Tach auch!

[Interaktivist]

Hallo allerseits! Wie die Überschrift verrät, stamme ich aus Bremen, wohne aber inzwischen in Aachen und forsche als Prof an der RWTH in der Informatik an neuen Benutzerschnittstellen. Hier interessieren mich zum Beispiel neue Softwaretools, die es Laien ermöglichen, Dinge zum Ausdrucken in 3D zu designen. An meinem Lehrstuhl betreibe ich auch das Fab Lab Aachen mit diversen 3D-Druckern, Lasercuttern, Platinenfräsen etc.

Die Elektronik entdeckte ich zum einen über Jean Pütz' berühmtes Hobbythek-Buch "Einführung in die Elektronik" meines Vaters und Roland Jeschkes blaues TOPP-Buch "Blinken, Tönen, Steuern mit dem Timer 555", das ich mir gefühlt alle 4 Wochen neu aus der Bibliothek auslieh. Jahrelang quälte ich meine Familie mit dem Hobby-Song, meiner Türklingel mit acht Tönen aus sechzehn 555-Timern. Zum anderen bekam ich 1982 das Philips-Experimentierlabor EE 2000 GK—im edlen Schwarz mit Rauchglasabdeckung.

Wie bei vielen anderen verschob sich mit der Ankunft der Heimcomputer dann mein Interesse nacheinander auf meine Neuerwerbungen Sinclair ZX81, ZX Spectrum und Atari ST, der mich noch bis ins Informatikstudium begleitete, auch wenn ich bei diesen Geräten noch ein paar Elektronik-Basteleien für Erweiterungen anbrachte.

Erst um 2007 befasste ich mich wieder mit der Elektronik. Benutzerschnittstellen spielen sich längst nicht mehr wie noch in den 90ern auf PC-Monitoren in Software ab, sondern IT ist in alle möglichen Gegenstände des Alltags gewandert. Deshalb beschloss ich in der Forschung und Lehre mich nicht nur mit der Software-, sondern auch der Hardwareseite von interaktiven Systemen und Geräten zu beschäftigen. 2009 eröffnete ich daraufhin, eher per Zufall, an meinem Lehrstuhl Deutschlands erstes und mehrere Jahre einziges Fab Lab, in dem seitdem jedermann digitale Fertigungstechnologien wie 3D-Druck nur gegen Materialkosten ausprobieren kann. Ebenfalls seit 2009 betreibe ich mit dem Dorkbot Aachen Maker Meetup ein monatliches Treffen von Leuten, die gerne "seltsame Sachen mit Elektronik machen". Besucher sind stets willkommen, einfach für das nächste Meetup anmelden. Seit 2016 kann man bei uns mit der von einem MIT-Professor koordinierten Fab Academy auch einen Intensivkurs in Digital Fabrication besuchen.

Ende 2017 entdeckte ich den Philips-Kasten bei meinen Eltern wieder, weil ich nicht nur meinen Studierenden, sondern auch meiner wundervollen Partnerin gerade Elektronik beibringen darf. Ich war so beeindruckt, dass man damals 299 DM für so etwas ausgegeben hatte, dass ich mich direkt noch einmal bei meiner Mutter bedankte. Auch in der Forschung befasse ich mich in letzter Zeit mit der Frage, wie man gestern, heute und morgen Maker-Skills wie z.B. Elektronik, Programmieren oder Löten lernt, und deshalb ist das Philips-System (gerade im Vergleich zu Lectron, Littlebits oder Breadboarding) ein spannendes Studienobjekt.

Als einen ersten Beitrag habe ich mal einen Beschriftungsstreifen für die Anschlussklemmen des Philips-Systems ins Forum gestellt, der das Arbeiten mit dem System etwas erleichtert.

Besonders gefreut habe ich mich, hier im Forum meinen Freund aus Studientagen JeanLuc7 wiederzutreffen.

Ich freue mich auf den Austausch hier im Forum!