Das Galvanometer

alles was sich auf einzelne Teile bezieht

Moderator: suntri

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suntri
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Das Galvanometer

Beitrag von suntri »

Ich möchte mal folgende Fragen in die Runde werfen:

- Sind hier Benutzer des Galvanometers aus Telekosmos XG?

- Wie seht Ihr die Tauglichkeit des Galvanometers?

- Was muss bei Benutzung speziell beachtet werden?

- Kann das Galvanometer verbessert werden?

Das Galvanometer: http://www.rigert.com/ee-wiki/index.php/XG_Galvanometer

Ich habe am Wochenende einige Versuche aus den ersten Seiten vom XG Handbuch gemacht. Die Resultate sind hier zu finden:
http://www.rigert.com/ee-wiki/index.php ... leichstrom

(Die Seite ist noch nicht komplett!)
Gruss suntri

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Re: Das Galvanometer

Beitrag von norbert_old_no »

suntri hat geschrieben:- Wie seht Ihr die Tauglichkeit des Galvanometers?
Zum kennen lernen der Wirkungsweise eines Messgerätes und für erste Strommessungen ist es durchaus geeignet. Der komplette Selbstbau eines horizontalen Galvanometers dürfte sich aber nicht lohnen, da ein einfaches digitales Multimeter kaum mehr kostet als ein Kompass.
suntri hat geschrieben:- Was muss bei Benutzung speziell beachtet werden?
Das steht eigentlich alles in der XG Beschreibung! Genaues Ausrichten des Versuchsaufbaus in die Nord-Süd-Richtung; ausreichender Abstand zu Eisenteilen und fremden Magnetfeldern.
suntri hat geschrieben:- Kann das Galvanometer verbessert werden?
Der aus meiner Sicht einzige Nachteil des XG Galvanometers sind die beiden über den Kompass gewickelten Spulen, die eine Ablesung in einem Teil des Anfangsbereichs unmöglich machen. Man könnte versuchen, die Spulen außerhalb des Kompasses zu bringen, sodass die Magnetpole der Spule(n) in Ost-West-Richtung liegen.

Hier hätte ich noch eine Bastelanleitung für vertikales Galvanometer, bei dem zumindest die Nord-Süd-Ausrichtung nicht mehr beachtet werden muss. Die Anleitung ist aus dem Buch "Versuche zur Einführung in die Elektrizitätslehre" 1. Auflage 1957
Selbstanfertigen eines behelfsmäßigen Vertikalgalvanoskops

Streichholzschachtel, dünner isolierter Kupferdraht (Länge etwa 2,5 m), Stecknadel, magnetisierte Stopfnadel, Flaschenkorken, Isolierband, Pappscheibe (100 mm x 60 mm), Klebestreifen.

Man wickelt um die Hülse einer Streichholzschachtel nahe dem Rand einen dünnen isolierten Kupferdraht in etwa 20 Windungen. Damit sich die Windungen nicht wieder lösen, legt man sie durch einige Stückchen Isolierband fest. Man steckt ein 3 cm langes Stück einer magnetisierten Stopfnadel durch ein Korkwürfelchen und treibt knapp darüber senkrecht dazu eine Stecknadel als Achse hindurch. Ein schmaler auf die Stecknadel gesteckter Papierstreifen dient als Zeiger (Abb. 137/1). Die Stecknadel wird nun auf den Rand der umwickelten Schachtelhülse gelegt. Damit man die Größe der Zeigerausschläge vergleichen kann, klebt man an die Streichholzschachtel eine Skala aus dünnen Karton. Die so vorbereitete Schachtel stellt man zum Erreichen einer größeren Standfestigkeit auf eine kleine Pappscheibe und klebt sie an dieser mit einigen Klebepapierstreifen fest. Danach wird die Nadelachse so eingestellt, daß der Zeiger senkrecht nach oben gerichtet ist und auf Null einspielt.
Hier noch ein Bild dazu:

Bild

- Norbert
Zuletzt geändert von norbert_old_no am 31.05.2008, 22:25, insgesamt 1-mal geändert.
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So gesehen ist man mit Philips EE deutlich besser dran, als mit Kosmos XG. ;-)
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suntri
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Beitrag von suntri »

Mir geht es hier nicht um eine Alternative zu einem neuen digitalen Messinsterument. Ich möchte nur wissen ob jemand noch mehr aus dem Teil rausgeholt hat. Es ist ja leider auch etwas ungenau wie auf den Bilder im WIKI ersichtlich ist. Vorallem im unteren Messbereich.

Mir ist z.B. aufgefallen, dass das Galvanometer gerne verrutscht, da die Anschlüsse halt schon etwas "stabig" sind. Da habe ich mit überlegt, ob ich nicht ein rutschhemmender Kunststoff auf die Unterseite des Galvanometers kleben soll. Zusätzlich würde das noch etwas dämpfen.

Das mit den Spulen ist in der Tat hinderlich in gewissen Messbereichen. Doch das Gerät ist halt mal so gebaut worden.

Haben eigentlich andere Baukästen auch so was mit dabei?
Gruss suntri

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Galvanometer

Beitrag von norbert_old_no »

suntri hat geschrieben:Mir geht es hier nicht um eine Alternative zu einem neuen digitalen Messinsterument.
Warum nicht? Das XG Galvanometer ist doch auch hauptsächlich für Leute gedacht, die sich kein Ultron leisten konnten. Ein brauchbares Messgerät ist aber heute keine Frage des Geldes mehr.
suntri hat geschrieben:Ich möchte nur wissen ob jemand noch mehr aus dem Teil rausgeholt hat. Es ist ja leider auch etwas ungenau wie auf den Bilder im WIKI ersichtlich ist. Vorallem im unteren Messbereich.
Um es genauer zu machen, bleibt wohl nur die Möglichkeit, eine Blanko-Skala mit einem exakt anzeigenden Messgerät zu kalibrieren. Oder eine normale Kompass-Skala mit Gradeinteilung und eine selbst angefertigte separate Umrechnungstabelle. Für eine genauere Anzeige im unteren Messbereich (größere Zeigerausschläge) werden Spulen mit größeren Windungszahlen gebraucht. Evtl. also dünnerer CuL Draht. Eventuell kann es auch etwas bringen, die Magnetnadel mit einem starken Magneten aufzufrischen. Übrigens: Bei allen Zeigermessgeräten wird die Genauigkeit bezogen auf den Skalenendwert angegeben. Eine bekannte Regel lautet deshalb, den Messbereich so zu wählen, dass der Zeiger möglichst in das letzte Drittel der Skale kommt.
suntri hat geschrieben:Mir ist z.B. aufgefallen, dass das Galvanometer gerne verrutscht, da die Anschlüsse halt schon etwas "stabig" sind. Da habe ich mit überlegt, ob ich nicht ein rutschhemmender Kunststoff auf die Unterseite des Galvanometers kleben soll. Zusätzlich würde das noch etwas dämpfen.
Ich habe kein X-Labor und kann da nur mutmaßen. Das einzig schlimme, was nach meiner Meinung hierbei passieren kann ist, dass der Kleber den Kunststoff des Galvanometers angreift.
suntri hat geschrieben:Haben eigentlich andere Baukästen auch so was mit dabei?
Bei Philips/Schuco wird das Prinzip des Galvanometers in fast allen Physikkästen untersucht. Etwas weiter ausgebaut wird es nur im PE 1501. Da ist in der Grundplatte eine Haltevorrichtung (Vertiefung) für den Kompass und seitlich davon Aussparungen für die Wicklungen.

Hoffentlich war diese Auskunft für Kosmos-Fans gerade noch erträglich. ;-)

- Norbert
Zuletzt geändert von norbert_old_no am 31.05.2008, 22:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Galvanometer

Beitrag von Chemiker »

norbert_old_no hat geschrieben:Warum nicht? Das XG Galvanometer ist doch auch hauptsächlich für Leute gedacht, die sich kein Ultron leisten konnten. Ein brauchbares Messgerät ist aber heute keine Frage des Geldes mehr.
Ich bin anderer Ansicht. H. Richter wird in den Zusatzkästen (besonders XR) nicht müde, die Anschaffung eines Ultrons zu empfehlen. Nirgendwo wird später noch das Galvanometer als Ersatz für das Ultron verwendet. Es soll im XG lediglich das Prinzip demonstrieren. Die Skala darf man nicht ernst nehmen.

Grüße
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Re: Galvanometer

Beitrag von norbert_old_no »

Chemiker hat geschrieben:Ich bin anderer Ansicht. H. Richter wird in den Zusatzkästen (besonders XR) nicht müde, die Anschaffung eines Ultrons zu empfehlen. Nirgendwo wird später noch das Galvanometer als Ersatz für das Ultron verwendet. Es soll im XG lediglich das Prinzip demonstrieren. Die Skala darf man nicht ernst nehmen.
Da will ich nicht widersprechen. Dafür kenne ich das X-Labor auch viel zu wenig. Ich habe meine diesbezügliche Aussage aufgrund der eingescannten Handbuchseiten im WIKI gemacht. Dort heißt es beim Galvanometer:
Sofern kein Vielfach-Meßgerät, z. B. das "Ultron" zur Verfügung steht, müssen die Messungen mit dem Galvanometer durchgeführt werden. Dabei ist dann ratsam, nicht die eingeprägte einfache Teilung zu benutzen, sondern die Skala 1 des Ausschneidebogens in das Galvanometergehäuse einzusetzen.
- Norbert
Zuletzt geändert von norbert_old_no am 31.05.2008, 22:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Chemiker »

Ja, im XG werden ganz einfache Versuche zum Ohmschen Gesetz beschrieben. Für diese halbquantitativen Versuche mag das Galvanometer spaßig sein. Ich habe nicht mehr Zeit als nötig damit verbracht und mir für wenige Euro bei Ebay ein gebrauchtes Multimeter mit ähnlichen Daten wie das Ultron beschafft. Zwar ist auch ein Digitalmultimeter Marke Billig vorhanden, manchmal jedoch ist ein analoges Gerät von Vorteil. Ein Original Ultron habe ich bei Ebay noch nicht gesehen (und dann würden die Sammler sicher zuschlagen). Allein aufgrund der notwendigen Empfindlichkeit ist für die fortgeschrittenen Versuche (XS, XR, XU) ein richtiges Gerät notwendig. Das Galvanometer hilft dann nicht weiter. Wenn man schon das Geld für die Kästen ausgibt, sind die 5 Euro für ein Gebrauchtmultimeter auch noch drin.

Grüße
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Beitrag von suntri »

Ich möchte halt die XG Versuche so authentisch wie möglich nachstellen. Dazu jedoch möglichst das Maximum rausholen. Also mit dem Galvanometer wie beschrieben und dann mit neuer Technik nachmessen.
Klingt vielleicht etwas merkwürdig, aber ich fange bei den Baukästen bei der Seite 0 an und ackere mich langsam, wirklich langsam durch. Früher habe ich mir nie die Zeit für all die Aufbauten genommen und das möchte ich nun nachholen. Im "Rennen" sind folgende Baukästen:
- Telekosmos
- Philips EE
- Schuco
- Busch
- KOSMOS X
- KOSMOS XN

Zum Glück stehen in meinem Büro dazu zwei wiklich grosse Tische zur Verfügung, so kann ich immer alles stehen lassen.

Gruss suntri
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Beitrag von norbert_old_no »

suntri hat geschrieben:Ich möchte halt die XG Versuche so authentisch wie möglich nachstellen. Dazu jedoch möglichst das Maximum rausholen. Also mit dem Galvanometer wie beschrieben und dann mit neuer Technik nachmessen.
Ich bin mit Sven dem Chemiker einer Meinung, dass Du authentisch nichts verkehrt machst, wenn Du gleich mit einem richtigen Messgerät misst. So steht es doch in der Anleitung: Nur "Sofern kein Vielfach-Meßgerät, z. B. das Ultron zur Verfügung steht, müssen die Messungen mit dem Galvanometer durchgeführt werden".

Für Grundlagenversuche ist das XG Galvanometer vollkommen ausreichend. Die Magnetnadel schlägt bei unterschiedlichen Stromstärken unterschiedlich weit aus.

Übrigens: Letztens hatte ich in der Antwort auf die Frage von "waede" behauptet, ich hätte kein Ultron. :oops: Jetzt habe ich gerade auf der Skale von meinem alten Zeigermessgerät entdeckt, ES IST EIN ULTRON! Das ist mir vorher nie aufgefallen. Hier mal ein Bild vom Scanner.

Bild

Keine Ahnung, ob es von oder für Kosmos ein anderes Ultron gab – dieses hier ist jedenfalls nichts Besonderes. Und Messgeräte dieser Art gab es damals, wie Sand am Meer. Deshalb kann ich den Enthusiasmus für ein Ultron nicht so recht nachvollziehen. Manchmal kommt es mir so vor, als sei ein Ultron unter den Messgeräten dasselbe, wie ein Porsche auf der Straße, oder eine Leica bei den Kleinbildkameras.

- Norbert
Zuletzt geändert von norbert_old_no am 31.05.2008, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.
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... begehrt wie eine Leica :-)

Beitrag von Frunobulax »

Ultron für das Elektroniklabor von Kosmos

Ja, es ist unter den Sammlern recht gesucht. Technisch gesehen ist es wahrscheinlich in der Tat nicht aufregend. Trotzdem, die (sehr) seltene Verbreitung macht es zum Objekt der Begierde. Das E-Labor wurde offenbar eher selten damit ergänzt. Obwohl es damit zusätzlich richtig Freude machte, die entsprechenden Experimente zu begleiten. Original war es umhüllt von einer Luftpolsterfolie in einer Pappschachtel mit rotem Deckel, inkl. Anleitung, untergebracht, mit einem Extrafach für die beiden Kabel. Es dürfte so um die 30 - 40 DM gekosten haben. Ich benutze meines heute noch für gelegentliche Messungen im Haushalt (ab und zu für authentisches Experimentieren natürlich auch :-)). Die Verarbeitung ist nicht schlecht, das Gehäuse ist aus schwarz lackiertem Blech, der Gehäuseboden ist zentral verschraubt. Im Inneren sieht es aufgeräumt aus, für Widerstandsmessungen ist eine Mignonzelle einzusetzen. Bei pfleglicher Behandlung hält es sicherlich ewig.

In diesem Zusammenhang fällt mir ein, daß das angebotene Zubehör für Kosmos Experimentierkästen oft etwas Besonderes war. Nicht jeder, der mit Kosmos experimentierte, konnte sich diese Extras gönnen.

Aus dem Stand fallen mir ein:

- Experimentiertransformator
- Radiosiebkette
- Gleichrichter
- Schaltnetzteil (Kosmodyne)
- Röhre für den Radiomann
- Ultron Vielfachmessgerät
- ?

cont'd

Das von Norbert gezeigte Ultron weicht von meinem und der Abbildung im Experimentierbuch etwas ab (u. a. Funktionsschalter anders gestaltet) - ob Kosmos es exklusiv (limitiert :-)) produzieren ließ ist eine interessante Frage …

Grüße

Helmut
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Chemiker

Ultron

Beitrag von Chemiker »

Das gezeigte scheint die F Version zu sein, im X-Labor wird die E Version verwendet. Das Handbuch hat noch einen Hinweis auf die D Version (wo ein externer Nebenwiderstand für einen Meßbereich benötigt wird). Die F Version wird auch passen.

Das Handbuch erklärt auch, das jedes andere Meßgerät mit passenden Daten (Bereich, Innenwiderstand) geeignet ist. H. Richter wird sich also nicht im Grabe umdrehen, wenn man ein anderes Gerät benutzt. Einzig die Skalen des XR werden nicht passen, aber diese haben ohnehin eher symbolischen Wert (und werden im Handbuch nicht erwähnt).

Grüße
norbert_old_no
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Re: Ultron

Beitrag von norbert_old_no »

Chemiker hat geschrieben:Das gezeigte scheint die F Version zu sein, ...
Da hat der Chemiker wohl Recht! Auf dem Skalenblatt steht unter der ULTRON Krone die Bezeichnung: UM 201F

- Norbert
Zuletzt geändert von norbert_old_no am 31.05.2008, 22:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Chemiker

Re: ... begehrt wie eine Leica :-)

Beitrag von Chemiker »

Frunobulax hat geschrieben:Ultron für das Elektroniklabor von Kosmos

Ja, es ist unter den Sammlern recht gesucht. Technisch gesehen ist es wahrscheinlich in der Tat nicht aufregend. Trotzdem, die (sehr) seltene Verbreitung macht es zum Objekt der Begierde. Das E-Labor wurde offenbar eher selten damit ergänzt. Obwohl es damit zusätzlich richtig Freude machte, die entsprechenden Experimente zu begleiten. Original war es umhüllt von einer Luftpolsterfolie in einer Pappschachtel mit rotem Deckel, inkl. Anleitung, untergebracht, mit einem Extrafach für die beiden Kabel. Es dürfte so um die 30 - 40 DM gekosten haben.
Diese Begeisterung hat mich dazu verleitet, nun doch ein "original Ultron E" (UM201E) zu beschaffen. 20 Euro (habe ich mich über den Tisch ziehen lassen?). Es ist so wie beschrieben in der roten Schachtel mit Luftpolster usw. Das Gerät ist in gutem Zustand fast ohne Gebrauchsspuren. Neue Batterie eingesetzt und los geht's. Die Genauigkeit entspricht der angegebenen Klasse 2,5 (eher besser). Alle Bereiche i.O.
Nun kann ich mein Voltcraft Digitalmultimeter weglegen und alle Versuche noch einmal machen. :lol:

Beste Grüße vom Chemiker
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Frunobulax

Beitrag von Frunobulax »

... Glückwunsch dazu - ich hatte es auch unter Beobachtung. Im guten Zustand war es meiner Ansicht nach eine (sehr) günstige Gelegenheit. Prima!

Helmut
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Beitrag von suntri »

Darf ich um Bilder vom einen oder anderen Versuch für das WIKI bitten?
Ich bin zwar erst bei den Versuchen von XG doch die Zeit wird kommen.

Zur Erinnerung:
http://www.rigert.com/ee-wiki/index.php/XG
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Re: ... begehrt wie eine Leica :-)

Beitrag von Chemiker »

Frunobulax hat geschrieben:Es dürfte so um die 30 - 40 DM gekosten haben.
Laut einem Kosmos Prospekt von 1972 kostete es damals 57,50 DM.
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Das Ultron

Beitrag von JuergenK »

passt zwar nicht direkt zur ursprünglichen Frage von suntri, aber da das Ultron in den letzten Beiträgen bereits mehrfach genannt wurde:

Ultron war schon damals kein Hersteller sondern nur ein Vertriebsunternehmen. Die Meßgeräte wurden seinerzeit irgendwo in Japan gefertigt und mit verschiedenen Namen bedruckt bzw. verkauft.

Natürlich hat man es als Kosmos-X-Eigentümer gerne, wenn auf dem Meßgerät "Ultron" steht. Aber das Gerät wurde in den 70ern z.B. auch als "Monacor" vertrieben. Identisch. Hat mich bei ebay vor einiger Zeit nur 2 Euro gekostet :D . Stichwort bei ebay war: "kleines Meßgerat"...
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Chemiker

Beitrag von Chemiker »

So ein kleiner Unterschied macht bei Sammlern viel aus. Warum sonst wird hier über Farben und Formen von Bauteilen diskutiert und Widerstände mit der Schieblehre ausgemessen? Mir persönlich ist es egal, ob gelb oder braun, aber manche Leute "hören den Unterschied". Die 20 Euro für das "original" Ultron waren eine Laune. Brauchen tat ich es nicht, da schon mehrere Meßgeräte (analog, digital) vorhanden... Den Versuchen ist es herzlich egal, ob da Ultron draufsteht. Und H. Richter war es auch egal, siehe Vorwort in den Handbüchern. Er war halt ein Praktiker und würde sich über die Auswüchse eher amüsieren. Es gibt auch Leute, die den Gegenwert eines Eigenheims in eine Musikanlage investieren und tausende allein für Lautsprecherkabel ausgeben. "siehe, der Glaube hat dir geholfen"... Oder, wie die Römer schon wußten "die Welt will betrogen werden".
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JuergenK
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Das Ultron

Beitrag von JuergenK »

Das "Ultron" ist bei den X-Labor-Experimenten nicht zwingend erforderlich, wenn man ein anderes, möglichst analoges, Meßgerät hat. Allerdings ist es zumindest für XR-Versuche hilfreich, zumal dafür entsprechende Ausschneideskalen im Kasten zur Verfügung stehen.

Unter Sammlern offenbar von Fall zu Fall sehr begehrt, wenn das kleine Japan-Meßgerät mit "ULTRON UM 201E" gelabelt ist. Heute Nacht ging eins für 77 Euro weg (und der Ersteigerer hat bis 02:00 Uhr am Rechner gesessen):

ebay-Nr. 250342717114 . Einen ähnlichen Preis habe ich vor einigen Monaten schon einmal beobachtet.

Wer es technisch und optisch identisch, aber mit anderem Namen nimmt, kommt billiger weg: 1,70 Euro.

ebay-Nr. 330294351843 . Oder 4,70 Euro, ebay-Nr. 290280510766

Und wer viel Glück hat, bekommt sogar "das" Ultron auch für nur 2,80 Euro: ebay-Nr. 130269746565 . Da haben die Sammler wohl geschlafen :-)

Wie auch immer: hier gibt es weitere Infos zum begehrten Messgerät:

http://hamscheberg.foren-city.de/topic, ... -201e.html


Mit anderen Worten: Das Meßgerät ist durchaus noch zu haben, wenn man nur will. Auch ohne horrende Sammlerpreise zahlen zu müssen. Nur: aufpassen muss man :D
Zuletzt geändert von JuergenK am 13.11.2009, 23:27, insgesamt 1-mal geändert.
alte Radioexperimentierkästen ansehen? Aber gerne. Nämlich hier bei mir: http://www.experimentierkasten-board.de :-) :-)
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helmut

Re: Das Galvanometer

Beitrag von helmut »

Das im XG enthaltene Gavanometer ist nichts weiteres als die
"Plastikversion" eines Galvanometers das zuerst im Kosmos Baukasten
Elektrotechnik erschienen ist. Dieser Baukasten war der Große Bruder
zum Elektromann.

Er wurde schon in den 30er Jahren aufgelegt - ob die erste Auflage
bereits ein Galvanometer besass kann ich nicht sagen. Irgendwann kam
es jedoch hinein. (Einen Ausschneidebogen gab es auch dazu).

Wie Suntri vermutet, ist es auch aus pädagogischen Gesichtspunkten
benutzt worden. Richter hat es also in neuer Form aus dem Kosmos
Programm entnommen.

Anbei ein Bild des Gavanometers aus so einem Kasten:

Empfindlicher wird das Galvanometer indem man die Windungszahl
erhöht bzw. die Lagerung empfindlicher macht. So ist z.B. die Nadel
im abgebildeten Galvanometer deutlich größer und die Nadel ist poliert.
Man beachte auch die Anschlüsse (Klemmschrauben). Man könnte es
durchaus als die "Luxusversion" des XG-Bauteils ansehen!

Helmut
Dateianhänge
BK_Elektrotechnik.JPG
Holzgalvanometer aus Kosmos Baukasten Elektrotechnik (wahrscheinlich um 1950)
BK_Elektrotechnik.JPG (141.27 KiB) 16161 mal betrachtet
Holzgalvanometer aus Kosmos Baukasten Elektrotechnik (wahrscheinlich um 1950)
Holzgalvanometer aus Kosmos Baukasten Elektrotechnik (wahrscheinlich um 1950)
BK_Elektrotechnik.JPG (141.27 KiB) 16161 mal betrachtet
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GeorgS

Re: Das Galvanometer

Beitrag von GeorgS »

Hallo Helmut,
dieses "Galvanometer" (richtiger eine Tangentenbussole) war
auch im Baukasten Radio enthalten. Im Elektromann von Fröhlich
wurde so ein Ding aus dem Kompass in der Aluminiumdose gebaut.
(Der Dosendeckel war aus Eisenblech und diente als Hörermembran)
Die Ablesbarkeit wäre etwas besser gewesen, wenn man anstelle
der beiden Wicklungsbunde nur einen vorgesehen hätte.
Die Skala wäre zwar noch etwas "empirischer" geworden, aber
der Essig war ohnehin verschüttet.
Der Vorzug solcher Galvanometer war Ende der 20er, als der Kasten
auf den Markt kam, der geringe Preis und vor allem die "Transparenz"
als Meßgerät. Die Funktion wurde in mehreren Versuchen systematisch
erklärt. Das wäre bei einem Multimeter kaum möglich.
Gruß
Georg
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Re: Das Galvanometer

Beitrag von JuergenK »

Ein "Galvanometer", dort "Galvanische Spule" genannt, verwendete auch der damalige Konkurrenzkasten, der SIEMENS BAUKASTEN RADIO, der in der ersten Hälfte der 30er Jahre herausgebracht wurde und m.E. didaktisch dem KOSMOS BAUKASTEN RADIO von Wilhelm Fröhlich überlegen war.

Hier mal ein Link (allerdings sind die Briefmarkenbilder nicht wirklich hilfreich, können leider nur von dortigen Mitgliedern vergrößert werden):

http://www.radiomuseum.org/r/siemens_ru ... asten.html

JuergenK
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GeorgS

Re: Das Galvanometer

Beitrag von GeorgS »

Etwas mehr vom Baukasten Siemens sieht man hier:
http://homepage.bluewin.ch/radiomann/ra ... iemens.htm
(Anmerkung: Zom Schmied mues mer g(oa), net zom Schmiedle!)
Ich würde ihn auch nicht als Konkurrenz zu Kosmos bezeichnen,
er spielt einfach in einer höheren Liga. (Verm. auch der Preis damals)
Der Siemens ist und bleibt mein Traum.....
Gruß
Georg
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Re: Das Galvanometer

Beitrag von JuergenK »

Hallo Georg,
Zom Schmied mues mer g(oa), net zom Schmiedle!
ja, stimmt !

Ein neuer Schmied baut sich da möglicherweise auf:

schau mal... :D

JuergenK
Zuletzt geändert von JuergenK am 11.03.2011, 21:37, insgesamt 4-mal geändert.
alte Radioexperimentierkästen ansehen? Aber gerne. Nämlich hier bei mir: http://www.experimentierkasten-board.de :-) :-)
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Re: Das Galvanometer

Beitrag von sheetiron »

Hallo!
Auch in den Stabo-Experimentierkästen Elektro- und Funkstabo 1
der Fa. GETA (aus den 60zigern) ist ein "Messinstrument" enthalten.
Das ist viel professioneller als das Galvanometer des X-Labors.
Die Stabo-Kästen sind auch wesentlich preiswerter bei eBay zu haben.

Hier ist das "Messinstrument" zu sehen:
http://www.rigert.com/ee-wiki/index.php/Stabo1
sheetiron
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Re: Das Galvanometer

Beitrag von JuergenK »

Mehr zu dem von GeorgS angeführten SIEMENS Rundfunk Baukasten aus den 30er Jahren und dem dortigen Galvanometer sowie zum von sheetiron genannten GETA Funkstabo 1 aus den 60ern mit dem Messgerät kann bei Interesse hier gefunden werden:

http://hamscheberg.foren-city.de/topic, ... -1934.html
http://hamscheberg.foren-city.de/topic, ... abo-i.html

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