Das schleichende Sterben der Elektronik-Fachgeschäfte

Alles was Elektronik oder Chemie betrifft aber nicht in die vorgegebenen Foren passt.

Moderator: suntri

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Helferlein
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Das schleichende Sterben der Elektronik-Fachgeschäfte

Beitrag von Helferlein »

Liebe Foristen,

als im Raum Düsseldorf aufgewachsener "Elektronik-Bastler" kann ich alterbedingt auf einige Jahrzehnte der Entwicklung in der Elektronik-Branche in Düsseldorf zurückblicken. Gelegentlich denke ich melancholisch an die Zeit zurück, als ich mir die ersten Boxen bastelte. Die notwendigen Lautsprecher besorgte ich mir nach einer kurzen Fahrt mit dem Schienenbus in Düsseldorf bei "Nadler-Elektronic" für ein paar DM (Deutsche Mark, Stck./DM 10,- ?). Die Lautsprecher führten bei entsprechender Lautstärke dazu, dass gelegentlich Nachbarn bei uns klingelten ;-). Die mochten wohl keine Musik von Deep Purple, Pink Floyd, ACDC, ect. :oops: . Nadler Elektronik (später Daum (Dahms?) Elektronik) verkaufte ein breites Spektrum an Elektronikbauteilen und zudem immer wieder einmal Industrierestposten und kleine Elektronikbasteleien. Ich erinnere mich noch ein einen Klatschschalter und einen Phonoverstärker. Alle ohne Gehäuse, aber schon auf Platine gelötet. Es gab aber noch weitere Quellen für Bauteile in Düsseldorf. In Geschäften wie "Arlt", "Birklin" und "Holzinger" konnte man Bauteile bekommen. Sogar in meiner Heimatstadt (< 40.000 Einwohner) gab es zeitweise einen Bauteileladen (Fischer?). Zuletzt war meines Wissen noch die "Conrad Electronic Stores GmbH & Co. KG" in Düsseldorf übrig geblieben. Auch diese Filiale hat nun letzten September ihre Tore (für Bauteile) geschlossen. In Eurer Umgebung mag es ähnlich gelaufen sein.

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Seite aus ELEKTOR Juli/August 1975
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Im Internetzeitalter ist das zwar eine bedauerliche, für mich wohl aber eine logische Entwicklung. Heute macht es kaum noch Sinn in die Großstadt zu fahren, um ein paar Transistoren oder Widerstände zu kaufen. Im www gibt es alles was man benötigt in einer riesigen Auswahl und weltweit. Vielleicht ist es auch umweltfreundlicher sich die Bauteile ins Haus liefern zu lassen. Aber auch im Versandhandel ist ja schon seit Langem das "große Sterben" angesagt. Völkner, wer denkt nicht an die minimalistischen Preislisten, ist in Conrad aufgegangen. Lediglich die aus alten Tagen gut bekannte Fa. Oppermann scheint noch (im geringeren Umfang) tätig zu sein.

Um so schöner, dass das Baukastenforum eine Plattform bietet auf der sich die Baukastenliebhaber austauschen können.

Weiterhin noch geruhsame (Bastel)Tage ...

Es grüßt vom Rhein
das Helferlein
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sbetamax
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Re: Das schleichende Sterben der Elektronik-Fachgeschäfte

Beitrag von sbetamax »

Hier in Nidda gab es auch mal einen Elektronik laden. Nidda hat keine 20.000 Einwohner.
Ich bin da öffters gewesen um mich mit Bauteilen zu versorgen. Er hatte auch Bausätze, Lautsprecher und was man so braucht.
Auch VC20 und C64 hatte er im Laden. Ich glaube er hat vor gut 15 Jahren aufgehört. Wir haben dann vor 6 Jahren zufällig sein Wohnhaus gekauft, er war mittlerweile verstorben. Im Keller bei uns stehen noch ein paar Regale aus seinem Laden, ist schon ab und an seltsam wenn ich davor stehe.
Gruß Stephan
vespaopa
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Re: Das schleichende Sterben der Elektronik-Fachgeschäfte

Beitrag von vespaopa »

Ich denke noch an meine Jugend zurück, als man sich von Radio RIM in München was nach Wien mitbringen lies.
Auch in Wien ist alles ausgestorben. Hier gibt es nur mehr Conrad und die Restehandlung Technotronic.
Früher war hier : Der Radiobastler,Wien Schall,Radio Heitler Neubaugasse usw. .
LG Norbert
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Re: Das schleichende Sterben der Elektronik-Fachgeschäfte

Beitrag von Elektron »

Sind nicht auch Nicht-SMD-Bauteile (d.h. mit Anschlussdraht zum durchstecken durch die Leiterplatte) etwas auf dem absteigenden Ast, oder ergibt sich durch Hobbyelektroniker, Studenten, Schulungen und andere Bastler noch ein ausreichender Markt?
Physiker66
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Re: Das schleichende Sterben der Elektronik-Fachgeschäfte

Beitrag von Physiker66 »

Zumindest in den USA hab ich keine Probleme standard LS74xx Bausteine zu bekommen. Schau mal nach https://www.mouser.com/Semiconductors/L ... /_/N-581zn und wähle "Through Hole".

liebe Guesse
Michael
:oops: Selbst ein schlechtes Experiment bildet die Wirklichkeit besser ab als eine gute Simulation.
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Re: Das schleichende Sterben der Elektronik-Fachgeschäfte

Beitrag von MReimer »

Den "Luxus" eines "Elektronik-Fachgeschäfts" hatte ich nie.

In der Kindheit hatte ich immer bisschen davon geträumt mal durch so eine Conrad-Filiale zu gehen. Ob man da heute vor Ort überhaupt noch nennenswert Elektronik-Kleinkram kaufen kann sei dahingestellt.

Aber da ich schon solange ich denken kann auf dem Land wohne, ist für mich das Bestellen eigentlich an der Tagesordnung. Kleinkram wird auf einer Liste gesammelt und dann regelmäßig, meist bei Reichelt, bestellt.
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FlynnTheAvatar
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Re: Das schleichende Sterben der Elektronik-Fachgeschäfte

Beitrag von FlynnTheAvatar »

So gesehen hatte ich wundervolle Kindheit. Wir wohnten über einem Radio- und Fernsehgeschäft mit Werkstatt, mein Vater und Großvater waren die Geschäftsführer. Die meisten Bauteil für meinen Philips B6012-Kasten konnte ich unten in der Werkstatt finden.

Und einmal im Monat bin ich mit dem Großvater zum Conrad in Hirschau gefahren. Er hat seine Spezialbauteile abgeholt, ich habe allerdings mehr die Computerspieleabteilung durchsucht ;)

Viele Grüße,
Josef
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wolfgang
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Re: Das schleichende Sterben der Elektronik-Fachgeschäfte

Beitrag von wolfgang »

In meiner Heimatstadt gab es drei Läden mit verschiedenen Ausrichtung. Da habe ich fast alles gefunden was ich gebraucht habe. Ab und zu mal eine Bestellung bei Conrad oft als Sammelbestellung mit einem Kumpel. Einen Laden gibt es noch heute, aber mit anderer Ausrichtung. Bauteile gibt es dort nicht mehr.

Dort wo ich heute wohne gibt es noch einen kleinen Laden mit ordentlicher Auswahl an Bauteilen. Wenn immer möglich kaufe ich dort in der Hoffnung einen Teil zum Überleben beizutragen.
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