Der All-Chemist im wiki

Moderator: suntri

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helmut

Der All-Chemist im wiki

Beitrag von helmut »

Die hier stehenden All-Chemist Kästen sind leider nur die letzten, der Allchemist-2000 und seine "Neuauflage".

Das ist eigenlich Schade, denn gerade beim All-Chemist gab es im Laufe der Jahre eine leicht überschaubare Entwicklung. Man sehe sich nur mal die Kinderbilder an: sie werden immer älter (wie auch beim C1). Gleichzeitig werden aber "gefährliche Chemikalien" ersetzt.

Sowohl der All-Chemist 2000 als auch der letzte All-Chemist bezeichne ich als die "Fetten Allchemisten", weil sie mehr Teile und zum Teil modernere Versuche haben. (Laugen und Säuren wurden durch Soda und Hydrogensulfit ersetzt wenn ich mich nicht irre). Luminol kam später auch dazu. Der Nachteil: sie wurden zu teuer und die Aufmachung spricht deutlich ein älteres Publikum an.

Der All-Chemist wurde so nicht mehr zum Einsteiger, sondern mehr zum C1 für Arme!

Der ursprüngliche All-Chemist fehlt hier bislang noch völlig. Er wurde immerhin von ca. 1930 bis etwa 1969 gebaut. Der Autor war (wie beim BK-Chemie) Wilhelm Fröhlich. Die hier vorgestellten Kästen stammen also alle aus der Post-Fröhlich Ära.

Die Aufteilung müste etwa lauten: All-Chemist bis 1945, All-Chemist frühe Nachkriegsjahre, Allchemist 1957- 1969, AC-2000, letzte Version.
Gerade weil er lange Zeit unverändert blieb, zeigt er einen phantastischen Eindruck in die technologische Umsetzung von Kinderspielzeug über die Zeit. Aufmachung und Inhalt sprechen hier Bände.

Übrigens: Der All-Chemist eignet sich hervoragend zum gegeinsamen Experimentieren mit jüngeren Kindern bzw. den Enkelkindern.

Helmut
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suntri
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Beitrag von suntri »

Ich habe im WIKI eine Aufteilung der All-Chemist Baukästen anhand der Angaben von Helmut gemacht. Falls nun jemand genaueres dazu kennt oder sogar ein Bild davon hat ist herzlich willkommen die Seiten zu erweitern.

Gurss suntri
Gruss suntri

Erkläre es mir, ich werde es vergessen. Zeige es mir, ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können. Indisches Sprichwort.
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Chemiker

Re: Der All-Chemist im wiki

Beitrag von Chemiker »

helmut hat geschrieben:Der All-Chemist wurde so nicht mehr zum Einsteiger, sondern mehr zum C1 für Arme!
In dieser Betrachtung wird der "Chemikus" (später Chemie-Junior genannt) unterschlagen. Dieser war m.E. nämlich der Nachfolger des "Fröhlich-Kastens" und somit in der "nach-Fröhlich-Ära" der Chemie-Einstiegskasten von Kosmos. Später gab es dann die "Spiele mit Chemie" (noch später "Chemie entdecken" genannt) als reines Spielzeug ohne Anspruch auf Wissensvermittlung.
Der All-Chemist 2000 war mein erster Kosmoskasten. Er hat die Zeiten nicht überlebt. Bei Ebay habe ich einen "Allchemist Chemiepraktikum" erworben (zum Spottpreis von 7 Euro). Dieser hat Luminol (und die Versuche sind ganz lustig). Leider ist das Kaliumpermanganat durch eine "Mischung" ersetzt und es fehlt z.B. der Versuch mit selbstgebauten Wunderkerzen. Die Schere im Kopf nimmt den Anfang. Es waren auch die Zeiten, wo das Image der Chemie sich grundlegend von "Chemie ist, wenn's bunt wird" zu "Seveso ist überall" wandelte.

Grüße vom Chemiker
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suntri
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Beitrag von suntri »

Können wir mal die Baukästen im WIKI richtig sortieren.
http://www.rigert.com/ee-wiki/index.php/Kosmos_Chemie
Ich würde auch gerne von und bis welchem Jahr dazu schreiben.

Dann habe ich zwei Bilder von Baukästen eingestellt:
http://www.rigert.com/ee-wiki/index.php/Erlebte_Chemie
Der Obere ist ungebraucht
Der Untere ist nicht vollständig.
Kennt jemand die richtige Auflage dazu?

Danke für die Unterstützung und Gruss
suntri
Gruss suntri

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helmut

Kosmos Baukasten-Chemie Labor

Beitrag von helmut »

Also an alle die vielleicht noch mehr wissen:

Erst einmal herzlichen Glückwunsch zu den Kästen suntri.

Das obere Bild ist auf jeden Fall jüngeren Datums. Ich schätze mal zwischen 1958 und 1963. (Ich habe auch so einen Kasten der nicht neu aber noch fast vollständig ist). Leider war die Original Anleitung nicht dabei. Die neunte Auflage entspricht zwar der Aufmachung, leider wurde aber das Bild auch später nicht verändert. Soll heissen er kann älter sein.

Man kann das an mehreren Punkten sehen:

1. Die Säurenflaschen sind mit Bakelitkappen (Beim All-Chemist wurden diese etwa 1956 eingeführt, zusammen mit einer Umstellung auf Plastik-Unterschalen zur Aufnahme der Teile).

2. Die Chemikalien befinden sich noch in Reagenzgläsern, Kaliumjodid und Resorcin sind in braunen Reagenzgläsern untergebracht. Das Jod ist warscheinlich noch in einer kleinen Glasstöpselflasche mit dem Kaliumjodid untergebracht.

3. Benzol ist noch vorhanden und mit Lack versiegelt. Dieses Reagenzglas sollte dicker sein. (Bei mir ist es verdunstet).

4. Die Natronlaugeflasche enthält festes Natriumhydroxid, brauch also nur aufgefüllt zu werden!

5. Salmiak-Lösung ist noch in der Glasstöpselflasche original versiegelt vorhanden!

6. Die Gummischläuche sind noch schwarz und von hervoragender Qualität (wahrscheinlich sind sie noch heute brauchbar!)

7. Die kleinen "Tablettenröhrchen" weisen alle eine einheitlich weise Farbe auf. Nur einige wenige sind vielleicht orange. Damit meine ich nicht die rote Versiegelung bei einigen. Anilin, Bariumchlorid, Eisen(III)chlorid, Kaliumdichromat ist noch enthalten!

8. Der Kasten weist schon das "neue" Format von 49-50cm Länge auf, ist aber bis auf den Boden aus Holz (kein Sperrholz) gefertigt.

Der andere Kasten ist noch älter:

Er weist die zum gelegentlichen Experimentieren ideale Form von etwa 26-27cm Tiefe auf. Damit kann er verschlossen in ein Bücherregal gestellt werden, bzw. in einen Schrank leicht eingeschlossen werden. (Verordnung über die Aufbewahrung giftiger Substanzen!)

Die Flasche mit dem Gummistopfen sollte Nariumhydroxid enthalten. Sie ist quadratisch und hat einen Ausgiesser. Solche Flaschen findet man bei den All-Chemist Kästen bis zu den mitfünfziger Jahren (der kleine Junge im Allchemist Kasten)

Ich habe einen ähnlichen unbenutzen Kasten (wieder ohne Original Handbuch). Hier sind alle anderen Flaschen Glasstöpselflaschen hoher Form! Die kleinen Chemikalienglaser sind aber schon überwiegend mit Lamellenstopfen - nur einige wenige sind noch mit Korkstopfen! Mein Kasten besitzt schon einen Dreifuss. Deshal datiere ich meinen Kasten so um 1957!

Dein Kasten hatte vielleicht nie einen!. Er entspricht wohl eher den frühen Fünfzigern. Wie sieht die Beschriftung des Deckels aus? Das währe sicherlich hilfreich!

Ich glaube, das die Abbildung der Auflage 8 schlicht falsch ist und das bereits seit 1962 oder so, nur die neue, letzte Version mit Plastikflaschen ausgeliefert wurde. Sie enthält einen Styroporeinsatz der für die rechteckigen Plastikflaschen in der Grösse wie sie noch heute verwendet werden.

Das ist aber nur eine Vermutung.

Helmut
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helmut

Re: Der All-Chemist im wiki

Beitrag von helmut »

Chemiker hat geschrieben:In dieser Betrachtung wird der "Chemikus" (später Chemie-Junior genannt) unterschlagen.
Ich glaube, da irrst Du Dich. Diese Reihe wurde mit dem Allchemist 2000 bzw. seinem Nachfolger entwickelt und vertrieben. Man könnte zwar behaupten, das diese Kästen den Fröhlich Nachfolger bildeten, so ganz stimmt das aber nicht.

In den ganzen Jahren vor 1970 gab es Lehr- und Lernspielzeug von Kosmos. Ich hatte schon mal an anderer Stelle die Bemerkung gemacht, das sich seit etwa den 60er Jahren Kosmos immer mehr von den Lehrmitteln entfernte und mehr und mehr sich zum Spielzeug hin bewegte.
Ein Zyniker könnte heute sagen, das diese Entwicklung inzwischen abgeschlossen ist.

Bei den kleinen Kästen "Chemikus" etc. stand von Anfang an ein anderes Marketingkonzept im Vordergrund. Inhaltlich entsprechen sie durchaus manchen Produkten der Konkurenz und übertreffen sie teilweise. Vielfalt und (durchaus im positiven Sinn zu verstehen,) Erhöhung des Marktanteils in einer Sparte standen hier im Vordergrund.

Wo in Fröhlichs Welt praktisch zwei Kästen (All-Chemist und BK-Chemie) die gesamte Zielgruppe abdecken sollten, veränderte das Marketing dieses Konzept auf "Spiele mit Chemie", "Chemikus", "Feuer und Flamme", "All-Chemist 2000", "C1" und "C2". Ich glaube zu einer bestimmten Zeit waren alle gleichzeitig erhältlich.

In der Elektronik, Physik, Biologie war es so ähnlich. Aber Vielfalt kann auch verwirren und Lehr- bzw. Lernspielzeug ist eben nicht nur Spielzeug.

Übrigens: Wie verkauftt man Spielzeug?

Die Antwort im Marketing heisst immer: Genau so, wie man Zahnpasta oder Waschmittel verkauft.

Helmut
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Chemiker

Re: Der All-Chemist im wiki

Beitrag von Chemiker »

helmut hat geschrieben:
In der Elektronik, Physik, Biologie war es so ähnlich. Aber Vielfalt kann auch verwirren und Lehr- bzw. Lernspielzeug ist eben nicht nur Spielzeug.

Übrigens: Wie verkauftt man Spielzeug?

Die Antwort im Marketing heisst immer: Genau so, wie man Zahnpasta oder Waschmittel verkauft.

Helmut
Ich muß Dir beipflichten. Heute habe ich meine regelmäßige Marktbeobachtung im realen Kaufhaus durchgeführt. Der größte Chemiekasten im Regal war das "große Chemielabor". Dann lag da noch die Neuerscheinung "Chemie". Hieß früher "Chemie entdecken". Der Inhalt ist gleich, nur der Karton erheblich größer (genialer Marketingtrick).
Es dominiert der "Kleinkram", also die billigen Kästen. Man will wohl Klasse durch Masse ersetzen. Verkaufte Stückzahl mal Verkaufspreis gleich Umsatz. Das Kaufhaus will auch nur verdienen, es hat ja keinen Lehrauftrag.
Die Konkurrenz kann aber noch schlechter und noch billiger. Man sehe sich Kästen anderer Hersteller an, die aus dem Ausland importiert werden. Da ist bei Kosmos noch viel Luft nach unten drin.
Man könnte nun Kosmos zugutehalten, daß die klassischen Kästen ala Fröhlich heute gesetzlich verboten wären, aber bei Elektronik ist es das gleiche Drama. Da gibt es keine Gefährdung der Jugend und Terrorismusgefahr (Schießpulver). Es liegt wohl auch am Erscheinen der Heimcomputer und Handys. Ich bin noch ohne aufgewachsen. Wer bastelt heute noch wirklich mit Lötkolben usw.? Dem Amateurfunk fehlt ebenfalls der Nachwuchs (da muß man eine Prüfung ablegen, auch wenn die lange nicht mehr so schwierig ist wie damals). In ferner Zukunft wird der ganze technische Bereich mit uns Oldies wegsterben. Es reicht doch, wenn das Marketing, der Verkauf und das "Management" in Deutschland verbleibt.

Beste Grüße,
Sven (der Chemiker)
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helmut

Re: Der All-Chemist im wiki

Beitrag von helmut »

Chemiker hat geschrieben:In ferner Zukunft wird der ganze technische Bereich mit uns Oldies wegsterben. Es reicht doch, wenn das Marketing, der Verkauf und das "Management" in Deutschland verbleibt.
Genau das ist schon seit langem mein Standpunkt! Wenn es so weiter geht, wird schon in absehbarer Zukunft die Gesellschaft einen Wandel erfahren, der sich in diese Richtung bewegt. Das Allgemeinwissen der Bevölkerung wird sich verschlechtern und in einigen Bereichen dem Niveau von Entwicklungsländern annähern!

Die Chancen des Einzelnen (auch auf dem Arbeitsmarkt) dürften sich damit noch mehr verschlechtern. Hochtechnologie und schlechte Allgemeinbildung genauer gesagt, einseitige Allgemeinbildung vertragen sich nicht gut.

Das man aus Sicherheitsüberlegungen das Algemeinwissen reduziert, ist gerade zu krankhaft und entspricht eher einer Diktatur, als einem selbstbewussten Rechtsstaat.

Eine echte Risikoanalyse bei Lehrspielzeug hat nie stattgefunden, wie in so vielen Bereichen ( z.B. Asbestsanierung, Bewertung von Chrom- Kobalt- und Manganverbindungen), während z. B. die von Aluminiumverbindungen bei der Wasseraufbereitung schon dramatisch unterschätzt wurde.

Ich persönlich hätte keine Bedenken einem Schüler den All-Chemist (egal wie alt) zu empfehlen - auch meinen Nichten und Enkeln (in ein paar Jahren!)

Mögen diese ebenso Gefallen finden wie viele Menschen in meiner Altersgruppe.

Gruss Helmut
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röhre

Re: Der All-Chemist im wiki

Beitrag von röhre »

Chemiker hat geschrieben:Man könnte nun Kosmos zugutehalten, daß die klassischen Kästen ala Fröhlich heute gesetzlich verboten wären, aber bei Elektronik ist es das gleiche Drama... Es liegt wohl auch am Erscheinen der Heimcomputer und Handys. Ich bin noch ohne aufgewachsen. Wer bastelt heute noch wirklich mit Lötkolben usw.? Dem Amateurfunk fehlt ebenfalls der Nachwuchs (da muß man eine Prüfung ablegen, auch wenn die lange nicht mehr so schwierig ist wie damals).
Ja, die aktuellen, zunehmend für unterhalterische Zwecke genutzten Entwicklungen im Bereich Elektronik haben sicher zum Nachlassen des Interesses an Experimentierkästen beigetragen. Wie ich in Bewertung aktueller Kästen schon ausführte, standen an der Schwelle zum letzten Drittel des 20. Jahrhunderts noch die klassischen Wissenschaften im Blickpunkt. Heute sind es die Informatik und ihre Randgebiete. Außerdem lassen sich neuere Schaltungen kaum noch experimentell erschließen, da ohne ICs nicht mehr viel geht. Ein Arrangement aus 5 Transistoren, 3 Dioden und 3 Schwingkreisen kann man einem Hobbytüftler noch nahe bringen. Eine Schaltung mit 2 ICs, von denen der einfachere bereits die Komplexizität eines Superhets mit allen Schikanen aufweist, eher nicht. Wie soll man einem jungen Menschen da noch vermitteln, dass Experimentiertechnik einen Bezug zur Praxis hat und dass es für Hobbytüftler etwas zu tun gibt?

Dann wäre da noch der erwähntermaßen kritischer gewordene Umgang mit den Wissenschaften nach dem Motto "Seveso ist überall".

All dies verleitet junge Menschen möglicherweise auch zu dem Trugschluss, die klassischen Naturwissenschaften seien ausgestorben und nur die Informatik noch als zukunftssicher anzusehen und für die eigene Berufswahl interessant.
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helmut

Der All-Chemist im WIKI Teil2

Beitrag von helmut »

Hallo liebe Baukastenfreunde,

wer noch nicht in der letzten Zeit ins Wiki geschaut hat sollte das mal tun.

Ich habe in der letzten Zeit mal versucht, die Fülle der verschiedenen All-Chemist-Kästen etwas bildhafter darzustellen. Natürlich ist das Ganze noch längst nicht fertig.

Die Anregungen zu Thema Chemikus etc. möchte ich gerne noch später ergänzen. Leider habe ich nur zwei Hände und Beiträge in Form von Bildern, STUBS (Schablonen zum Eintrag) und Komentaren zur Diskusion habe ich bisher auf den Kosmos Chemie Baukästenseiten von weiteren Baukastenfreunden noch nicht viel gesehen.

Beim Chemikus habe ich zur Zeit leider nur ein relativ schlechtes Exemplar gefunden - gleiches gilt für den All-Chemist 2000.

Wer also Bilder oder gute Scans hat - bitte ins Wiki!

Helmut :wink:
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Chemiker

Beitrag von Chemiker »

Hallo,

mittlerweile bin ich selbst im Besitz eines Fröhlich Allchemisten von 1969. In beklagenswertem Zustand (Deckel teilweise säurezerfressen) wollte ihn niemand außer Tabalandi, so habe ich bei 2 Euro den Zuschlag erhalten. Nach gründlicher Reinigung durch meine Frau macht er gar keinen so schlechten Eindruck. Die Chemikalien sind noch voll. Es sind die kleinen dünnen Röhrchen enthalten, die Flaschen sind schon aus Plastik wie beim C1. Irgendwann werde ich auch die Versuche ausführen. Ich frage mich, ob wohl das Ammoniumeisencitrat noch gut ist. Hat jemand mal diese Cyanotypien gemacht? Nach Fröhlich gab's das nicht mehr, warum?

Grüße vom Chemiker
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röhre

Beitrag von röhre »

Cyanotypien habe ich mal mit einem Céji Chemie 2000 gemacht, der ja den zeitgenössischen (um 1980) Kosmos-Kästen sehr ähnelte. Ich habe sie mit einer camera obscura gemacht und konnte immerhin noch Konturen erkennen. Wenn man eine Linsenkamera anfertigt und Belichtungsreihen macht, dürfte das Ergebnis noch besser ausfallen. Meine Kontaktabzüge hingegen sind völlig in die Hose gegangen, nichts als einfarbige Flächen.

Warum die Cyanotypien verschwunden sind, weiß ich nicht genau, aber das hierfür benötigte Trikaliumhexacyanoferrat dürfte im Abwasser sicher mehr Unheil anrichten als z. B. Kupfersulfat. Und irgendwie muss man die Bilder ja wässern.
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helmut

Re: Kosmos Baukasten-Chemie Labor

Beitrag von helmut »

helmut hat geschrieben: Ich glaube, das die Abbildung der Auflage 8 schlicht falsch ist und das bereits seit 1962 oder so, nur die neue, letzte Version mit Plastikflaschen ausgeliefert wurde. Sie enthält einen Styroporeinsatz der für die rechteckigen Plastikflaschen in der Grösse wie sie noch heute verwendet werden.

Das ist aber nur eine Vermutung.
Meine Vermutung war richtig! Inzwischen konnte ich einen vollständigen Baukasten der letzten 11. Auflage erwerben.

Das Buch (11. Auflage 1968) weist noch immer die Flaschen aus den späten Fünfzigern auf. Der Kasten und das Buch wurden jedoch vom Vorbesitzer 1971 inventarisiert. Die Plastikflaschen sind rot und blau (wie beim C1) und statt des früheren Wassertrogs ist jetzt ein eine (etwas aufwendig gefertigte) Plastikwanne enthalten.

Bemerkenswert ist außerdem, dass die Chemikaliengläser nicht mehr nummeriert sind sondern lediglich mit einem gestempeltem Etikett versehen sind. Als Etiketten wurde ein Streifen mit solchen unbedruckten selbstklebenden Kosmos-Aufklebern zu 10 Stück beigegeben.

Im Gegensatz zu einem ähnlichen Kasten, der weiße, einheitlich schwarz bedruckte Plastikflaschen enthielt, besitzt dieser Kasten auf dem Deckel auch nicht mehr den früher üblichen roten Aufkleber "Kosmos Baukasten Chemie-Labor"

Ich werde bei passender Gelegenheit ein paar Bilder ins Wiki bzw. ins Internet stellen.

Helmut
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