Chemikalien für alle: Maurice Cosandey

Nicht Kosmos, Philips und Schuco

Moderator: suntri

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suntri
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Chemikalien für alle: Maurice Cosandey

Beitrag von suntri »

An alle Chemiefreunde hier im Forum

Heute habe ich in einer Schweizer Zeitung einen sehr interessanten Bericht gelesen.

Weitere Zeitungsberichte werden von nun an im WIKI gerne gesammelt:
http://www.rigert.com/ee-wiki/index.php/Presseberichte

Gruss suntri
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Gruss suntri

Erkläre es mir, ich werde es vergessen. Zeige es mir, ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können. Indisches Sprichwort.
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Wilhelm
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Re: Chemikalien für alle: Maurice Cosandey

Beitrag von Wilhelm »

Schon allein das sich jemand mal dafür einsetzt Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Chemikalien zum Experimentieren zu erleichtern ist Gut.
Vielleicht gelingt es doch noch eines tages den Wahnwitz der Bürokraten einzudämmen.
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Uranylacetat
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Re: Chemikalien für alle: Maurice Cosandey

Beitrag von Uranylacetat »

Schön wär´s ja! :wink: Nur in Deutschland ticken die Bürokraten auch nicht mehr richtig:

http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/13996398

Ja, die Politiker haben endgültig "ihre Schrauben" ganz verloren! :wink:

Erst werden Hobbychemiker zur Terroristen "mutiert" und jetzt werden Träger bestimmter Uhren des "Besitzes von illegalem Nuklearmaterial bezichtigt"... :mrgreen:
"Der einfachste Versuch, den man selbst gemacht hat, ist besser als der schönste, den man nur sieht." (Michael Faraday 1791-1867)

Alles ist Chemie, sofern man es nur "probiret". (Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832)
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Kosmos
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Re: Chemikalien für alle: Maurice Cosandey

Beitrag von Kosmos »

Von strahlenden Uhren habe ich im Unterricht auch schon gehört. Als nicht unbedenklich gilt auch Uranglas, das auch für Halsketten etc. verwendet wird (wurde?) und auch ein Röhrenfernseher strahlt manchmal ziemlich kräftig. Daher unbedingt Abstand halten! :wink: Außerdem tragen aber auch Flüge zu einem wesentlichen Teil zur zivilisatorischen Strahlenbelastung bei - mehr als jede Uhr und trotzdem werden sie nicht verboten, da der Staat nicht einfach auf eine derart gute (und praktische) Einnahmequelle verzichten will. Was wohl auch der Grund ist, warum das Rauchen nicht generell verboten wird. Obwohl der Raucher radioaktive Partikel mit dem Teer gut in der Lunge "festbindet", wo sie dann in aller Ruhe Schaden anrichten können, und das ist ja beim Rauchen nicht die einzige eigtl. sehr ernst zu nehmende Gefahr. Für Geld ist der Staat bereit ein bestimmtes Krebsrisiko in der Bevölkerung in Kauf zu nehmen. Es ist irgendwie schon verrückt. :evil: :roll:
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Platinboy
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Beitrag von Platinboy »

Das mit den Leuchtzifferblättern hat einen Grund aus früheren Zeiten.
Früher wurde nämlich das Tritium zusammen mit dem Leuchtpigment (ZnS?) in Form eines Lackes mit einem sehr feinen Pinsel auf die Zifferblätter aufgebracht. Um die Pinsel zu spitzen wurden die durch Lippen, Zähne und Zunge gezogen. Dabei haben die meist weiblichen Arbeiterinnen nicht unerhebliche radioaktive Tritiummengen abbekommen. Folge waren dutzende von toten Frauen, die an Krebs im Mund und Rachenraum verstorben sind.
Auch wenn heute die Technik ganz anders ist - so etwas hält sich einige Generationen - ob's Sinn macht oder nicht.

Aber mal ganz abgesehen davon - ich gehe mal davon aus, dass die Tritiumuhren ziemlich teuer sind - folglich würde ich erwarten, dass eine solche Uhr schon ein paar Jahrzehnte hält. Damit meine ich natürlich auch die Leuchtkraft des Zifferblatts. Soweit ich weiß hat Tritium eine Halbwertszeit von nur 11 Jahren. Die Leuchtwirkung dürfte also mit der Zeit nachlassen. Bei einer teuren Uhr für mich nicht akzeptabel
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Kosmos
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Re: Leuchtpigment

Beitrag von Kosmos »

Ja, als Leuchtpigment dient (fast) immer ZnS.
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Uranylacetat
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Re:

Beitrag von Uranylacetat »

Platinboy hat geschrieben:Das mit den Leuchtzifferblättern hat einen Grund aus früheren Zeiten.
Früher wurde nämlich das Tritium zusammen mit dem Leuchtpigment (ZnS?) in Form eines Lackes mit einem sehr feinen Pinsel auf die Zifferblätter aufgebracht. Um die Pinsel zu spitzen wurden die durch Lippen, Zähne und Zunge gezogen. Dabei haben die meist weiblichen Arbeiterinnen nicht unerhebliche radioaktive Tritiummengen abbekommen. Folge waren dutzende von toten Frauen, die an Krebs im Mund und Rachenraum verstorben sind.
Hier muss ich ein wenig korrigieren, wenn ich darf: Das mit den verstrahlten Arbeiterinnen in der Uhren-Industrie war in den 1920er und frühen 1930er Jahren, als man noch Radium-226 - ein Gammastrahler mit relativ hoher Reichweite - verwendete. Nachdem man die Zusammenhänge richtig erkannte, wurden erst Schutzmaßnahmen ergriffen...

Tritium - ein reiner Betastrahler mit Reichweiten von wenigen Millimetern - wird erst seit Mitte der 1960er Jahre verwendet. Dazu wurde bei der Herstellung von Styrol anstelle Wasserstoff eben Tritium an Benzol angelagert und anschießend zu Polystyrol weiter polymerisiert. Das normale Polystyrol kennen wir im Alltag als Joghurtbecher oder die Schaumkugeln der Verpackung bestehen auch teilweise daraus... Das "radioaktive" Polystrol wurde auf die Zeiger und Indexes und dann darauf die Leuchtmasse appliziert, die durch Beta-Strahlung des Tritium "dauerhaft " zum Leuchten angeregt wird. Gleichzeitig findet nach Jahren durch die lokale Strahlung eine Zersetzung des Polystyrols statt, so dass die Masse erst vergilbt (wie bei den alten Radium- 226-Leuchtmassen) und der Kunststoff infolge Zersetzung dann zerbröckelt... Deswegen wird heute in Glasröhrchen das Leuchtmittel eingelegt, Tritium eingefüllt und zu geschmolzen.
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