Hallo zusammen,
das ist ja einmal eine gute Idee einen separaten Bereich für den 3D-Druck anzulegen. Da kann ich gleich einmal schildern wie ich zu meinem Drucker gekommen bin. Er war ein Geschenk zum 60. Geburtstag. Ein Freund hat ihn für mich ausgesucht. Er hatte zwar auch keine Ahnung vom 3D-Druck aber als ehemaliger IBM-Informatiker, Programmierer und Elektronikbastler wenigstens technisches Verständnis.
Die Wahl fiel auf den CT´C weil er zu einem günstigen Preis-Leistungsverhältnis die meisten Möglichkeiten bot. Wichtig waren ein möglichst großes Druckbett und ein möglichst kleines Gehäuse. Über eBay gekauft war die erste Lieferung ein Reinfall. Gehäuse verzogen, Sperrholzplatten in Auflösung begriffen und Kratzer mit schwarzem Filzstift übermalt. Den Drucker also zurückgeschickt und ein nagelneues Gerät erhalten. Kann passieren! Also in der Bucht schön auf die Bewertungsprofile achten.
Etwa 1 Jahr nach meinem 60zigsten habe ich dann angefangen zu Drucken. Erst einmal Kleinigkeiten, die ich mir von der Seite "thingiverse" herunter geladen habe. Nach einigen Versuchen mit der Justierung des Druckbetts und Experimenten mit ABS- und PLA-Filamenten klappte es dann auch schon ganz gut. Mein erstes Großprojekt war ein Gehäuse für mein LRC-Messgerät. Nach einigen Anläufen (Filament löste sich anfangs vom Druckbett) klappte es dann.
Recht schnell kam bei mir der Wunsch auf selbst zu konstruieren, um meine teils unvollständigen Baukästen zu vervollständigen. Mit CAD-Software kannte ich mich jedoch nicht aus. Wie ich zu einer brauchbaren Software kam schildere ich später einmal.
Vorteile des CT´C: Kompakter Drucker mit einem vergleichsweise großem Druckbett, zwei Druckköpfe, hinsichtlich der Mechanik leicht zu durchschauen, einfache und preiswerte Ersatzteilbeschaffung, leicht zu reparieren.
Nachteile des CT´C: Einfache Verarbeitung unter Nutzung preiswerter Materialien (Herstellungskosten), in Originalausstattung nicht für Dauerbelastungen ausgelegt, für den Hobbybereich aber durchaus tauglich.
Nach gefühlten über 1000 Druckstunden gab es folgende Ausfälle:
- Drucker stockte, krachte, Antriebsriemen rutschte durch - Fehler: Stecker an einem Schrittmotor locker - Lösung: Stecker wieder befestigt, Kabel anders verlegt
- Kleiner Versatz im Druckbild - Fehler: Führungen wackelig - Lösung: Nachrüstung von selbst gedruckten Halterungen (Quelle: thingiverse)
- Filamentvorschub stockt - Fehler: Teflonröhrchen verstopft, normaler Verschleiß wegen hoher Belastung - Lösung: Röhrchen ersetzt
- Filamentvorschub stockt - Fehler: Zahnrad verschlissen, normaler Verschleiß wegen hoher Belastung - Lösung: Zahnrand ersetzt
- Filamentvorschub stockt - Fehler: Filamenttolleranzen, günstiges Filament weist gelegentlich hohe Tolleranzen auf - Lösung: Selbst gedruckte, federgespannte Vorschubmechanik ausgedruckt und eingebaut, die Mechanik passt sich nun den Tolleranzen an, seit dem keine Probleme mehr
- Knackende und schleifende Geräusche beim Druck - Fehler: Kugellager defekt - Lösung: Lager ausgewechselt.
Die Kosten für die Reparaturen lagen jeweils zwischen € 0,00 und € 5,00. Da kann man nicht meckern!
Nachrüstungen habe ich folgende vorgenommen:
- Blenden für LCD-Anzeige und Bedienfeld - Schnickschnack, wäre nicht notwendig gewesen, einfache Druckteile- gute Übung für Anfänger
- Schutz für Kanten und Füße - Schnickschnack, wäre nicht notwendig gewesen, einfache Druckteile, gute Übung für Anfänger
- Lüfter für Filamentkühlung - vor allem bei kleinen Bauteilen sinnvoll um keinen "Brei" zu produzieren
- Drucktisch mit Glasplatte versehen - Experimente mit Haftmitteln, mit STYLEX-Klebestift klappt die Haftung schon fast zu gut
- Stabilisatoren für die wackeligen senkrechten Führungswellen - sinnvolle Ergänzung zur Verbesserung der Druckqualität
- LED Beleuchtung für den Druckraum - sinnvolle Ergänzung, da es ohne Licht etwas duster im Druckraum ist
Verlegung des Netzschalters auf die Vorderseite - sinnvoller Umbau, wenn der Drucker in einer Nische an der Wand steht
- Entwurf und Druck eines Schalterpults zur Aufnahme von 3 Kippschaltern (Netz, Lüfter u. LED) montiert auf der Vorderseite
Was ich noch machen möchte: Lüfter und LED auf interne Spannungsversorgung umstellen (Provisorium beseitigen, Spannungswandler 24V/12V zur Versorung der Beleuchung und des Lüfters einbauen)
Resümee: Der CT´C ist ein eigentlich robustes, preisgünstiges Gerät, das bei hoher Belastung hin und wieder etwas Zuwendung braucht. Als erfahrene Bastler (das sind wir doch hier im Forum wohl alle) sind anfallende Reparaturen kein Problem.
Anschaffungskosten im Februar 2018: In der Bucht ab € 247,51 (ich habe im Oktober 2016 noch € 369,00 bezahlt)
Es grüßt vom Rhein
das Helferlein
CT´C 3D-Drucker Makerbot Clone
Alles was mit dem Drucker selber zu tun hat. (Modelle, Vergleiche, Beschaffung, Erfahrung, Schwachpunkte, Vorteile, Geschwindigkeit, ...)
Moderator: suntri
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