Salut Bastelfreunde,
ich habe mir gestern noch einmal alle vier MW-Empfänger vorgenommen:
- Svens Kombiprojekt mit HF-Vorverstärker
- 5.06 mit "alten" Spulen, aber mit PNP-NF-Verstärker und Senderabstimmanzeige und als reiner MW-Empfänger
- 5.08 mit "neuen" Spulen
- Jurjens Empfänger mit dem SA612 als Oszillator
Alle vier Empfänger funktionieren nun einwandfrei. Bei Svens Empfänger habe ich mir die Vorverstärkerstufe einmal angesehen. Sie funktioniert; allerdings habe ich mit meinem MW-Zimmersender einen ausreichend starken Sender, so dass man zunächst davon gar nichts merkt. Im Vergleich mit dem 5.06 alt merkt man es dann aber doch. Während es bei Svens Variante genügt, den Sendeantennendraht einfach neben die MW-Spule zu legen, ist beim 5.06 alt schon eine halbe Wicklung um die Antennenspule nötig, damit das Signal klar und deutlich kommt. Beide liefern dann am Kollektor von T2 eine Spannung von etwa 1,8Vss. Ungeschlagen bleibt aber der 5.08 neu - der ist noch deutlich empfangsstärker, aber auch nicht so trennscharf. Mein MW-Zimmersender drückt da schon deutlich durch und belegt ca 15° Drehung am Drehkondensator, während bei den Geräten mit den alten Spulen schon eine genaue Abstimmung nötig ist.
Jurjens Gerät ist von der Trennschärfe sehr vergleichbar mit den beiden anderen Geräten mit alten Spulen. Der Empfang entspricht eher dem von Svens Gerät mit Vorverstärker. Dass er zunächst nicht lief, lag einfach an einer vergessenen Leitung zur 5V-Betriebsspannung.
Der PNP-NF-Verstärker und die Senderabstimmanzeige aus meinem 5.06 (alt) entsprechen dem 5.09 (neu). Ich habe zunächst versucht, nach Jurjens Empfehlung das Lautstärkepoti zwischen die beiden PNP-Transistoren zu platzieren, das führte aber zu äußert unbefriedigenden Ergebnissen, so dass es jetzt wieder hinter der Diode hängt. Die Senderabstimmanzeige musste geringfügig modifiziert werden, da das Lautstärke-Poti ja nun gegen +9V geführt wird statt gegen Masse; ein 220k-Widerstand gegen Masse an der Basis des ersten Transistors löst das Problem. Eigentlich müsste das auch beim originalen 5.09 so sein, aber dort ist ja das Poti fälschlicherweise gegen Masse geführt. In einem anderen Thread wurde zudem ausgeführt, dass der NF-Verstärker ab Stufe 5 brummt - das tut er auch hier, aber dort ist eh schon alles viel zu laut.
Der 5.06 alt nutzt die komplette Bauplatte aus, lässt also keine 4 Reihen Platz. Dadurch ist es möglich, einen sehr entzerrten und bauteileschonenden Aufbau zu gewährleisten. Auch der wesentliche Kritikpunkt an 5.06 - die gestückelte Masseleitung - kann umgangen werden. Mein Empfänger hat eine komplett umlaufende Masseleitung und zeigt keinerlei Anzeichen, zu knarzen oder zu jaulen.
Jetzt steht noch ein fünfter Aufbau an: Ich habe mir den Bausatz kommen lassen, den Lutz oben erwähnt. Die Anleitung ist chinesisch, aber zum Glück gibt es google translate, womit ich die Farben der vier Spulen dem Schaltbild zuordnen konnte. Ich habe sie nun auf vier Träger gelötet, die von den roten Spulen aus den Schuco-Labs stammen. Ich hatte davon inzwischen so viele, dass es einfacher schien, die vorhandenen Platinen zu nehmen statt selbst welche zu fertigen. Man sieht die Farbe der Spule ja immer noch am Kern. Die zugehörige Schaltung verwendet 3V als Betriebsspannung und nur noch 1,5V für den eigentlichen Empfängerteil. Ich würde das natürlkich ganz gerne auf Philips-übliche 9V bringen; mal schauen, was man da tun kann. Da alle Schwingkreise auf LC-Basis arbeiten, sollte die Betriebsspannung keinen so wesentlichen Einfluss haben, und die Arbeitspunkte der Transistoren sind zudem über Spannungsteiler festgelegt.
Und wer sich jetzt fragt, was das ganze denn soll, wo man doch überhaupt keine MW-Sender mehr empfangen kann - nun ja... Immerhin habe ich den Zimmersender, so dass 44,1kHz-gesampelte Musik wieder klingt wie früher in den 70er und 80ern :)
Einen schönen Sonntag wünscht
Frank/JL7