Schuco 6108 - Regelmodul nachgebaut
Moderator: suntri
- JeanLuc7
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Schuco 6108 - Regelmodul nachgebaut
Ich habe in den letzten Wochen begonnen, die Module des Schuco-Kastens 6108 (Regeltechnik) nachzubauen. Einerseits habe ich diesen Kasten seinerzeit nicht besessen (er erschien nach meiner großen EE-Bastelzeit), zum anderen fand ich die einzelnen Module durchaus für eigene Experimente interessant (bspw. kommt das Zählermodul beim Ultraschall-Messgerät zum Einsatz).
Und dann natürlich - der von einer Elektronik geregelte Motor, sozusagen der Sprung von der Elektronik zurück in die gröbere Elektrotechnik. Dieses Modul besteht aus drei Teilen, einem schnelllaufenden Spielzeugmotor, einem proprietären Getriebeblock und einer Reglerplatine. Der Getriebeblock besteht aus mehreren Zahnrädern und einer Übersetzung von 12600:1. Norbert hat mir mit den Daten und auch Fotos der Originalplatine ausgeholfen, vielen Dank dafür.
Diese Teile kommen im 6108-Kasten in unterschiedlicher Weise zum Einsatz. An vielen Stellen wird nur der Motor benötigt - hier verzichte ich auf Spezialteile und setze statt dessen einen kleinen 5cm-Lüfter aus dem PC-Umfeld ein, der die reinen Motoraufgaben inklusive der Belüftung eines warmen NTC perfekt beherrscht.
Bei der Regelung sieht es etwas anders aus. Hier wird im Original die Achse eines großen Trimmpotentiometers bewegt. Damit das Poti am Anschlag nicht zerstört wird, betreibt der Motor das Getriebe über ein Gummiband, das quasi als Rutschkupplung benutzt wird.
Da der Getriebeblock nur umständlich nachzubauen sein dürfte, habe ich beschlossen, ihn komplett wegzulassen und das Modul aus einem Getriebemotor (bei ebay aus China bestellt) und einer neu entworfenen Platine zu konstruieren. Das Modul belegt in etwa denselben Platz wie der Getriebeblock und die ursprüngliche Platine. Das Problem der Rutschkupplung habe ich einfach umgangen, indem ich von einem Einbaupotentiometer das Metallgehäuse entfernt habe - das Potentiometer hat damit keinen Anschlag mehr und lässt sich beliebig drehen, so dass keine Gefahr der Beschädigung mehr besteht.
Mit ein paar Tropfen Heißkleber habe ich dann eine Stummelachse befestigt und die Motorachse in diese Achse hineingeschoben. Der Kleber hält auf dem glatten Metall der Achse nicht, formt aber deren abgeflachte Seite perfekt nach, so dass man Poti und Motor einfach zusammenstecken und auseinander ziehen kann. Auf die Achse des Potis habe ich einen Knopf mit einer Markierung aufgesteckt, so dass man dessen Stellung gut erkennen kann. Der Motor ruht auf einem Block schwarzen Isolierschaumstoffs und zwei Lagen doppelseitigen Klebebands, außerdem wird er durch einen einfachen Kabelbinder gehalten.
Die Elektronik entspricht weitgehend der aus 6108, nur den kleinen 4,7-Ohm-Widerstand habe ich gegen 10 Ohm ersetzt - der Motor braucht deutlich weniger Strom als das Original. Vermutlich sind nicht einmal die Leistungstransistorpärchen BC338/BC328 erforderlich. Statt des LM358-OPs habe ich den LF412 benutzt - der lag noch in der Bastelkiste und funktioniert ebenso gut.
Zuguterletzt zeigte sich, dass mit der Neukonstruktion sogar die Plastikhaube wieder auf das Schaltpult passt.
Anbei zwei Fotos und ein Link zu einem Video, das das Regelmodul in Aktion zeigt. Eine Wiki-Dokumentation folgt.
Grüße und Euch allen einen guten Start ins neue Jahr!
JL7
Link zum Video: http://www.youtube.com/watch?v=9dixKshIURc
Und dann natürlich - der von einer Elektronik geregelte Motor, sozusagen der Sprung von der Elektronik zurück in die gröbere Elektrotechnik. Dieses Modul besteht aus drei Teilen, einem schnelllaufenden Spielzeugmotor, einem proprietären Getriebeblock und einer Reglerplatine. Der Getriebeblock besteht aus mehreren Zahnrädern und einer Übersetzung von 12600:1. Norbert hat mir mit den Daten und auch Fotos der Originalplatine ausgeholfen, vielen Dank dafür.
Diese Teile kommen im 6108-Kasten in unterschiedlicher Weise zum Einsatz. An vielen Stellen wird nur der Motor benötigt - hier verzichte ich auf Spezialteile und setze statt dessen einen kleinen 5cm-Lüfter aus dem PC-Umfeld ein, der die reinen Motoraufgaben inklusive der Belüftung eines warmen NTC perfekt beherrscht.
Bei der Regelung sieht es etwas anders aus. Hier wird im Original die Achse eines großen Trimmpotentiometers bewegt. Damit das Poti am Anschlag nicht zerstört wird, betreibt der Motor das Getriebe über ein Gummiband, das quasi als Rutschkupplung benutzt wird.
Da der Getriebeblock nur umständlich nachzubauen sein dürfte, habe ich beschlossen, ihn komplett wegzulassen und das Modul aus einem Getriebemotor (bei ebay aus China bestellt) und einer neu entworfenen Platine zu konstruieren. Das Modul belegt in etwa denselben Platz wie der Getriebeblock und die ursprüngliche Platine. Das Problem der Rutschkupplung habe ich einfach umgangen, indem ich von einem Einbaupotentiometer das Metallgehäuse entfernt habe - das Potentiometer hat damit keinen Anschlag mehr und lässt sich beliebig drehen, so dass keine Gefahr der Beschädigung mehr besteht.
Mit ein paar Tropfen Heißkleber habe ich dann eine Stummelachse befestigt und die Motorachse in diese Achse hineingeschoben. Der Kleber hält auf dem glatten Metall der Achse nicht, formt aber deren abgeflachte Seite perfekt nach, so dass man Poti und Motor einfach zusammenstecken und auseinander ziehen kann. Auf die Achse des Potis habe ich einen Knopf mit einer Markierung aufgesteckt, so dass man dessen Stellung gut erkennen kann. Der Motor ruht auf einem Block schwarzen Isolierschaumstoffs und zwei Lagen doppelseitigen Klebebands, außerdem wird er durch einen einfachen Kabelbinder gehalten.
Die Elektronik entspricht weitgehend der aus 6108, nur den kleinen 4,7-Ohm-Widerstand habe ich gegen 10 Ohm ersetzt - der Motor braucht deutlich weniger Strom als das Original. Vermutlich sind nicht einmal die Leistungstransistorpärchen BC338/BC328 erforderlich. Statt des LM358-OPs habe ich den LF412 benutzt - der lag noch in der Bastelkiste und funktioniert ebenso gut.
Zuguterletzt zeigte sich, dass mit der Neukonstruktion sogar die Plastikhaube wieder auf das Schaltpult passt.
Anbei zwei Fotos und ein Link zu einem Video, das das Regelmodul in Aktion zeigt. Eine Wiki-Dokumentation folgt.
Grüße und Euch allen einen guten Start ins neue Jahr!
JL7
Link zum Video: http://www.youtube.com/watch?v=9dixKshIURc
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Re: Schuco 6108 - Regelmodul nachgebaut
Hallo JL7,
das Schaltbild ist im Handbuch ja enthalten. Wesentliche Bauteile hast Du in deinem Artikel ebenfalls beschrieben. Kannst Du trotzdem noch die restlichen Bauteilwerte benennen?
Vielen Dank.
Gruß
Wolfgang
das Schaltbild ist im Handbuch ja enthalten. Wesentliche Bauteile hast Du in deinem Artikel ebenfalls beschrieben. Kannst Du trotzdem noch die restlichen Bauteilwerte benennen?
Vielen Dank.
Gruß
Wolfgang
Re: Schuco 6108 - Regelmodul nachgebaut
Super.
Vielen Dank.
Gruß
Wolfgang
Vielen Dank.
Gruß
Wolfgang
Re: Schuco 6108 - Regelmodul nachgebaut
Hallo Frank,
hab den Thread spät gefunden aber wir hatten ja schon Kontakt.
Motor ist schon bestellt ( in China ) zu einem super Kurs.
Staun- und Rätseltechnik fand ich immer toll.
MfG
Ingo
hab den Thread spät gefunden aber wir hatten ja schon Kontakt.
Motor ist schon bestellt ( in China ) zu einem super Kurs.
Staun- und Rätseltechnik fand ich immer toll.
MfG
Ingo
MfG
Ingo
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Und werft nie ein Q wenn ihr die Folgen nicht abschätzen könnt ( frei nach Douglas Adams ).
Ingo
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