CARDiac
Verfasst: 28.01.2016, 22:35
CARDiac oder CARDboard Ilustrative Aid to Computing ist vllt. einigen der älteren Semester noch ein Begriff.
(Bild von Wikipedia)
in den 60er Jahren stand Bell als damals größter Telekommunikationsanbieter der USA vor dem Problem, wie man der Bevölkerung und darunter besonders Kindern die sich damals noch etwas abseits der Öffentlichkeit entwickelnde Technik der Digitalcomputer näherbringen und verständlich machen könnte. "Computer" waren damals für viele noch "Elektronengehirne" oder furchteinflößend - scheinbar allmächtige (Robot~)Monstrositäten aus den berühmten Science-Fiction-Geschichten jener Epoche. Großcomputer mit Elektronenröhren und ganzen Schränken voller Relais prägten die öffentliche Wahrnehmung.
So kam ein findiger Bastler auf die Idee, die tatsächliche Funktionsweise einmal so zu erklären, daß es nicht nur für Mathematiker und eigens dafür ausgebildetes Fachpersonal zu verstehen war.
Kartonmodellbau war zu jener Zeit noch weitaus verbreiteter denn heute und der Rechenschieber bot eine Art gutes Vorbild. Die Firma Bell, der Arbeitgeber dieses schlauen Entwicklers und auch schon durch verschiedene andere Lernspielzeuge bekannt, vesandte nun kostenlose Bastelbögen mit zugehörigem Anleitungsbüchlein an viele Kunden, vllt. auch etwas in der (begründeten) Hoffnung, so den Boden für die nächste Generation eifriger Computerwissenschaftler zu legen. Man ging zwar noch davon aus, daß es zivil für viel mehr als einige Großcomputer pro Kontinent und vllt. noch einige in den Vermittlungsstellen der Telefonnetze niemals Bedarf geben würde, aber z.B. die NASA mit ihren Raumfahrtprogrammen zeigte schon eine mögliche Anwendung, die allgemeine öffentliche Zustimmung fand.
So dauerte es denn auch nicht lange, bis das Spielzeug in vielen Schulen Eingang in den Unterricht insb. der "Science Classes" fand. Wohlgemerkt: Solche handlichen Computer, wie wir sie ganz alltäglich verwenden waren damals noch absolute Fiktion. Erste "Taschenrechner" (genau genommen eine Art tragbarer Rechenmaschine mit Stromkabel) gab es zwar, waren aber ob des horrenden Preises den Buchhaltungsabteilungen großer Firmen und wissenschaftlichen Instituten vorbehalten.
Nunja, einige wenige Exemplare gelangten auf langen Wegen auch bis nach Europa und hier zur Demonstration der Arbeitsweise von Computern zum Einsatz.
Ein solches Gerät brachte nun der Lehrer, der in meiner Schulzeit den ersten Unterricht in Informatik hielt mit in den Unterricht und ließ uns damit experimentieren.
Er hatte das Gerät wohl während eines Auslandsaufenthaltes im Studium in den USA erhalten, weigerte sich aber standhaft, es für Analyse und Nachbau auseinanderzunehmen.
Nun stolperte ich viele Jahre später im Netz über dieses Ding und dessen inneren Aufbau. Da ich es in guter Erinnerung (und alte Fotos zur Hand) hatte habe ich es für den Eigengebrauch nochmal rekonstruiert, nach viel Suchen auch mehr oder weniger Vollständig die Anleitung ausfindig gemacht und wo ich schon dabei war, eine deutschsprachige Übersetzung des Anleitungsbüchleins erstellt.
Die gesammelten .pdf-Dateien würde ich bei Interesse gern zur Verfügung stellen. Ich denke, das könnte hier ins Forum passen, da es schließlich auch irgendwie so eine Art Experimentierkasten ist.
bitte Nachricht an mich, dann lade ich es in den ftp-Bereich hoch.
(Bild von Wikipedia)
in den 60er Jahren stand Bell als damals größter Telekommunikationsanbieter der USA vor dem Problem, wie man der Bevölkerung und darunter besonders Kindern die sich damals noch etwas abseits der Öffentlichkeit entwickelnde Technik der Digitalcomputer näherbringen und verständlich machen könnte. "Computer" waren damals für viele noch "Elektronengehirne" oder furchteinflößend - scheinbar allmächtige (Robot~)Monstrositäten aus den berühmten Science-Fiction-Geschichten jener Epoche. Großcomputer mit Elektronenröhren und ganzen Schränken voller Relais prägten die öffentliche Wahrnehmung.
So kam ein findiger Bastler auf die Idee, die tatsächliche Funktionsweise einmal so zu erklären, daß es nicht nur für Mathematiker und eigens dafür ausgebildetes Fachpersonal zu verstehen war.
Kartonmodellbau war zu jener Zeit noch weitaus verbreiteter denn heute und der Rechenschieber bot eine Art gutes Vorbild. Die Firma Bell, der Arbeitgeber dieses schlauen Entwicklers und auch schon durch verschiedene andere Lernspielzeuge bekannt, vesandte nun kostenlose Bastelbögen mit zugehörigem Anleitungsbüchlein an viele Kunden, vllt. auch etwas in der (begründeten) Hoffnung, so den Boden für die nächste Generation eifriger Computerwissenschaftler zu legen. Man ging zwar noch davon aus, daß es zivil für viel mehr als einige Großcomputer pro Kontinent und vllt. noch einige in den Vermittlungsstellen der Telefonnetze niemals Bedarf geben würde, aber z.B. die NASA mit ihren Raumfahrtprogrammen zeigte schon eine mögliche Anwendung, die allgemeine öffentliche Zustimmung fand.
So dauerte es denn auch nicht lange, bis das Spielzeug in vielen Schulen Eingang in den Unterricht insb. der "Science Classes" fand. Wohlgemerkt: Solche handlichen Computer, wie wir sie ganz alltäglich verwenden waren damals noch absolute Fiktion. Erste "Taschenrechner" (genau genommen eine Art tragbarer Rechenmaschine mit Stromkabel) gab es zwar, waren aber ob des horrenden Preises den Buchhaltungsabteilungen großer Firmen und wissenschaftlichen Instituten vorbehalten.
Nunja, einige wenige Exemplare gelangten auf langen Wegen auch bis nach Europa und hier zur Demonstration der Arbeitsweise von Computern zum Einsatz.
Ein solches Gerät brachte nun der Lehrer, der in meiner Schulzeit den ersten Unterricht in Informatik hielt mit in den Unterricht und ließ uns damit experimentieren.
Er hatte das Gerät wohl während eines Auslandsaufenthaltes im Studium in den USA erhalten, weigerte sich aber standhaft, es für Analyse und Nachbau auseinanderzunehmen.
Nun stolperte ich viele Jahre später im Netz über dieses Ding und dessen inneren Aufbau. Da ich es in guter Erinnerung (und alte Fotos zur Hand) hatte habe ich es für den Eigengebrauch nochmal rekonstruiert, nach viel Suchen auch mehr oder weniger Vollständig die Anleitung ausfindig gemacht und wo ich schon dabei war, eine deutschsprachige Übersetzung des Anleitungsbüchleins erstellt.
Die gesammelten .pdf-Dateien würde ich bei Interesse gern zur Verfügung stellen. Ich denke, das könnte hier ins Forum passen, da es schließlich auch irgendwie so eine Art Experimentierkasten ist.
bitte Nachricht an mich, dann lade ich es in den ftp-Bereich hoch.