BaX Mini (Proto)

[TKRoth]

Ich möchte ich euch noch mein jüngstes Projekt vorstellen.

Es ist wieder ein Experimentiersystem: Bananenstecker basierendes Experimentiersystem mit Mini-Bananstecker (Prototyp)

Das System basiert auf 2mm Bananenstecker welche für jedes Einzelbauteil verwendet wird. Für 2-polige Bauteile werden somit 2 Stecker, Trägerplatine (Platinchen ;-) ) und das entsprechende Bauteil benötigt:

BaX Mini Einzelteile.JPG (41.82 KiB) 6454 mal betrachtet

BaX Mini Einzelteile.JPG (41.82 KiB) 6454 mal betrachtet

Die Stecker werden durch die großen Löcher gesteckt und mit der Platine verlötet:

BaX Mini Federstecker montiert.JPG (40.48 KiB) 6454 mal betrachtet

BaX Mini Federstecker montiert.JPG (40.48 KiB) 6454 mal betrachtet

Anschließend kann das entsprechende Bauteil montiert werden:

BaX Mini Fertiges Bauteil.JPG (37.97 KiB) 6454 mal betrachtet

BaX Mini Fertiges Bauteil.JPG (37.97 KiB) 6454 mal betrachtet

Hat man genügend Bauteile und die Grundplatte gebastelt, so kann man dann in Null-Komma-Nix eine Schaltung zusammenstecken. Hier z.B. das Notlicht aus meinen Basteleien:

BaX Mini Demoaufbau 'Notlicht'.JPG (86.13 KiB) 6454 mal betrachtet

BaX Mini Demoaufbau 'Notlicht'.JPG (86.13 KiB) 6454 mal betrachtet

Selbstverständlich gibt es dafür auch einen Bauplan:

Notlicht.GIF (17.71 KiB) 6454 mal betrachtet

Notlicht.GIF (17.71 KiB) 6454 mal betrachtet

Ok. Wer jetzt noch Interesse hat, hier noch weitere Informationen:

Grundplatte

Die Grundplatte besteht aus eine normalen Europakarte besitzt 40 Kontaktinseln mit je 4 Buchsen die untereinander verbunden sind. Das Grundraster ist hier 1 cm. Da dieses System schon länger bei mir in der Schublade rumspuckte, aber die Buchsen mich in die Obdachlosigkeit getrieben hätten, wurde es bisher nicht verwirklicht. Die Lösung habe ich eher durch Zufall gefunden. Man nehme einfach lange Aderendhülsen 2,5 mm². Diese bekommt man für ganz wenig Geld schon in 1000er Pakete.

Die fertigen Grundplatten kann man allseitig ergänzen und somit auch unendlich große Schaltungen aufbauen. Damit man beim Stecken der Bauteile keine Probleme bekommt wurden die Grundplatten mit Abstandshaltern und einfachen Füssen aus meinem Shop versehen.


Bauteile

Die Bauteile werden mit 2mm-Federsteckern mit der Grundplatte verbunden. Ich verwende hierfür 2mm-Laborstecker wobei das 'drumherum' einfach weggelassen wird. Diese Stecker haben den Vorteil, dass man die Bauteile auch stapeln könnte, z.B. wenn ein 220 Ohm-Widerstand benötigt wird, man aber nur 2 470 Ohm hat. So werden diese einfach aufeinander gesteckt.

Es gibt aber noch andere Alternativen. Bei diversen Händlern gibt es alle möglichen 'Büschelstecker'. Zum löten, schrauben, einpressen etc. Man sollte nur irgendeine Form von Federsteckern verwenden um Kontaktprobleme auszuschließen.

Für die Platinen wird, je nach Bauteilart, unterschiedliche Farben verwendet. Schwarz für Verbindungen aller Art (Brücken, Kreuzungen, Buchsen/Stecker), blau für ungepolte Bauteile (Widerstände, Taster, Folkos) und rot für gepolte Elemente (Dioden, Elkos, Halbleiter und auch später: Module).


Vor- und Nachteile

Vorteil dieses Systems ist es natürlich, das man wirklich äußerst schnell mal eine Schaltung zusammenstecken kann. Viele haben wohl während der Ausbildung mit einem ähnlichen System gearbeitet. Das Ganze ist nicht so 'fummelig' wie das Steckboard oder auch mein DEB-System und die Einzelbauteile sind schnell gebaut. Aus einer Eurokarte bekommt man ja 100 Einzelplatinen womit die Anfertigung dieser auch überschaubar ist.

Gegenüber professionelen Systemen ist dieses System doch um Einiges günstiger und man kann seine eigenen Bauteile einsetzen, die man auch verwendet.

Ebenso steht einem hier vom Markt her ein umfangreiches 2mm Laborskabelprogramm zur Verfügung. Kabel, Krokoklemmen, Adapter usw. usf. So kann das System problemlos an Messgeräte oder andere Laborgeräte verbunden werden.

Der Nachteil dieses Systems sind aber auch gleich wieder die Kosten. Während die Grundplatten für ganz wenig Kohle zu fertigen sind, sieht es bei den einzelnen Bauteilen doch schon ein wenig anders aus. Nach meinen Recherchen sind die günstigsten Büschel-/Federstecker nicht unter 0,25€ zu bekommen. Somit kostet eine einfache Brücke schon 0,50€. Und davon braucht man eine ganze Menge, wenn man auch noch größere Schaltung stecken will.

Weiterer Nachteil ist es, dass jedes Bauteil erst einmal gefertigt werden muss. Alternativ könnte man Krokoklemmen einzusetzen um ein komplett exotisches Bauteil in das System einzufügen.


Sonstiges

Es ist vielleicht bekannt, dass ich mir meine Standard-Transistoren etc. farbig lackiere. Hierzu wird Acryl-Modellbaulack der Firma Revell verwendet. Aber nicht nur Transistoren werden so markiert. Auch Z-Dioden, Trimmer etc. bekommen einen Anstrich. Ich habe meine Farbtabelle mal hinzugefügt:

Farbtabelle.pdf

(32.58 KiB) 377-mal heruntergeladen

Farbtabelle.pdf

(32.58 KiB) 377-mal heruntergeladen

Wenn euch das System gefällt, gibt es gerne noch weitere Infos. Z.B. Layouts, Baupläne ...

Hier noch einmal einen Test-Bauplan für die jüngste Entwicklung für den NE555:

NE555-Test.GIF (12.9 KiB) 6454 mal betrachtet

NE555-Test.GIF (12.9 KiB) 6454 mal betrachtet

Thomas

PS: Wäre sehr nett, wenn ihr euren 'Senf' dazu gebt.

[TKRoth]

Habe die Bauplan-Bibliothek noch mal etwas 'redesigned':

Lauflicht.GIF (34.53 KiB) 6401 mal betrachtet

Lauflicht.GIF (34.53 KiB) 6401 mal betrachtet

[JohannesSüd]

Hallo Thomas,

das sieht sehr sauber aus. Welchen Zweck verfolgst du?

Willst du das produzieren lassen und vermarkten?
Zielgruppe Kinder, Jugendliche, Lehrer, Entwicklungslabors?
Willst du einfach selbst damit spielen - oder Schaltungen entwickeln?
Willst du damit unterrichten und Schaltungen vorführen?
Wie alt sind die Schüler/Kursteilnehmer, wieviel Vorerfahrung ist vorhanden?

Die Eigenschaften des Systems kann man nur bei bekanntem Einsatzzweck einschätzen.

Übrigens, läuft das "Lauflicht", oder blinkt es?

grüsse, Johannes

[TKRoth]

Willst du das produzieren lassen und vermarkten?

Würde ich gerne. Aber in dieser Form ist es noch nicht Marktreif. Aber, wer es nachbauen möchte, würde von mir die nötigen weiteren Infos bekommen.

Zielgruppe Kinder, Jugendliche, Lehrer, Entwicklungslabors?

Ich und jeder der will

Willst du einfach selbst damit spielen - oder Schaltungen entwickeln?

Beides. Neue Schaltungen für meine Elektronikseite sollen damit auch entstehen.

Willst du damit unterrichten und Schaltungen vorführen?

Ich schreibe an einem Lehrbuch basierend auf diesem System. Evtl. biete ich es dann zum Download an.

Wie alt sind die Schüler/Kursteilnehmer, wieviel Vorerfahrung ist vorhanden?

Siehe 2. Frage :wink:

Übrigens, läuft das "Lauflicht", oder blinkt es?

Ich würde es eher als doppeltes Blinklicht bezeichnen. Warum ich es damals Lauflicht genannt habe ... Naja, da war ich noch Jung und Naiv

[JohannesSüd]

Hallo Thomas,

danke für die Antworten.

Was das Vermarkten betrifft, habe ich viel analysiert und nachgedacht und schätze die Chancen als sehr schlecht ein. Das wäre ein grosses eigenes Thema für eine Diskussion. Unter Anderem aufgrund dieser Einschätzung bin ich einen völlig anderen Weg gegangen.

Wenn es um Kinder und jugendliche mit kaum Vorerfahrung geht, würde ich die Platinen so bauen, dass die Kupferseite oben sichtbar ist. Das macht den Aufbau inuitiv etwas leichter verständlich, weil man unmittelbar sieht, wo eine metallische Verbindung ist. Wenn man sich das als Einsteiger nicht merken muss, sondern sehen kann, macht das den Kopf freier für die vielen neuen Dinge, die es gerade zu entdecken gibt.

Die Zielgruppe hast du, so wie ich auch, sehr offen und unbegrenzt definiert.

Lehrbücher, auch sehr gute gibt es bereit unzählige und auch für unterschiedliche Niveaus. Aber eins mit praktisch - experimentellem Zugang ist sicher eine Bereicherung.

Dass das Lauflicht eigentlich blinkt, beruhigt mich, ich dachte schon, ich hätte etwas übersehen. Dreistufig siehts etwas, aber auch nicht viel mehr nach Lauflicht aus.

[TKRoth]

Aber eins mit praktisch - experimentellem Zugang ist sicher eine Bereicherung.

Dann schaue dir mal die, von mir geschriebene, Buchreihe 'Der kleine Elektroniker' an. Erhältlich im Buchhandel ;-)

Was das BaX angeht. Hatte auch nie wirklich vor es professionel zu vermarkten. Ich bin aber so 'verrückt' und erfinde gerne solche Systeme. Wenn du dich hier im Forum einmal umschaust, habe ich schon einige vorgestellt.

[maximilian]

Wenn die fischertechnik-Stecker in die Löcher der Platine passen, könnte man Teile wie Wiederstände,Kondensatoren, NTC/PTCs,(Leucht)dioden usw. in diese einschrauben und benutzen. Vor allem Leute, die von denen noch viele rumliegen haben könnte das nützlich werden, weil das so einfacher und billiger ist als für jedes Teil Platinen anzufertigen. Wenn die ft-Stecker aber nicht passen, verwerft bitte den Plan.