Misslungene Versuche

Moderator: suntri

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Wilhelm
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Misslungene Versuche

Beitrag von Wilhelm »

Eigentlich wollte Ich die Tage wieder einige Filmchen machen, leider ist fast jeden Tag etwas anders los und es dauert wohl noch ein wenig.

Versuche gemacht haben wir trotzdem, AC2000 + C3000 gemischt.

Leider ging es bei einigen Versuchen nicht so richtig wie im Handbuch beschrieben.
Sind es veraltete Chemikalien oder Handhabungsfehler.
Vielleich hat der eine oder ander ebenfalls mit der Tücke des Versuches zu kämpfen
und hat Tips oder Hilfe auf Lager.

Zum ersten Problemchen.
Sauerstofferzeugung aus Kalimpermanganat, hier wurde der Bestand von 1972 verwendet.

Es wurden 5 Spatel ( Achtung 1 Spatel heißt gstrichen voll ) im Probierglas erhitzt, das entstandene Gas über ein Glasrohr unter Wasser in Probiergläser abgefüllt und mit Korkstopfen verschloßen.
Der Versuch mit dem glimmenden Holzspann, der verbrennung des Schwefels und sogar die verbrennung des Eisendrahtes hat geklappt.

Da Kaliumpermanganat nach erhitzen und abspaltung des Sauerstoffes umgewandelt wird in Kaliummanganat gab es weitere Versuche, einmal wird in die Abdampfschale Wasser gefüllt und etwas von dem Kaliummanganat zugegeben, die Lösung sollte anfänglich tief Grün sein und danach schnell wieder umschlagen in viollet.
Beim zweiten Versuch wird das Wasser in der Abdampfschale versetzt mit Natriumcarbonat, der Ph Wert wird dadurch angehoben, das zugegebene Kaliummanganat sollte dadurch länger seine grüne Farbe behalten. Danach soll man etwas Essig zugeben, die Lösung soll unter schäumen wieder in viollet umschlagen.
Das heißt Ph Werte beeinflußen oftmals eine chemische Reaktion.
Diese zwei Versuch haben jedoch überhaupt nicht geklappt, ich vermute das Kaliumpermanganat ist zu alt?

Desweiteren noch ein Hammer, der Korken ( C3000) in dem das Glasrohr steckte war an den Seiten voll Löcher ind Spalten das er nicht richtig das Probierglas abgedichtet hat, beim anfänglichen erhitzen ders Kaliumpermanganates traten hier Dämpfe aus die unvorsichtigerweis eingeatmet wurden und zu Husten und Schwindelgefühl geführt haben. Da kann man schon sauer werden wenn auf Grund von lausigem Material Vorfälle passieren, was sollen denn da die ganzen Sicherheitsbehlehrungen im Handbuch.
mc71
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Re: Misslungene Versuche

Beitrag von mc71 »

Steht da nix von ausreichender Frischluftzufuhr, dem 'chemischen Riechen' (vorsichtig Zufächeln des zu testenden Duftes) und sowas? Ob ein Korken dicht ist sollte man schon prüfen- Kork ist nunmal ein Naturprodukt, selbst bei aus Korkmehl gepreßten Stopfen muß man mit Schädlingsfraß rechnen. Insofern: Doch, zum Gutteil ein Anwenderfehler. Ein Chemiebaukasten ist eben kein Rundum-Sorglos-Paket.
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Wilhelm
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Re: Misslungene Versuche

Beitrag von Wilhelm »

Nun der Korken war so gut wie neu, aber eben C3000

Ganz Klar ein Anwenderfehler, der Korken war Marode, ist nicht fest auf dem Reagenzglas gesteckt, anstatt fünf Spatel Kaliumpermanganat wurden fünf gehäufte Spatel genommen, - eine ordentliche Masse mehr, wenn man vergleicht - das Kaliumpermanganat erwärmt sich dann nämlich nicht so schnell, das heißt wohl das sich erst einmal reizende Dämpfe bilden bevor sich der Sauerstoff abspaltet und - das stinkt mir am meisten - ich saß mit der Videokamera davor, habe also nicht richtig kontrolliert.

Ein Chemiekasten hat eben gewisse Gefahrenpotentiale, die ein Elektrokasten weniger hat :lol:
Klar ist es ärgerlich wenn solche Sachen passieren, bleibende Schäden wird das nicht geben, dafür die Erfahrung aufzupassen.
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Wilhelm
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Re: Misslungene Versuche

Beitrag von Wilhelm »

Ich habe nun das Filmchen vom abgebrochenen Versuch eingestellt.

Wie man recht gut sieht entstehen zum Ende dunkle Schwaden im Reagenzglas, die wohl die Reizung verursacht haben.
Nimmt man weniger Kaliumpermanganat bleiben diese Schwaden aus, das KP erhitzt sich wohl schneller, Wahrscheinlich spaltet sich der Sauerstoff erst ab einer bestimmten Temperatur ab.

http://www.youtube.com/watch?v=dlv3k4gvL7c
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Uranylacetat
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Re: Misslungene Versuche

Beitrag von Uranylacetat »

@Wilhelm,

Deine Videos hier und in dem anderen Thread finde ich sehr gut! :wink:

Dass das mit dem Kaliumpermanganat von 1972 (!) nicht funktionierte wundert mich nicht weiter. In der Zwischenzeit ist das KMnO4 größtenteils zu Kaliumanganat zerfallen.

Kaliumpermanganat zersetzt sich ab 240 °C zu Kaliummanganat (Kaliummanganat(VI), K2MnO4), Braunstein (MnO2), Kaliumoxid (K2O) und Sauerstoff (O2)[3]

Bei noch höheren Temperaturen zerfällt auch das Kaliummanganat.
"Der einfachste Versuch, den man selbst gemacht hat, ist besser als der schönste, den man nur sieht." (Michael Faraday 1791-1867)

Alles ist Chemie, sofern man es nur "probiret". (Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832)
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Re: Misslungene Versuche

Beitrag von norbert_old_no »

Uranylacetat hat geschrieben:Dass das mit dem Kaliumpermanganat von 1972 (!) nicht funktionierte wundert mich nicht weiter. In der Zwischenzeit ist das KMnO4 größtenteils zu Kaliumanganat zerfallen.

Kaliumpermanganat zersetzt sich ab 240 °C zu Kaliummanganat (Kaliummanganat(VI), K2MnO4), Braunstein (MnO2), Kaliumoxid (K2O) und Sauerstoff (O2)[3]
Erst ab 240 °C ? Hat es der Wilhelm denn all die Jahre im eingeschalteten Backofen aufbewahrt? Oder ist ein Fehler in der Temperaturangabe?
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Re: Misslungene Versuche

Beitrag von suntri »

Laut Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Kaliumpermanganat stimmen die 240°C.
Doch ich frage mich auch ob es wirklich mit den Jahren zerfällt?

Ich habe erst vor Kurzem einen Versuch mit nicht wirklich neuem Kaliumpermanganat erfolgreich durchführen können.

Gruss suntri
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Uranylacetat
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Re: Misslungene Versuche

Beitrag von Uranylacetat »

Nun, es kommt auch auf die Lager- und Aufbewahrungsbedingungen an. Aber da Wilhelms Kasten bzw. Bestand von 1972 ist, wäre das KMnO4 immerhin schon 38 Jahre alt! Da kann man nicht mehr erwarten, dass das Experiment noch funktioniert.

Der Spiritusbrenner war also heiß genug.
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Re: Misslungene Versuche

Beitrag von foofighter »

Hallo zusammen,

es gibt eine ganz einfache Antwort auf die Frage: Gibt's beim Lösen in Wasser die charakteristische lila Färbung ist das Zeugs (zumindest in hohen Anteilen) noch i.O.

Grüße

foofighter
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Re: Misslungene Versuche

Beitrag von Platinboy »

es gibt eine ganz einfache Antwort auf die Frage: Gibt's beim Lösen in Wasser die charakteristische lila Färbung ist das Zeugs (zumindest in hohen Anteilen) noch i.O.
Das würde ich so nicht sagen. Ich habe im Chemikalienlager an meiner Uni einmal eine Orginal verpackte und noch verschlossene Kaliumpermanganat-Packung (500 g) gefunden. Da war im wörtlichen Sinne noch das Hakenkreuz drauf. Ich hab das als damaliger Praktikumsassistent meinen Studenten zur Permanganatanalyse mittels Titration gegeben. Ergebnis: Gerade mal 4 % Kaliumpermanganat. (Habe ich selbst titriert!) Gefärbt hat das Zeug aber noch wie verrückt!


Gruß

Platinboy
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suntri
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Re: Misslungene Versuche

Beitrag von suntri »

Da stellt sich mir die Frage: Was verursacht eigentlich die Färbung?

Gruss suntri
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Uranylacetat
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Re: Misslungene Versuche

Beitrag von Uranylacetat »

Nun, eben jene 4% KMnO4, die noch vorhanden waren. :wink: KMnO4 färbt Wasser beim Auflösen schon in kleinsten Mengen ähnlich stark wie manche Teerfarbstoffe.

Eine stark verdünnte KMnO4-Lösung wurde früher auch zur Desinfektion und zum Gurgeln bei Erkrankungen des Mund-Rachenraumes empfohlen bzw.verschrieben. Dazu gab es damals bei uns in Deutschland kleine runde meist orangefarbene Plastikdosen mit 10 oder 25 g reinem KMnO4 aus der Apotheke.

Und heute bekommt man KMnO4 und andere Oxidationmittel nur gegen eine EVE (Endverbleibserklärung)! :roll: Das ganze Affentheater auch dank 9/11! EU- und UN-Bürokraten werden wohl im Rahmen einer wahnsinnigen "Chemikalien-Prohibition" weitere interessante Chemikalien verbieten... Das trifft nicht nur Hobby-Chemiker; sondern auch Forschung und Firmen.
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