Verstärker für Plattenspieler

Moderator: suntri

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Ingo63
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Verstärker für Plattenspieler

Beitrag von Ingo63 »

Hallo in der Gemeinde,

ich liebe Transistorschaltungen für Verstärker.
Eigene Experimente auf dem EE 20XX-Bord sind für mich alles.
Ich habe einen RIAA-Vorverstärker für MM-Tonabnehmer in reiner Transistortechnik gebaut.
Im gegesatz zu dem Plattenspielerverstärker aus EE 2003 der nur 2 Transistoren benötigte habe ich mal eben 23 Transistoren verbaut (für einen Kanal versteht sich). Um die Schaltung kleiner zu gestalten habe ich mir einige eigene Module gebaut und verwendet. Zum ersten ein Universalmodul aus fünf Transistoren, diese bilden einen Differenzialverstärker mit Konstantstromquelle und zuschaltbaren Stromspiegel. Zum zweiten einen Vierpoldarlington und zum dritten Filtermodule.
Als Transistoren habe ich BC 550 und 560 verwendet und in der Endstufe je einen BD 139 und 140. Die Kühlkörper sind ein wenig übertrieben ( hatte keine anderen mehr ) aber bei einen Ruhestrom von 90 mA waren welche erforderlich. Als Versorgungsspannung verwende ich +/- 12 Volt, Die Schaltung läuft im Klasse A Betrieb und daher auch nur mit Lautsprechern um 8 Ohm. Ein paar Anpassungen müssen noch gemacht werden, es ist ja auch ein Experiment und schreit nach Änderungen.
Ich habe da schon ein paar Ideen ( Klangregelung oder einen Niedervolt-Röhrenclipper ).
Wenn ich wieter bin zeig ich mehr.

MfG
Ingo
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Peter
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Re: Verstärker für Plattenspieler

Beitrag von Peter »

Hallo Ingo,
Schöner Aufbau, den Du da mit der Schaltung hingelegt hast. Ganz schön aufwendig.
Wie ist denn der Klang vom Verstärker? Class A war ja immer ziemlich angesagt.
Wie ist es denn der Abgleich auf die Ruhestromeinstellung mit 90 mA. einzustellen?
Hast Du als Endstufentransistoren ausgesuchte Typen verwendet?
Viele Grüße
Peter
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Ingo63
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Re: Verstärker für Plattenspieler

Beitrag von Ingo63 »

Hallo Peter,
Der Aufwand hat sich gelohnt, aber fertig ausgereift ist die Schaltung noch nicht. Der Klang ist aber schon super.
Jetzt zu deinen Fragen, eine Einstellung des Ruhestroms gibt es noch nicht ist aber in Arbeit.
Bis jetzt nehme ich die Kollektor-Emitterspannung eines Transistors als Basisvorspannung für die erste Stufe des Gegetaktverstärkers. Die Basisbeschaltung dieses Transistors habe ich einfach frei Schnauze ausprobiert, könnte man natürlich mit einen Poti einstellbar machen. Diese Lösung will ich aber nicht, da durch Bauteiltolleranzen die Ruheströme durch die Endtransistoren nicht gleich sind. Also muss eine andere Einstellung her oder vieleicht auch nur mein Fehler gefunden werden. Aber ich habe noch mehr Probleme gefunden, die Darlingtonschaltung der zweiten Vorverstärkerstufe neigt zum schwingen, meine Lautstärkeneinstellung ist nur mal so und der Lautsprecherausgang ist noch nicht ganz Gleichspannungsfrei was natürlich auch der Grund für die unterschiedlichen Ruheströme sein kann (derzeit 91 mA und 93 mA). Als Endtransistoren habe ich BD 139 und BD 140 genommen, weil ich noch welche hatte.
Ich werde weiter experimentieren und die Aufbaufläche erweitern, will ja mal das ganze in Stereo haben.
Hast du eigentlich meinen Supertransistor aus zwei PNP und drei NPN Transistoren gesehen, dieser ist universal einsetzbar und bildet einen Dif-Verstäker mit Konstantstromquelle und zuschaltbaren Stromspiegel, er braucht nur acht Anschlüsse und ist für viele Experimente geeignet.

MfG
Ingo
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limsum

Re: Verstärker für Plattenspieler

Beitrag von limsum »

Hallo,

endlich mal eine super Eigenentwicklung. Ich finde deine Schlatung echt super gelungen. Ganz großes Kino.

Mach weiter so.


Liebe Grüße


Limsum
wolfgang
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Re: Verstärker für Plattenspieler

Beitrag von wolfgang »

Hallo Ingo,

schönes Projekt, alle Achtung.
Ingo63 hat geschrieben:Die Basisbeschaltung dieses Transistors habe ich einfach frei Schnauze ausprobiert, könnte man natürlich mit einen Poti einstellbar machen. Diese Lösung will ich aber nicht, da durch Bauteiltolleranzen die Ruheströme durch die Endtransistoren nicht gleich sind.
Zum Ausgleich von Bauteiltoleranzen sind Potis doch da. Mit Poti könntes Du die Ruheströme leicht ausgleichen.
Ingo63 hat geschrieben:der Lautsprecherausgang ist noch nicht ganz Gleichspannungsfrei was natürlich auch der Grund für die unterschiedlichen Ruheströme sein kann (derzeit 91 mA und 93 mA).
Das sind rund 2% Abweichung. Widerstände haben meist 5% Toleranz, Halbleiter wesentlich mehr. Für mich sieht das schon gut aus. Ich würde jetzt nicht nach einem Fehler suchen.
Ingo63 hat geschrieben:Hast du eigentlich meinen Supertransistor aus zwei PNP und drei NPN Transistoren gesehen, dieser ist universal einsetzbar und bildet einen Dif-Verstäker mit Konstantstromquelle und zuschaltbaren Stromspiegel, er braucht nur acht Anschlüsse und ist für viele Experimente geeignet.
Den kannst Du gerne genauer vorstellen.

Gruß
Wolfgang
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Ingo63
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Re: Verstärker für Plattenspieler

Beitrag von Ingo63 »

Hallo in der Gemeinde,

erstmal zu Limsum, danke für die Lorbeeren aber das meiste ist auch nur abgekupfert. Die Vorgeschichte: Audio ist mein Ding, OP's kann jeder und Anfang der 80ziger lag Elektor voll in meinem Sinne. Also hab ich damals mal einen Vorverstärker mit um die 200 Transistoren gebaut, der Kasten wurde schon ende der 80ziger geschlachtet. Denon war da alles für mich und Selbstbau war out. Jetzt experimentier und bastle ich wieder und die Schaltungen aus dem EE2000 geben einem auch nicht den richtigen Kick, also musste was Eigenes her. Erstmal Grundlagen auffrischen und loslegen. Eine Vorverstärkerstufe war mein Ziel, als diskret aufgebauter OP, Transistoren hatte zu reichlich ( BC 550 und BC 560 ). die Grundlage für meinen Dif-Verstärker mit Stromquelle und Stromspiegel findet man hier: http://www.christianalbrecht.de/electro ... est_je.pdf
Grundlagen für meine Darlingtonstufe z.B. hier: http://www.elektroniktutor.de/an_verst/darling.html
Grundlagen Gegentaktverstärker und Klasse A hier:
http://www.elektroniktutor.de/an_verst/a_verst.html
http://www.elektroniktutor.de/an_verst/b_serien.html
Mein Vorverstärkerexperiment war schnell gelungen, also kam der nächste schritt: Ein MM-Vorverstärker für Plattenspieler. Erster versuch RIAA passiv verbiegen ( der Klang war sch.... ) zweiter versuch aktiv, als Grundlage siehe hier: http://www.elektroniktutor.de/an_verst/riaa.html
Hat in meiner Schaltung auch nicht so richtig geklappt, hatte ich aber mal gebaut ( Damals ).
Dann die rettende Idee, ich hab ja viel im Forum gelesen und wusste so an wen ich mich wenden musste: Kurze PN an Level5/Matze, der hat die Elektor an hand meiner Beschreibung rausgesucht, den entsprechenden Teil gescannt und mir geschickt. Die Schaltung ähnelt meiner sehr, kann man ja auch nicht neu erfinden. Also die Aktiv- und Passivfilter nachgebaut und in meine Schaltung eingesetzt, es hat geklappt und für dieses abkupfern schäme ich mich nicht. Elektor hat die Schaltung auch nicht neu erfunden und meine Schaltung ist schon etwas anders und hat mehr Stufen und ich bin auch kein Erfinder.

Nun noch zu dir Wolfgang,
erstmal danke für dein Interesse an meiner Schaltung. So wie ich den Ruhestrom bis jetzt beeinflusse hilft auch kein Poti, da ich ihn nur absenken oder anheben könnte und nicht gegenseitig abgleichen könnte. Werd mir noch was einfallen lassen, ähnlich meiner BIAS für meine Röhrenendstufe ( aktive Einstellung natürlich mit AVR, geht bestimmt auch diskret ).
Noch zu meinem sogenannten Supertransistor, die Grundlage hierzu findest du hier: http://www.christianalbrecht.de/electro ... est_je.pdf
Ich bin aber gerade dabei den Stromspiegel auf einen Wilson-Stromspiegel umzustellen, weil meine Transistoren nicht immer gleicher Baureihe sind und das Durchmessen mir zu blöd ist.
Ach ja noch zu meinen Bauteilen, die liegen teilweise schon dreißig Jahre bei mir rum und sind nicht unbedingt aus einer Produktion und außerdem wollen wir ja experimentieren und nicht ständig Neuteile kaufen. Unsere Experimentierkästen sind ja auch nicht mehr die Jüngsten.

Nachbauanleitung für meine Bauteile folgen in kürze.
Meine Schaltung werde ich noch einstellen, wenn ich dann mal mit sPlan umgehen kann.
Ein Video mit Messwerten und Oszillogramme wird folgen.

MfG
Ingo
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limsum

Re: Verstärker für Plattenspieler

Beitrag von limsum »

Hallo,

hast du schon einen Schaltplan von dieser tollen Schaltung?

Ich würde deine Schaltung gerne einmal nach bauen.


Grüß Limsum (DL39QP)
darkfader
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Re: Verstärker für Plattenspieler

Beitrag von darkfader »

Hallo Limsum,

wie kommst Du denn zu dem DL Rufzeichen? Ein DL39QP ist bei der BNetzagentur nicht verzeichnet...

Gruss

Achim, DG3GF
Mit freundlichen Grüssen

Achim

73 de DG3GF
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Ingo63
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Re: Verstärker für Plattenspieler

Beitrag von Ingo63 »

Hallo in der Gemeinde,
ich war noch nicht zufrieden mit meinem Aufbau und bin noch mal neu angefangen.
Die Test- und Experimentierphase habe ich noch nicht beendet, aber ich muss euch mal was zeigen.
Auf blauen oder schwarzen Grund sehe ich nicht mehr viel ( +3,5 Dioptrien ).
Also mussten Vorlagen her und die hab ich jetzt. Der Ausdruck passt 100%, drauflegen und lochen.
Fotos zu meinem Aufbau folgen.
Fragen zu meinen Forlagen beantworte ich natürlich gern.
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Re: Verstärker für Plattenspieler

Beitrag von JeanLuc7 »

Wow, gefällt mit sehr gut! ich fotografiere bisher bloß alles. Mit welcher Software machst du das - und darf man die Vorlagen nutzen?
Grüße, JL7
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Ingo63
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Re: Verstärker für Plattenspieler

Beitrag von Ingo63 »

Hallo JL7,
ich verwende SPlan 7.0 mit eigener Lib und Vorlagenblatt.
Die Software ist von Abacom für 39,90 €.
http://www.abacom-online.de/html/splan.html
Die Bauteilbibliothek lässt sich einfach erweitern. Meine enthält bis jetzt alle Teile vom EE2000 und natürlich eigene Bauteile und Teilegruppen. Schuco habe ich auch schon angefangen. Wer diese von mir haben möchte, PN mit Mailadresse reicht und ich schick sie raus.
Die Nutzung ist natürlich nicht kostenpflichtig.
MfG
Ingo

Und noch ein Bild mit den Originaltransistoren.
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