HF-Litze löten

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Moderator: suntri

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suntri
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HF-Litze löten

Beitrag von suntri »

Ich habe im Internet folgendes zum Thema HF-Litzen löten gefunden:

Beim Abisolieren und Verlöten von HF-Litze hat sicherlich schon mancher Bastler Schwierigkeiten verspürt, wenn es nicht gelingen wolte, die feinen Litzendrähtchen von der isolierenden Lackschicht zu befreien und anschließend so zu verlöten, daß jedes Litzendrähtchen wirklich vom Zinn erfaßt wird. -- Das Abisolieren der einzeln Drähte durch Abkratzen der Lackschicht mit einem scharfen Messer oder etwa einer Rasierklinge ist bei deartig feinen Drähten mit einem Durchmesser von nur wenigen Hundertstel Millimetern natülich nicht angebracht, denn hierbei können zu leicht eines oder auch mehrere Drähtchen reißen. Es würden dann nicht sämtliche Drähtchen erfaßt werden, wodurch sich die Verwendung von HF-Litze überhaupt erübrigt. Wir wollen daher im folgenden auf zwei Verfahren eingehen, die praktisch gut brauchbar sind und sich in der Praxis bewährt haben.

Durch vorsichtiges Schaben oder Abwickeln wird zunächst die Seidenumspinnung auf der erforderlichen Länge entfernt. Dann streicht man die Litzenenden glatt und taucht sie in mit dem Lötkolben flüssig gemachtes Kolophonium. -- Mit einem gut verzinnten , heißen Lötkolben streicht man nun über das harzige Litzenende, bis sich der Lack löst und die Litze das Zinn annimmt. Verarbeitet man HF-Litze mit vielen Einzeldrähten, so drehe man sie, wenn eine Seite verzinntist, bis alle Drähtechen Zinn angenommen haben und ein gut verlötetes Ende bilden.

Das zweite Verfahren ist das bekanntere:
Man benötigt hierzu ein kleinnes ca. 1…2 cm liefes, offenes Gefäß, welches mit Spiritus angefüllt wird. Der Spiritus wird entzündet (brennt mit schwacher blauer Flamme) und das zu verzinnende Litzende solange in die Spiritusflamme gehalten, bis es kirschrot glüht. Es wird dann im glühenden Zustand flink in den heißen Spiritus eingetaucht. Die vorher während des Glühens zu Schlacke verbrannte Lackschicht wird durch das Eintauchen weggebeizt, so daß dann eine metallisch reine Metalloberfläche zur Verfügung steht, die wie üblich verlötet werden kann.

Autor: ü--h - Funk-Technik Bd. 1 - Heft 7/8 - Mai/Juni 1948

Zum gleichen Artikel der HFT Nr. 7/8 erreichte uns nachfolgender Beitrag, der eine dritte brauchbare Möglichkeit beschreibt

Die Seidenumspinnung der HF-Litze wird auf eine Länge von ca. 6-8 mm abgewickelt.Das obere Ende der von der Seidenumspinnung befreiten Litze wird auf eine Länge von einigen Millimetern mit Kupferdraht von ca. 0,1 mm Stärke bewickelt, so daß sämtliche Adern der Litze erfaßt sind.

Das derart vorbereitete Litzende wird über einer nicht rußenden Flamme (Spiritus) solange erwärmt, bis der aufgewickelte Draht und mit ihm die Adern der HF-Litze zu einem Tropfen verschmelzen. Dieser Tropfen läßt sich leicht verlöten und bietet Gewähr dafür, daß alle Adern gut verbunden sind. Das Einschmelzen des umwickelten Drahtes mit der Litze wird durch Benutzung eines Lötrohres wie es die Goldschmiede verwenden, wesentlich beschleunigt.

Autor: W. Hölper Funke-Technik Bd. 1 Heft 11 - September 1948
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JuergenK
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HF-Litze löten

Beitrag von JuergenK »

Ich denke, die in früheren Zeiten wirklich nicht einfach zu handhabende HF-Litze (wenn man nicht alle der vielen Adern anschließt, ist die Spule schlechter als bei Volldraht) hat "dazugelernt", weil die heute hergestellten Litzen mittlerweile in aller Regel lötbar sind.

Also einfach die Seidenumspinnung ablösen, dann mit Lötkolben und Lötzinn `ran, bis die Lackisolierung schmilzt und das Lötzinn alle Einzellitzen verbindet...

Übrigens:

eine Fundstelle für HF-Litze (dort habe ich kürzlich zwei Versionen gekauft, beide waren ohne Probleme lötbar):

http://www.oppermann-electronic.de/html ... litze.html

JuergenK
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