 Gummikappen

Für den Stativschieber habe ich noch keinen Ersatz gefunden. Statt den Gummikappen habe ich für einen 1972er C1 einmal rote Plastikdübel zurechtgeschnitten und angeschmolzen. Aber den Teil für die Grundplatte habe ich noch mit Schrumpfschlauch überzogen, damit es fest genug klemmt und das Stativ nicht wackelt.
39 Korkstopfen ohne Bohrung
41 Korkstopfen mit 2 Bohrungen

Habe bis jetzt im Internet noch keine perfekt passenden Korken gefunden. Bohrungen selbst machen: Es gibt extra vor solche Bohrungen Handbohrer, leider habe ich noch keinen und keine Erfahrungen. Ich machte die Bohrungen per Bohrmaschine im Bohrstativ, bin aber nicht ganz zufrieden mit den Ergebnissen.
46 3 kleine Chemikaliengläser
Das ist meines Erachtens das größte Novum. Da habe ich schon viel und lange gesucht, aber Schnappdeckelgläser (auch Flachbodengläser mit Rollrand genannt) mit diesen Abmessungen habe ich nicht gefunden. Schon gar nicht rote Schnappdeckel.
69 Aufklebebogen
Können mit bedruckbaren DIN A4-Aufklebern ausgedruckt werden.
70 Anleitungsbuch
Wenn man nett ist bekommt man vom Kosmos-Archiv eins. archiv@kosmos.de
Gruß,

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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ChemieFreiheit »

Ich schrieb:
ChemieFreiheit hat geschrieben: Wie ich oben schrieb, fehlte mir der kleine Verpackungseinsatz für den C1, den habe ich mir mit diesem Zeug machen können (wenn’s interessant ist, melden, dann poste ich auch dazu was).
suntri äußerte im Thema "Aufbau Kosmos C2" Interesse daran, also schreib ich mal kurz was dazu:

Ersatz für Styroporeinsatz erstellen
Variante 1: Anhand Vorlage
Ich hatte für meinen 1976er C1 keinen kleinen Styroporeinsatz. Also nahm ich den Styroporeinsatz meines 1971'er C1 und machte einen Wachsabdruck:
DSCF4720_small.JPG
DSCF4720_small.JPG (535.93 KiB) 25135 mal betrachtet
DSCF4720_small.JPG
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Vorsicht, das Wachs nicht zu heiss machen, sonst geht das Styropor ein! Ich nahm weißes Billig-Wachs aus Teelichtern und Stangen. Vor dem Aufgiessen mit einem Sprüh-Öl einsprühen. Nach dem Aufgiessen muss das ganze auf den Balkon auskühlen, im Sommer danach noch in den Kühlschrank, damit es sich zusammenzieht. Dabei bilden sich leider schon Risse. Spätestens beim Lösen der Form aus dem 70er Einsatz geht die Form wahrscheinlich in die Brüche und muss dann wieder zusammengepuzzelt werden und Risse verschlossen werden (daher die Beschädigungen auf dem Foto). Dann kommt das ausschäumen. Wichtig ist dass man schnell arbeitet und dass zum Schluss das ganze mit einem Tuch abgedeckt und angedrückt wird, damit es wirklich in alle Ritzen geht. Es quillt natürlich beim Ausdehnen über und das wird weggeschnitten. Da spätestens jetzt beim Befreien aus der Wachsform diese zu Bruch geht, kann man sich das vorherige einölen vermutlich sparen, im Gegenteil: Der PU-Schaum rutsch auf dem Öl. Der Schaum haftete teilweise so sehr am Wachs dass man die Form aufgeben muss.
Jetzt kann ggf. man noch kleine Korrekturen machen durch kleine Kleckse Schaum und nach dem Trocknen wieder schneiden - fertig:
PICT0304_small.JPG
PICT0304_small.JPG (601.7 KiB) 25135 mal betrachtet
PICT0304_small.JPG
PICT0304_small.JPG (601.7 KiB) 25135 mal betrachtet
Variante 2: Holzform erstellen
Meine Idee ist: Es gibt wie Rundhölzer auch welche die quer durchgesägt sind, also halbrund. Diese bringen die Aussparungen für die Chemikaliengläser. Dann habe ich überlegt, die Form scheibchenweise aufzubauen und nach jeder Schicht zu verschrauben, weil es unmöglich ist, nach dem Ausschäumen die Form herauszuziehen, schon das Wachs klebte zu stark am Schaum. Bei der Scheibchentechnik ist aber die Idee, dass man die Form stückchenweise aufschrauben und herauslösen kann.

Und warum nicht gleich Styropor? Das Problem mit dem Wasserdampf wäre vermutlich nicht so schlimm, wenn die vorgeschäumten Styroporkügelchen (lies anleitung Philips CE1403) mit Wasser eingesprüht in die Form eingefüllt werden. Aber das Hauptproblem ist eine Form, die dem Druck standhält, da kommt ist Blech halt die 1. Wahl so wie es professionell gemacht wird. Irgendwo stehen die guten Blechformen vielleicht noch rum... Einzig ein 3D-Drucker der so große Objekte drucken könnte würde eine Form drucken können, der Kunststoff sollte aber um die 100 Grad aushalten...
Gruß,

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Wilhelm
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von Wilhelm »

Meinen Respekt für deine Arbeit, das ist schon Klasse. Ich habe mich Eingangs schon gefragt wie du das mit der Form machst, habe eigentlich auf faserverstärkten Gips getippt. Gibt es nicht Materialien die günstig sind und so in der Art wie wenn der Zahnarzt einen Abdruckt macht? geht die Ursprüngliche Form dabei in die Knie? Und dann ist da noch das Styropor bzw. der Modellierschaum.

Auch ich habe die Erfahrung gemacht das den (noch) billigste Weg an Teile zu kommen der ist alte "Ramschkästen" zu ersteigern und die Auszuschlachten. Irgendwie hat das Angebot da aber auch nachgelassen, verglichen mit vor ein paar Jahren. Selbermachen ist da manchmal eine Alternative. Ich erinnere mich da gerne an die Dampfmaschine von buedes aus dem Kosmos Technikus, warum auch nicht im Chemiekasten Bereich.
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ChemieFreiheit »

Wilhelm hat geschrieben:geht die Ursprüngliche Form dabei in die Knie? Und dann ist da noch das Styropor bzw. der Modellierschaum.
Nein, man muss nur beim herauslösen ein bisschen aufpassen.
Wilhelm hat geschrieben:Auch ich habe die Erfahrung gemacht das den (noch) billigste Weg an Teile zu kommen der ist alte "Ramschkästen" zu ersteigern und die Auszuschlachten.
Nein, das bringe ich nicht übers Herz, jeder alte Kasten muss restauriert werden, es wäre zu schade darum, es werden immer weniger.
Wilhelm hat geschrieben:Irgendwie hat das Angebot da aber auch nachgelassen, verglichen mit vor ein paar Jahren.
Jeder gerettete Kasten ist einer mehr.
Wilhelm hat geschrieben:Selbermachen ist da manchmal eine Alternative. Ich erinnere mich da gerne an die Dampfmaschine von buedes aus dem Kosmos Technikus, warum auch nicht im Chemiekasten Bereich.
Ich bin sehr auf eure Meinung gespannt, ob die Ergebnisse gut genug sind. Werde heute Abend noch ein zwei Bilder posten.
Gruß,

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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von MarcEE »

Danke für den Tip!
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ChemieFreiheit »

Hier die versprochenen Bilder, zum Schluß die ganze Wahrheit.
IMG_1140.JPG
IMG_1140.JPG (591.03 KiB) 25086 mal betrachtet
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Da der 70er C1 keine Alu-Rohr im Verpackungseinsatz hat, musste ich nachträglich eine Spalte heraussägen:
IMG_1148.JPG
IMG_1148.JPG (749.4 KiB) 25086 mal betrachtet
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Jetzt aber die ganze Wahrheit, ich habe nicht sauber gearbeitet, die Kanten sind mir nicht gelungen, habe rechts mit Acryl nachgebessert.
IMG_1153.JPG
IMG_1153.JPG (625.24 KiB) 25086 mal betrachtet
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Für mich ist das ein erste Zwischenlösung, damit mein Kellerfund erstmal komplett ist:
IMG_1143.JPG
IMG_1143.JPG (872.94 KiB) 25086 mal betrachtet
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Gruß,

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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von lydiaeule »

Das sieht schon echt toll aus. :D
Nur eine winzige kleine "Verbesserung" hätte ich da als Anmerkung: Wenn du schon einen Abguß machst, warum dann direkt mit dem Wachsnegatv arbeiten, anstatt davon nochmal ein Positiv aus Gips und davon dann das eigentliche Negativ zum damit Arbeiten aus z.B. Silikon (gibt es für den Formenbau und ist bis über 200°C stabil)wieder davon abnehmen. Damit wäre zur Not auch ein weiteres, hochtemperaturfestes Negativ zu machen, in dem man dann "echtes" Styropor backen könnte. außerdem erhält man auf diese Weise bei den Zwischenschritten auch die Möglichkeit, z.B. an den Kanten kleine Korrekturen auszuführen.
Agressiv und feindselig, boshaft, manipulierend und hinterhältig, hämisch, überkritisch, herrschsüchtig und sinnlos brutal, das sind die Primärtugenden, die zusammengenommen Menschen vor allen anderen Spezies auszeichnen.
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ChemieFreiheit »

Erstmal danke für das Lob. :D
lydiaeule hat geschrieben:und davon dann das eigentliche Negativ zum damit Arbeiten aus z.B. Silikon (gibt es für den Formenbau und ist bis über 200°C stabil)wieder davon abnehmen
Die Wachsform ging beim Ablösen des Schaumeinsatzes leider in die Brüche, aber deine Idee hört sich gut an. Ich kenne nur das Silikon aus den Spritzkartuschen, welches meinst du?
lydiaeule hat geschrieben:Damit wäre zur Not auch ein weiteres, hochtemperaturfestes Negativ zu machen, in dem man dann "echtes" Styropor backen könnte
Welches hochtemperaturfeste Material, das auch genügend Elastizität mitbringt um den Druck beim Backen auszuhalten, könnte das sein? Im professionellen Bereich werden die Formen aus Alu gemacht, meine ich. Aber bevor ich über Kohlenfeuer Alu schmelze und giesse würde ich lieber meine 3D-Modelle fertigstellen und das Styropor fräsen lassen.
Gruß,

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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von lydiaeule »

Naja, es gibt da so 2-Komponenten-Silikongummi, das vom Aussehen und anfassen her dem Zahnarzt-Alginat recht ähnlich ist.
Naja und ein Negativ aus Gips, das vllt noch mit Kunstharz oder vllt mit Wasserglas getränkt ist hält schon echt hohe Temperaturen aus. Für die Erstellung einer "richtig professionellen" Form wäre allerdings ein bischen mehr Aufwand nötig: Besorge Quarzmehl/sehr feinen Sand und rühre dieses mit Wasserglas zur gußgipsartig dicken Masse an, die dann auf ein Negativ aus z.B. Gummi, Wachs oder eigentlich egal was aufgetragen wird. Das Wasserglas erstarrt binnen weniger Tage durch Überblasen mit CO2 oder auch Besprühen mit HCl. Das Resultat taugt sogar als Gußform für Eisen oder Stahl. Dafür muß man das passend ummauerte Negativ mit dem Gasbrenner wie Glas spannungsfrei bis knapp an die Schmelztemperatur des Metalls aufheizen, bis das Metall zu fließen beginnt. Die Form wird dabei unweigerlich zerstört, aber sie soll erst nach dem Erkalten des Metalls kaputtgemacht werrden müssen.

Das wäre doch echt mal ein Thermitansatz, der mal so richtig lohnt, meinst du nicht? :twisted:

Das geht natürlich auch mit anderen Metallen, die vllt nicht gleich 1600°C brauchen, um ausreichend flüssig zu sein. Bronze oder Messing wären sicher ebenfalls recht brauchbar.
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ChemieFreiheit »

lydiaeule hat geschrieben:Naja, es gibt da so 2-Komponenten-Silikongummi, das vom Aussehen und anfassen her dem Zahnarzt-Alginat recht ähnlich ist.
Das wäre besser wie Wachs, weil es elastischer ist. Wenn es dem Original nicht schadet dann hätte es viele Vorteile:
  • * leichtes herauslösen aus dem Original durch Elsatizität
    * Negativ geht nicht in die Brüche
    * auch das Herauslösen des Schaumstoffs wäre einfacher durch die Elsatizität
lydiaeule hat geschrieben:Naja und ein Negativ aus Gips, das vllt noch mit Kunstharz oder vllt mit Wasserglas getränkt ist hält schon echt hohe Temperaturen aus.
Kunstharz hatte ich ursprünglich in Betracht gezogen, ich hatte Bedenken wegen der exothermen Reaktion, das Styropor darf nicht zu heiß werden. Vielleicht gibt es Harze die Styropor nicht angreifen und nicht heiß werden beim Aushärten.
lydiaeule hat geschrieben:Das wäre doch echt mal ein Thermitansatz, der mal so richtig lohnt, meinst du nicht? :twisted:
Würde mir bestimmt Spaß machen :-) doch bis zu 2400°C die bei der Thermitreaktion entstehen können hält die Quarzsand-Wasserglas-Form wohl nicht aus.
lydiaeule hat geschrieben:Das geht natürlich auch mit anderen Metallen, die vllt nicht gleich 1600°C brauchen
Ja z.B. Aluminium.
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von lydiaeule »

eine erste Abformung wäre ganz sicher auch mit Zahnarzt-Alginat zu machen. Das wird nicht warm.
etwas Flüssigparaffin oder geschmolzenes Kerzenwachs als aufgesprühtes Trennmittel ist ganz sicher nicht verkehrt.
Für die einachste Art von Stahlguß wird sog. Formsand um das Formteil festgestampft, dann mit Wasserglas eingesprüht und dieses zum Erstarren gebracht, bevor es mit der Gasflamme erhitzt und schließlich ausgegossen wird. solange der "Formkasten" dabei standhält funktioniert das ganz gut.(selbst erlebt bei einer Führung in einem Stahlwerk mit inbegriffenem kleinen Guß im Formsand zur Demonstration)
Glocken und Kanonen aus Bronze sind oft so groß, daß man in gemauerten Formen mit mit feinem Sand gefüllten Gipsverputz arbeitet(e).
In beiden Fällen ist die so erzeugte Gußform nur dieses eine Mal zu verwenden, aber das macht ja nicht wirklich Probleme, schließlich kann man die Überreste wieder zermahlen und verwenden.
Vllt. wäre eine Form aus gepreßter weißer Magnesia mit dessen Schmelzpunkt von > 2800°C noch das Stückchen besser, aber es ist eben auch um so vieles teurer. Besonders anbieten würde sich auf jeden Fall auch Korund statt Quarzsand (oder habe ich das aus der Erinnerung heraus fals reproduziert und es war tatsächlich Korund statt Quarzsand?).
Naja, letztlich geht es ja unter Anderem darum, daß die Form in Form bleibt und dafür sorgt erst das Wasserglas, dann der Hydrostatische Druck des Eisens, in dem sich halt die Form einfach nicht lösen darf. Das Eisen erstarrt auch relativ schnell so weit, daß die trotz vorher beheizen mit dem Gasbrenner vergleichsweise kühle Form anfänglich von einer Schicht nur noch halbflüssigen Eisens quasi vom inneren, noch leichtflüssigen Kern ein Wenig isoliert wird.

Daß das so gut geht, obwohl doch Sand deutlich tiefer schmilzt als das Eisen. vermutlich sollte man aber das flüssige Eisen vor der Form zur abkühlung auf verträgliche Temperaturen noch ein Stückchen fließen lassen, sonst riskiert man, die um 2600°C bereits siedende Quarzform womöglich stellenweise zu Dampfblasen im Gußstück zu zerlegen.
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von Wilhelm »

Ich habe mal ein wenig auf youtube gestöbert, man kann durchaus Silikonformen herstellen, hier mal ein Beispiel:

https://www.youtube.com/watch?v=iIEaxy8hO1o
https://www.youtube.com/watch?v=26n_a6UlePs

Um den Einsatz bsw. eines C1 zu füllen würde man natürlich schon ein paar Kartuschen benötigen, ob die obige Variante geeignet ist die Kräfte des Schaumes bei der Ausdehnung verformungsfrei auf zu nehmen weiß ich nicht. Wobei man in den Filmen sieht daß das Material recht plastisch ist, d.h. man müsste evtl. nicht mal die ganze Form füllen und den verbleibenden Hohlraum bsw. mit Gips zu füllen, was der Form nachher sogar eine größere Stabilität verleihen würde.

Es gäbe da noch die Möglichkeit eine Form mit Silicon Kautschuk -der flüssig ist und vor dem Gießen mit einem Härter versehen wird - eine Gussform zu basteln, der kg Preis ist hier aber um die 30 €, deshalb habe ich mal auf einen Link verzichtet.
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ChemieFreiheit »

lydiaeule hat geschrieben:eine erste Abformung wäre ganz sicher auch mit Zahnarzt-Alginat zu machen. Das wird nicht warm.
Werde ich mal im Internet suchen was das ist und welche Eigenschaften das hat.
lydiaeule hat geschrieben:Für die einachste Art von Stahlguß wird sog. Formsand um das Formteil festgestampft, ...
Glocken und Kanonen aus Bronze sind oft so groß, daß man in gemauerten Formen mit mit feinem Sand gefüllten Gipsverputz arbeitet(e).
In beiden Fällen ist die so erzeugte Gußform nur dieses eine Mal zu verwenden, aber das macht ja nicht wirklich Probleme, schließlich kann man die Überreste wieder zermahlen und verwenden.
Vllt. wäre eine Form aus gepreßter weißer Magnesia mit dessen Schmelzpunkt von > 2800°C noch das Stückchen besser ... vermutlich sollte man aber das flüssige Eisen vor der Form zur abkühlung auf verträgliche Temperaturen noch ein Stückchen fließen lassen, sonst riskiert man, die um 2600°C bereits siedende Quarzform womöglich stellenweise zu Dampfblasen im Gußstück zu zerlegen.
Gerade sah ich auf zdf_neo die Entdeckung des Formsands http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/program ... Dispatch=1 durch Jacob Mayer der Rivale von Alfred Krupp, da goß er das erste Gußteil aus Stahl. Da erwähnten sie daß heutzutage der Stahl erst gegossen wird, wenn er unter 1600°C abgekühlt ist.
Gruß,

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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ChemieFreiheit »

Wilhelm hat geschrieben:Um den Einsatz bsw. eines C1 zu füllen würde man natürlich schon ein paar Kartuschen benötigen, ob die obige Variante geeignet ist die Kräfte des Schaumes bei der Ausdehnung verformungsfrei auf zu nehmen weiß ich nicht.
Bei Abdrücken von Styroporeinsätzen ist das besondere, daß sie immer einen flachen Boden haben, der - später beim Ausschäumen - oben ist und damit kann der Schaum sich frei nach oben hochschieben. Das könnte gut gehen! Ich finde das sehr inspirierend und so etwas würde auch meinen Kindern Spaß machen :D
Wilhelm hat geschrieben:Wobei man in den Filmen sieht daß das Material recht plastisch ist, d.h. man müsste evtl. nicht mal die ganze Form füllen und den verbleibenden Hohlraum bsw. mit Gips zu füllen, was der Form nachher sogar eine größere Stabilität verleihen würde.
Ich würde doch lieber alles durchgängig mit Silikon machen, Gips kann halt immer brechen. Wie ich schon schrieb kann man bestimmt durch die Elastizität super das Negativ sowohl vom Original als auch von der Kopie abziehen.[/quote]
Wilhelm hat geschrieben:Es gäbe da noch die Möglichkeit eine Form mit Silicon Kautschuk -der flüssig ist und vor dem Gießen mit einem Härter versehen wird - eine Gussform zu basteln, der kg Preis ist hier aber um die 30 €, deshalb habe ich mal auf einen Link verzichtet.
Warum nicht? Wie lautet der Link?

Eigentlich führe ich gerade meinen Lehrgang auf experimenteller Basis (C1) fort und diese Nachbauprojekte sind für mich erstmal abgeschlossen, aber wer weiß was passiert... :D
Gruß,

ChemieFreiheit
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Wilhelm
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von Wilhelm »

ChemieFreiheit hat geschrieben:
Wilhelm hat geschrieben:
Wilhelm hat geschrieben:Es gäbe da noch die Möglichkeit eine Form mit Silicon Kautschuk -der flüssig ist und vor dem Gießen mit einem Härter versehen wird - eine Gussform zu basteln, der kg Preis ist hier aber um die 30 €, deshalb habe ich mal auf einen Link verzichtet.
Warum nicht? Wie lautet der Link?

https://www.youtube.com/watch?v=1NnQACPcPgI
https://www.youtube.com/watch?v=KCiIGkThXJw

könnte ungefähr so aussehen. Den billigsten Siliconkautschuk habe ich bei Amazon gefunden

Eigentlich führe ich gerade meinen Lehrgang auf experimenteller Basis (C1) fort und diese Nachbauprojekte sind für mich erstmal abgeschlossen, aber wer weiß was passiert... :D
Wie ist das zu verstehen? du arbeitest gerade die Versuche des C1 durch?
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mjwolf
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von mjwolf »

Ich denke bei sowas schon länger über Holz nach. Wurde ja auch von Euch oben erwähnt... Ist wie so ne Art "Experimentierkasteneinsatz-Baukasten"; denn wenn man sich die Kästen betrachtet fällt auf, dass es da nicht so viele verschiedene Formen gibt: Zylinder, Rechtecke, ... die als "halbe" Teile mit irgendwelchen Standard-Verbindungselementen...
Wenn man Holz vorher äußerlich "abflammt" ist es viel schwerer zu entzünden... Natürlich haben wir im Chemie-LK damals Styropor auch nur in Metallformen gebacken.

Wäre mal interessant zu wissen, wie dei bei Kosmos etc. das machen.

VG
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ChemieFreiheit »

Wilhelm hat geschrieben:Wie ist das zu verstehen? du arbeitest gerade die Versuche des C1 durch?
Ja, genau. Aber "gerade" ist relativ. Begonnen habe ich im Mai und immer wenn ich mal Zeit habe mache ich weiter. Ich möchte chronologisch vorgehen, habe aber immer wieder schon Versuche vorgegriffen, wenn ich eine benötigte Zutat beschafft hatte (habe endlich alles zusammen).
Danke für den Link, ganz interessant. Fall ich es nochmal mache: Im Fall des kleinen Styroporeinsatzes des C1 würde ich ihn aber wie damals in einen von innen mit Folie beklebten Karton legen, der eng genug ist, daß das Negativ eine ausreichende Wandstärke hat. Statt der Creme würde ich es mit Spülmittel wie in den ersten Links versuchen.
Gruß,

ChemieFreiheit
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von ChemieFreiheit »

ChemieFreiheit hat geschrieben: Auch verhält es sich gegenüber den durchgelassenen Wellenlängen anders, es lässt die violetten nicht so gut durch wie das Originalglas, aber gerade die violetten Wellenlängen sind für den einzigen Versuch, wo das Glas benötigt, wird wichtig.
Wie Georg auf Jürgen's Forum schrieb, kommt es auch auf die rote Spektrallinie des Kaliums an. Die Linien sind beim Kalium bei 768 nm (rot) und 404 nm (violett).
ChemieFreiheit hat geschrieben:Aber ich finde man braucht es nicht unbedingt um den Kaliumnachweis durchzuführen, man erkennt die Violettfärbung der Flamme auch so
Das meinte ich nur in Bezug auf eine eindeutigen Probe. Zur optischen Analyse braucht man auf jeden Fall einen Filter für die Natrium-D-Linie.

Müsste man nochmals mit beiden Kobaltgläsern ausprobieren und Fotos machen.
Gruß,

ChemieFreiheit
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Uranylacetat
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Re: Alte Kästen auf Vordermann bringen

Beitrag von Uranylacetat »

Ich finde es genial, wie Du @ChemieFreiheit die Restauration gelöst hast! :!: :wink:
"Der einfachste Versuch, den man selbst gemacht hat, ist besser als der schönste, den man nur sieht." (Michael Faraday 1791-1867)

Alles ist Chemie, sofern man es nur "probiret". (Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832)
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