Induktivität der neuen roten Oszillatorspule?

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Moderator: suntri

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pingi66
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Induktivität der neuen roten Oszillatorspule?

Beitrag von pingi66 »

Hallo zusammen,

weiß denn jemand etwas über die neue rote Oszillatorspule oder kennt jemand den Typ bzw. hat ein Datenblatt davon?

Über sachdienliche Hinweise würde ich mich sehr freuen!

Grüße und schönes Wochenende
Sven
malschauen
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Re: Induktivität der neuen roten Oszillatorspule?

Beitrag von malschauen »

Ich könnte sie dir Ausmessen.
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pingi66
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Re: Induktivität der neuen roten Oszillatorspule?

Beitrag von pingi66 »

Hallo malschauen,

vielen Dank für Dein Angebot, ich nehme es gern an.

Zwar habe ich die rote Spule selber, aber leider nur über die Bucht ersteigert. Deswegen weiß ich nicht, ob an ihr schon mal gedreht wurde. Was mich interessiert ist die Induktivität, mit der sie von Philips ausgeliefert wurde, Ich gehe mal davon aus, dass die Spulen in den Kästen alle auf denselben Wert eingemessen wurden.

Ganz egal! Würde mich sehr freuen, wenn Du mir den aktuellen Wert Deiner roten Spule mitteilen könntest!

Beste Grüße
Sven
malschauen
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Re: Induktivität der neuen roten Oszillatorspule?

Beitrag von malschauen »

Ich habe die neue(n) Oszillatorspule(n) nicht, ich glaube dann nicht das du die Oszillatorspule zu mir schicken würdest.
Zudem du ja gerne die Ursprungsinduktivität gerne hättest, wobei das nicht wichtig ist, wichtig ist in welchen Induktivitätsbereich die Oszillatorspule
einstellbar ist. Mich interessiert der AL Wert des Kernes, mit diesem ist es erst möglich solche Teile her zu stellen, der AL Wert bei diesen Oszillatorspulen
liegen im Nannohenry Bereich.
Hier im Wiki sind diese Spulen wohl schon nachgebaut worden. Ich suche selber diese neuen Oszillatorspulen um sie nachbauen zu können.
Filterbausätze habe ich schon gefunden zum Bewickeln. Genau so den roten NF-Übertrager für den 15 Ohm Lautsprecher würde ich gerne
nachbauen und zwar auf E10 Ferritkern mit Luftspalt, damit es zu keiner Verzerrung kommt wegen Sättigung im Kern.

Tut mir Leid das ich dich jetzt enttäuschen musste.
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JeanLuc7
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Re: Induktivität der neuen roten Oszillatorspule?

Beitrag von JeanLuc7 »

Hi Sven,

ohne den Vertrauen in Philips jetzt erschüttern zu wollen: Diese Spulen wurden von Philips gar nicht eingemessen. Statt dessen nutzte man den Kern, um damit den gewünschten Sender einzustellen, so absurd das klingt. Die MW-Empfänger in den Schuco-Kästen sind ja ganz einfache Geradeausempfänger, und ein Drehkondensator lag ihnen auch nicht mehr bei - da blieb lediglich der Weg über die Spule.

Im übrigen ist die rote Schuco-Spule identisch mit der roten Philips-Spule neuer Bauart, man kann sie 1:1 untereinander tauschen - selbst getestet. Und auch im neuen EE2005 durfte man schon am Kern herumschrauben, um optimalen Gleichlauf von Oszillator und empfangener Sendefrequenz zu erzielen.

Viele Grüße, Frank
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pingi66
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Re: Induktivität der neuen roten Oszillatorspule?

Beitrag von pingi66 »

Hallo Frank,
JeanLuc7 hat geschrieben: 26.07.2017, 13:05 ohne den Vertrauen in Philips jetzt erschüttern zu wollen: Diese Spulen wurden von Philips gar nicht eingemessen.
das zerstört so ziemlich alles, woran ich jemals geglaubt habe. Ich dachte immer, Professor Dr. Heinz Haber hätte alle Bauteile höchstpersönlich durchgeprüft :lol:

Mal im Ernst: Deine Erklärung ist absolut plausibel, denn es macht keinen Sinn, wenn ohnehin dran gedreht werden soll, die Spule auf einen bestimmten Wert einzustellen. Bei den alten Spulen sah das ja ganz anders aus, da war Drehen strengstens verboten :!:

Grüße
Sven
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JeanLuc7
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Re: Induktivität der neuen roten Oszillatorspule?

Beitrag von JeanLuc7 »

Hi Sven und alle,

ich habe mir diese ABC-Schaltungen gerade noch einmal angesehen. Mal ganz abgesehen davon, dass die Aufteilung von Bauanleitung und Achaltungsbeschreibung in voneinander getrennte Kapitel kontraproduktiv ist und das abgedruckte Schaltbild dann auch noch ohne Bauteilwerte auskommen muss - die Schaltung sieht generell durchaus logisch aus, und mit der MW-Spule aus dem EE2003 und einem echten Drehkondensator könnte man wahrscheinlich sogar einiges herausholen.
MW-Empfänger B-24.png
MW-Empfänger B-24.png (287.99 KiB) 7931 mal betrachtet
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Aber man benutzt in diesem Kasten ja eine reichlich abgeschirmte Spule, die dann an eine Antenne angeschlossen werden soll - was wahrscheinlich wegen des abschirmenden Metallkastens auch Pflicht ist. Die Spule ist eigentlich eine Oszillatorspule, und der Kern verändert die Induktivität nur in geringen Bereichen, weshalb dann auch mehrere Empfangsbereiche präsentiert werden, für die man die Kondensatoren des Schwingkreises jeweils tauschen muss. Damit nicht genug - die Gleichrichterdiode ist - auch wenn das Handbuch hartnäckig den Typ verschweigt - eine Siliziumversion, weshalb das empfangene Signal dann auch schon sehr kräftig einfallen muss, damit die 0,6V Schwellenspannung überwunden werden. Die OA95 ist und bleibt hierfür die bessere Wahl.
MW-Empfänger B-24-2.png
MW-Empfänger B-24-2.png (199.23 KiB) 7931 mal betrachtet
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MW-Empfänger B-24-2.png (199.23 KiB) 7931 mal betrachtet
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MW-Empfänger B-24-3.png (110.53 KiB) 7931 mal betrachtet
MW-Empfänger B-24-3.png
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Letztlich entspricht die Schaltung - wie so viele in den ABC-Handbüchern, siehe IR-Fernbedienung - nicht mehr dem Anspruch der EE-Serie aus den 70ern. Zwar werden nach wie vor Industrieteile benutzt, aber die daraus konstruierten Schaltungen funktionieren nur noch leidlich. Es sollte wohl ein Weg hin zum reinen Bastelkasten beschritten werden. Und wenn ich mir die vielen Kästen anschaue, die ich so im Laufe der Zeit ersteigert habe, dann scheint das auch gelungen. Es sind selten mehr als zwei Verdrahtungspläne gelocht gewesen, und viele Bauteile befanden sich noch eingeklebt in die Display-Pappe ;-)

Es grüßt herzlich
JL7/Frank
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Re: Induktivität der neuen roten Oszillatorspule?

Beitrag von pingi66 »

Hallo Frank,

vielen Dank für die Bauanleitung. Hieraus kann man abschätzen, dass die rote Spule so ungefähr von 300 - 600 µH einzustellen war. Das ist natürlich zum tunen über das Mittelwellenband deutlich zu wenig, aber mit dem Ändern der Kondensatoren kann man sich ja behelfen. Die Schaltung wirkt äußerst einfach, im Prinzip mit dem 5.01 vom EE2003 zu vergleichen.
JeanLuc7 hat geschrieben: 04.08.2017, 09:31 Zwar werden nach wie vor Industrieteile benutzt, aber die daraus konstruierten Schaltungen funktionieren nur noch leidlich. Es sollte wohl ein Weg hin zum reinen Bastelkasten beschritten werden.
Möchte einfach mal behaupten, dass man damit hierzulande wohl kaum noch was auf MW zu hören bekommt :shock:

Die Spule besitzt also eine Induktivität von ungefähr 300 - 600 µH, das genügt mir absolut als Antwort auf meine Frage. Vielen Dank dafür!

Beste Grüße
Sven
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Re: Induktivität der neuen roten Oszillatorspule?

Beitrag von malschauen »

Das mit den neuen Oszillatorspulen ist nicht nur dem damaligen Fortschritt geschuldet, so wie es Philips uns glauben lassen wollte, vielmehr steckt auch dort schon Sparen dahinter, also verwendet man Industriespulen die viel Kostengünstiger her zu stellen sind, da Massenprodukt. In den neuen Kästen mit den neuen Oszillatorspulen wird kein Wort darüber verloren, in den EE Büchern was für Daten diese haben. Nun man kann ja mit viel Aufwand anhand der Schaltpläne in etwa herausfinden was für Induktivitäten diese neuen Spulen haben könnten, mit einen geeigneten Kern könnte man dann daraus die Wickeldaten generieren, so einfach ist es aber dann doch nicht, Spule ist nicht gleich Spule , da spielen dann noch andere Parameter eine Rolle, wie z.B die Güte, der Koppelfaktor,die Wickelart usw, bis man dann eine Funktionfähige Spule dann hat, die der Original Spule entspricht, ist mir der Aufwand zu hoch. Da baue ich mir doch lieber die alten Oszillatorspulen nach und verbessere diese mit HF-Litze, die eine anständige Verseilung hat.

Als Anhang mal ein Royer-Converter, und wie man ihn Berechnet, falls das jemanden Interessiert. Das ist von mir erstellt worden, da im Internet über so etwas nirgends etwas steht . Hier geht es nur um die Kernberechnung ohne viel Ballast.

Der Anhang hat zwar nichts mit den EE-Kästen zu tun, aber könnte für den einen oder anderen Interessant sein.
Dateianhänge
Royer converter für SOX Lampe 35 Watt ETD 34.pdf
(319.5 KiB) 260-mal heruntergeladen
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JeanLuc7
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Re: Induktivität der neuen roten Oszillatorspule?

Beitrag von JeanLuc7 »

Salut,

an anderer Stelle haben wir das Thema der Spulen schon einmal behandelt - es handelt sich bei den neuen Spulen tatsächlich um günstige Industrieprodukte, die einem Referenzdesign folgen. Eigentlich sind dafür vier Spulen erforderlich, eine Oszillator- und drei Filterspulen. Die Filterspulen haben einen eingebauten Kondensator, der fest mit der Spule verbunden ist und die ZF auf 456 kHz festlegt - bei den alten proprietären Varianten konnte man den Kondensator auch weglassen, da er nur auf einer Seite dauerhaft mit der Spule verbunden war. Philips hat das Referenzdesign um eine Stufe verkürzt und kommt damit wieder mit den zwei BF494 aus, die den Kästen bis EE2005 beilagen. Das "echte" Design lässt sich aber auch auf Philips-EE übertragen.

Es gab nach meiner Einschätzung noch einen anderen Grund für den Umstieg. Abgesehen davon, dass der Abgleich der neuen Spulen durch erlaubtes Drehen der Kerne viel einfacher ist, war auch das Design der Originalempfänger aus EE2005 teilweise grottig - schlechte Masseleitungen und einige Fehler im Design führten wohl dazu, dass die Geräte bei vielen Jugendlichen eher Frust als Spaß erzeugten. Ich habe mein bis dahin nicht nutzbares MW/LW-Radio einmal nach Hamburg geschickt und bekam es mit neuen Spulen zurück - offenbar war mindestens eine der roten ZF-Spulen verstellt gewesen. Die neuen Designs hingegen funktionierten klaglos, wenn auch das Ergänzungs-Anleitungsheft mit heißer Nadel gestrickt war.

Jurjen Kranenborg hat auf seinen Seiten ein paar Infos zu den Induktivitäten der neuen Spulen beschrieben. Einzig die Kurzwellen-Oszillatorspule (blau) scheint wohl ein seltenes Exemplar zu sein. Au der verlinkten Seite stieß ich auch zum ersten Mal auf den Hinweis mit dem 4-Spulen-Referenzdesign. Man bekommt sie noch heute sehr günstig auf ebay von manchem China-Versender als Komplettbausastz für ein MW-Radio, auch wenn wir hierzulande nur noch auf Heimsender mit Zimmerreichweite zurückgreifen können, um sie zum Leben zu erwecken.

Es grüßt herzlich
JL7/Frank
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